Edeka-Produkte sorgen für Empörung„Abzocke“ – Kleiner Kauf, ganz große Kontroverse

Ein Mitarbeiter von Edeka füllt ein Regal auf.

Mit neuen Produkten, Lebensmitteln in kleineren Verpackungen, wollte Edeka das Angebot für Single-Haushalte erweitern: Denn oft sind die Produkte im Supermarkt schlichtweg zu groß, um sie als einzelne Person aufzubrauchen. Doch der Markt erntete ordentlich Kritik für die Aktion (Undatiertes Symbolbild)

Eigentlich wollte Edeka den Kundinnen und Kunden entgegenkommen und ein breiteres Sortiment exklusiv für kleine Haushalte anbieten – doch die Aktion sorgt nun für Aufruhr. 

von Janina Holle (jh)

Mit dem Slogan „Kleiner Kauf. Kleine Menge. Weniger Food Waste!“ wollte Edeka den Kundinnen und Kunden des Marktes ein wohlüberlegtes Angebot präsentieren: Lebensmittel in kleineren Verpackungen.

Was sich erst einmal nach keiner weltbewegenden Veränderung anhört, hat tatsächlich einen Hintergrund: Menschen, die alleine oder zu zweit wohnen, haben oft mit überschüssigen Lebensmitteln zu kämpfen, da die Produkte schlichtweg in zu großen Verpackungen verkauft werden.

Kleine „Gut&Günstig“-Produkte sollen Lebensmittelverschwendung entgegensteuern

Um dieser Lebensmittelverschwendung ein Ende zu bereiten und den Kundinnen und Kunden das Leben leichter zu machen, führte der Supermarkt nun 40 Produkte der Eigenmarke „Gut&Günstig“ in kleinerer Füllmenge ein.

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Darunter sind unter anderem Milchprodukte, Salate, Konserven und Backwaren zu finden. Ziel ist es, der Kundschaft zu ermöglichen, nur das zu kaufen, was tatsächlich verbraucht wird, um Geld zu sparen und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Jedoch löste die Einführung dieser Produkte nicht überall Begeisterung aus. Trotz der lobenswerten Absicht stießen die kleineren Verpackungen auf Kritik. Viele Kunden und Kundinnen empfanden die Preise im Vergleich zu den regulären Packungsgrößen als übermäßig hoch. Die Verbraucherzentrale bestätigte, dass etwa die Hälfte der kleineren Packungen um mindestens 10 Prozent teurer ist als ihre größeren Pendants, wobei der größte Preisunterschied sogar bei 65 Prozent liegt.

Empörung herrschte unter den Kunden und Kundinnen, die diese Produkte als „Mogelpackungen“ ansehen. