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Supermärkte und DiscounterDie Maskenpflicht fällt: Lauterbach warnt –und macht einen Vorschlag

Eine Frau mit Mund-Nasen-Bedeckung steht vor einem Kühlregal im Supermarkt.

Die Mund-Nasen-Bedeckung gehört beim Gang in den Supermarkt mittlerweile dazu. Doch wie geht es

Aldi, Lidl, Rewe, Edeka & Co.: Am Sonntag fällt offiziell die Pflicht zum Tragen einer Maske in Supermärkten. Aber ist das sinnvoll? Gesundheitsminister Karl Lauterbach macht einen Vorschlag.

von Martin Gätke (mg)

Das Corona-Virus hat die gesamte Welt seit nunmehr zwei Jahren fest im Griff - und das wird nicht nur bei einem Blick auf die Intensivstationen sichtbar, sondern auch beim Blick in die Supermärkte und Discounter. Ob bei Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Kaufland und Co.: In den Supermärkten und Discountern Deutschlands gehören Menschen mit einem Mund- und Nasenschutz zum gewohnten Bild.

Egal, ob es die Kundinnen und Kunden oder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind – die allgemeine Maskenpflicht hat die Deutschen in sämtlichen Filialen der ganzen Nation dazu verdonnert, beim Einkaufen diesen Schutz zu tragen.

Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen ab 3. April 2022

Doch das ändert sich nun – obwohl das Robert Koch-Institut immer wieder neue Corona-Höchststände vermeldet hat. Ein neues Infektionsschutzgesetz sieht ab Sonntag, 3. April, den Wegfall der meisten Corona-Schutzmaßnahmen vor. Wenn die Filialen der Supermärkte und Discounter ab Montag, 4. April, wieder ihre Pforten öffnen, fällt auch die Maskenpflicht weg. Das gilt auch für den Einzelhandel.

Alles zum Thema Aldi

Doch erneut droht ein Wirrwarr an Regelungen, noch ist unklar, wie die Unternehmen mit den Änderungen umgehen sollen. Am Montag (28. März) hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nach einem Treffen mit Bund und Ländern öffentlich an die Supermärkte appelliert, doch per Hausrecht die Maskenpflicht weiter umzusetzen. Sie sollten doch bitte eine Maskenpflicht weiter vorschreiben.

Aldi, Lidl, Rewe, Edeka & Co.: Machen Supermärkte bei Lauterbach-Vorstoß mit?

Werden Aldi, Lidl, Rewe, Edeka & Co. bei diesem Vorstoß jetzt mitmachen und den Kundinnen und Kunden selbst die Maske aufzwingen? EXPRESS.de hat bei den großen Supermärkten und Discountern nachgefragt.

Lauterbach weiß, dass die Lage alles andere als entspannt ist. Die Zahlen sind zuletzt immer weiter gestiegen – und das Datum für das Ende aller strengen Corona-Maßnahmen rückt immer näher. Trotz anhaltender Infektionszahlen wird ab Samstag, 2. April, die Maskenpflicht in den meisten Innenräumen wohl fallen. Dann sind sie nur noch in Einrichtungen wie Kliniken oder Pflegeheimen Pflicht.

Aldi, Lidl, Rewe, Edeka & Co.: Maskenpflicht per Hausrecht?

Unter Protest der Länder hat die Ampel das Infektionsschutzgesetz verabschiedet, zuletzt sind mehrere Bundesländer auch mit dem Versuch gescheitert, die Corona-Maßnahmen um weitere vier Wochen zu verlängern. Es gebe keine rechtliche Grundlage mehr dafür, so Lauterbach. Er wollte an die Vernunft aller plädieren – und kam mit einem Appell an die Supermärkte um die Ecke: Maskenpflicht per Hausrecht.

Doch die Händler wollen vorerst nicht bei dem Vorstoß mitmachen, wie EXPRESS.de erfahren hat. Aldi, Lidl, Rewe, Edeka & Co. sehen vielmehr die Politik in der Verantwortung. Unisono heißt es, man orientiere sich an den Regelungen, die die Bundesländer sowie die Städte und Kommunen vorgeben.

