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Einkaufs-CheckBeliebter Supermarkt „flächendeckend nur ungenügend“ – Aldi und Rewe top

Ein Fleisch-Ersatzprodukt liegt auf einem Teller.

Ein Fleisch-Ersatzprodukt liegt auf einem Teller. Die Albert Schweitzer Stiftung hat Supermärkte und Discounter einem Vegan-Check unterzogen.

Wie veganfreundlich sind deutsche Supermärkte und Discounter? Dieser Frage ist die Albert Schweitzer Stiftung auf den Grund gegangen – mit einem teilweise durchaus überraschenden Ergebnis.

In Zeiten, in denen Verbraucherinnen und Verbraucher sich immer bewusster ernähren, ist ein gutes veganes Angebot wichtiger denn je. Denn: Der Konsum tierischer Produkte sinkt, pflanzliche Alternativprodukte sind gefragter denn je.

Doch sind die Discounter und Supermärkte mit ihrem veganen Angebot auf einem guten Weg? Das hat nun zum vierten Mal die Albert Schweitzer Stiftung untersucht.

Deutsche Supermärkte und Discounter im Vegan-Check

Insgesamt wurden für das Ranking sechs Supermärkte sowie sechs Discounter untersucht. Hatte es im ersten Ranking im Jahr 2015 noch gereicht, in einigen Produktkategorien innovative vegane Produkte zu führen, sind die Anforderungen acht Jahre später deutlich gestiegen – schließlich ist die Vielfalt an Produkten größer als je zuvor.

Alles zum Thema Aldi

Der Fokus lag in diesem Jahr auf Lebensmittelgruppen, in denen aktuell noch viele Tierprodukte verwendet werden und die daher ein besonders großes Potenzial für mehr pflanzliche Zutaten bieten – etwa Alternativen zu Fleisch und Milch, aber auch Fertiggerichte.

Darüber hinaus gingen die Marketingstrategien der Unternehmen in die Bewertung mit ein. Die Stiftung interessierte sich beispielsweise dafür, welche Zielgruppen die Unternehmen ansprechen, wie sie vegane Produkte im Markt platzieren und welche Ziele sie für die Erweiterung ihres pflanzlichen Sortiments formuliert haben.

Und das Ergebnis überrascht teilweise: Während Rewe und Globus die Spitzenplätze bei den Vollsortimentern belegen und Aldi Süd und Lidl im Discounter-Segment überzeugen, liegt Netto auf dem vorletzten Platz (Discounter) und ist Edeka das Supermarkt-Schlusslicht.

Veganfreundlichste Lebensmittelhändler 2023: Die Ergebnisse

Die detaillierten Vegan-Rankings im Überblick:

Supermärkte

Platz 1: Rewe

  • Rewe hat sein Sortiment pflanzlicher Produkte seit 2019 deutlich ausgebaut. Das Unternehmen ist insbesondere bei den Fleisch- und Milchalternativen gut bis sehr gut aufgestellt und hat sein Angebot beispielsweise bei Fertiggerichten, Käsealternativen und Speiseeis stark erweitert. Bei Soßen, Snacks und einigen Convenience-Kategorien gibt es weiterhin Nachholbedarf.

Platz 2: Globus

  • Globus ist in allen Sortimentskategorien vorne mit dabei, jedoch machen pflanzliche Produkte im Vergleich den kleinsten Anteil am Gesamtsortiment aus. Nachholbedarf hat Globus zudem bei Strategie und Marketing rund um vegane Produkte.

Platz 3: Kaufland

  • Kaufland hat seit 2019 seinen Sortimentsausbau konsequent vorangetrieben. Bei Fertiggerichten ist das Unternehmen mittlerweile vergleichsweise gut aufgestellt. Bei Milchalternativen und Snacks befindet sich Kaufland im soliden Mittelfeld. Allerdings gibt es Nachholbedarf bei den Fleischalternativen und bei Strategie und Marketing.

Platz 4: Famila Nordost

  • Familia ist vom ersten Platz im Jahr 2019 auf den vierten Platz abgestiegen - die Konkurrenz ist mittlerweile einfach besser aufgestellt. Insbesondere bei Fleisch- und Milchalternativen hat Famila viel aufzuholen. Bei Strategie und Marketing gibt es positive Ansätze, aber auch noch viele Möglichkeiten zur Verbesserung.

Platz 5: Tegut

  • Obwohl Tegut die Relevanz pflanzlicher Lebensmittel schon früh erkannt hat, baut das Unternehmen sein Sortiment in den letzten Jahren nicht mehr so stark aus wie seine Mitbewerber. Bei den Fleischalternativen liegt Tegut im Mittelfeld und bei allen anderen Kategorien auf den letzten Plätzen. Bei Strategie und Marketing werden die Prioritäten falsch gesetzt.

Platz 6: Edeka

  • Bei den Fleisch- und Milchalternativen, den Snacks und den Fertiggerichten liegt Edeka im hinteren Mittelfeld. Lediglich bei den Soßen ist das pflanzliche Sortiment im Vergleich zur Konkurrenz gut aufgestellt. Insgesamt kann das vegane Angebot durch die selbstständig geführten Märkte der Edeka-Kaufleute stark schwanken. Edeka nutzt das große Potenzial einer pflanzlicheren Sortimentsgestaltung flächendeckend nur ungenügend und verschenkt dadurch viele Chancen.

Nehmen Sie hier an der Vegan-Umfrage von EXPRESS.de teil:

Discounter

Platz 1: Aldi Süd

  • Bei Aldi Süd machen pflanzliche Produkte einen verhältnismäßig großen Anteil am Gesamtsortiment aus. Das Unternehmen überzeugt mit einem guten Angebot an pflanzlichen Fertiggerichten, Snacks und Soßen. Allerdings gibt es bei Fleisch- und Milchalternativen noch Nachholbedarf. In Strategie und Marketing zeigt Aldi Süd zahlreiche gute Ansätze.

Platz 2: Lidl

  • Lidl räumt dem Thema „pflanzlich“ mittlerweile eine hohe Priorität ein. Der Discounter überzeugt besonders mit seinem gewachsenen Angebot an pflanzlichen Fertiggerichten. Bei den Fleisch- und Milchalternativen landet das Unternehmen jedoch nur im Mittelfeld und hat teilweise Aufholbedarf. Positiv wurde bewertet, dass pflanzliche Produkte einen verhältnismäßig großen Anteil am Gesamtsortiment ausmachen und dass Lidl viele gute Ansätze in Strategie und Marketing zeigt.

Platz 3: Penny

  • Penny ist bei den Milch- und Fleischalternativen gut bis sehr gut aufgestellt. Bei den Fertiggerichten, Soßen und Snacks liegt das Unternehmen im Mittelfeld und hat Aufholbedarf. Der Discounter könnte aber mehr tun, um den Anteil pflanzlicher Produkte am Gesamtsortiment zu erhöhen. Auch bei Strategie und Marketing gibt es Raum für Verbesserungen.

Platz 4: Aldi Nord

  • Aldi Nord landet in allen Kategorien nur im hinteren Mittelfeld oder bildet das Schlusslicht. In einigen Produktkategorien gibt es sogar weniger pflanzliche Alternativen als im letzten Ranking. Punkten konnte das Unternehmen allerdings mit einem verhältnismäßig hohen Anteil pflanzlicher Produkte am Gesamtsortiment. Insgesamt hat Aldi Nord das Thema „pflanzliche Lebensmittel“ in den letzten Jahren nicht ausreichend vorangetrieben, um mit der Konkurrenz mithalten zu können.

Platz 5: Netto Marken-Discount

  • Netto Marken-Discount hat zwar ein gutes bis sehr gutes Sortiment bei Fleisch- und Milchalternativen sowie Fertiggerichten, aber die pflanzlichen Produkte machen nur einen recht geringen Teil des Gesamtsortiments aus. Bei Strategie und Marketing ist Netto das Schlusslicht.

Platz 6: Norma

  • Norma hat in fast allen Kategorien deutlichen Aufholbedarf und bietet insgesamt nur wenige pflanzliche Produkte an. Auch bei Strategie und Marketing bekommt das Thema „vegan“ nicht die nötige Aufmerksamkeit.

Im Vergleich zu den vorigen drei Rankings sind die Unterschiede zwischen den Unternehmen laut den Erstellern zum Teil deutlich kleiner geworden. „Das zeigt, dass viele Unternehmen sehr gut auf die große Nachfrage nach pflanzlichen Produkten reagiert haben“, sagt Luisa Kucz, die bei der Albert Schweitzer Stiftung den Bereich Lebensmittel-Fortschritt leitet.

„Andere Unternehmen wie Edeka und Norma hingegen nutzen das enorme Potenzial der pflanzlichen Produkte noch zu wenig“, erklärt Kucz. Besonders für sie solle das Ranking als Anregung dafür dienen, das vegane Angebot zu verbessern. (sal/ots)