Adieu „wilde Ehe“Ja - Carlo Tränhardt traut sich

Carlo Thränhardt und Ehefrau Constanze

Carlo Thränhardt und Ehefrau Constanze

München/Köln  – Für seinen Hochsprungweltrekord in der Halle brauchte Carlo Thränhardt 1988 in Berlin keine zehn Schritte Anlauf. Der Weg zum Ja-Wort dauerte da entschieden länger: Nach 13 Jahren „wilder Ehe“ gab der ehemalige Weltklassehochspringer des ASV Köln seiner Lebensgefährtin Dr. Constanze Linge in München auf dem Standesamt das Ja-Wort.

Der lange Blonde mit den markanten Gesichtszügen, der auch als Spitzenathlet rauchte und gern ein Kölsch trank, galt als eher lockerer Vogel. Trotzdem wurde er 1983 Hallen-Europameister, verbesserte dreimal den Hallenweltrekord. Er war im Gegensatz zu seinem Kumpel Didi Mögenburg (Olympiasieger 1984) eher Höhen- als Titeljäger.

Seine Constanze traf Thränhardt, der sich immer vergebens gegen sein Lebemann-Image wehrte und der auch als Freund von Boris Becker in die Schlagzeilen kam, schon 1997.

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Ihretwegen verließ er das Rheinland, zog nach München, wo die Kieferorthopädin eine eigene Praxis aufmachte. Thränhardt gab Motivationsseminare, ließ sich auch im RTL-Dschungelcamp sehen, machte Filme, schrieb ein Buch. 1999 kam Sohn Dion zur Welt, der lieber Tennis spielt als hochspringt. 

In einem EXPRESS-Interview hatte Thränhardt schon 1988 beschrieben, wie er sich seine Frau vorstellt: „Wichtig ist, dass sie ihre eigenen Ziele hat. Wie sie aussieht, ist völlig egal – sie muss nur so sein, wie sie ist. Meine Traumvorstellung von der Ehe ist übrigens, dass meine Frau mein Freund ist – und ich sie gleichzeitig liebe.“

Das hat ja geklappt – und so wurde Carlo im reifen Alter von 52 Jahren doch noch zum Ehemann. Was Bruder Bernd (53), der gestern zur großen zweitägigen Hochzeitsfeier an den Tegernsee reiste, „unter Zugzwang setzt“, denn: „Wenn der Jüngere zuerst heiratet, gibt's für den Älteren Druck von der eigenen Freundin.“