Aldi-Nord wartet konkrete Ausgestaltung der Verordnungen ab

Von Aldi-Nord etwa heißt es, dass man jetzt erst einmal „die konkrete Ausgestaltung der Länderverordnungen“ abwarten wolle. „Danach werden wir final entscheiden“.

Weiter heißt es: „Dort, wo die Verordnungen auch weiterhin eine Maskenpflicht als Schutzmaßnahme vorsehen, setzen wir diese auch auf jeden Fall um. Wo dies nicht der Fall ist, behalten wir uns eine Empfehlung an Mitarbeiter und Kunden vor, weiterhin freiwillig eine Maske zu tragen.“ Auf Lauterbachs Angebot wird gar nicht erst eingegangen.

Lidl und Kaufland: Maßnahmen nach entsprechender Verordnung

Die Schwarz-Gruppe, die Muttergesellschaft von Lidl und Kaufland, orientiere sich ebenfalls an den Verordnungen der Bundesländer und der gültigen Verfügungen.

„Hinsichtlich der Maskenpflicht beobachten wir die Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern und werden bei entsprechender Verordnung die geforderten Maßnahmen anwenden“, heißt es.

Rewe und Penny: Schutzvorrichtungen an Kassen bleiben

Auch die Rewe-Gruppe, zu der auch der Discounter Penny gehört, richte sich an die behördlichen Pandemie-Maßnahmen der Länder und Kommunen, „wir setzen diese Anordnungen entsprechend um.“

Dies sei bundesweit für die Mitarbeitenden in den Rewe-Märkten „bereits seit Beginn der Pandemie gelebte Praxis“ und bleibe auch bei neuen Beschlüssen so. Schutzvorrichtungen und Abstandsmaßnahmen in den Kassenbereichen sollen auch über den 2. April hinaus bestehen bleiben, erklärt ein Sprecher.

Edeka: Filialen entscheiden eigenständig über Umsetzung

Ein Sonderfall stellt Edeka dar, da die einzelnen Märkte selbstständig betrieben werden. Die Kaufleute würden „im Einklang mit den geltenden Verordnungen“ eigenständig über die Umsetzung der Maßnahmen in den Filialen entscheiden. „Dabei versuchen sie mit Blick auf die Situation vor Ort, individuelle und pragmatische Lösungen zu finden.“

Die Händler geben sich also noch bedeckt und warten ab, wie die Länder entscheiden. Und wie die genaue Ausgestaltung der sogenannten Hotspot-Regelung aussieht. Denn sollten Bundesländer bestimmte Regionen zu Hotspots erklären, würden dort strengere Corona-Maßnahmen beibehalten – auch die Maskenpflicht. Mecklenburg-Vorpommern hat bereits das ganze Land zum Hotspot erklärt, Hamburg plant Ähnliches.

Doch immer mehr Bundesländer entscheiden sich dagegen, die Möglichkeiten für eine Verlängerung der Maßnahmen zu nutzen – trotz eigener Kritik. Bayern, Berlin, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg entschieden bereits, Maskenpflichten oder 2G- und 3G-Zutrittsregeln auslaufen zu lassen. Anderswo stehen die Entscheidungen noch aus.

Maskenpflicht in den Supermärkten: Uns droht ein wahrer Flickenteppich

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sieht ebenfalls keinen Spielraum, ganz Nordrhein-Westfalen rechtssicher als Corona-Hotspot auszuweisen, sagte er jüngst.

Wird eine Hotspot-Regelung auf eine Region angewandt, steht auch für die Supermärkte und Discounter fest, wie sie verfahren müssen. Überall sonst werden die Masken wohl fallen – es sei denn, Filialen entscheiden individuell anders. Es droht ab kommender Woche ein wahrer Flickenteppich an Maßnahmen. Und ein Chaos für deutsche Kundinnen und Kunden.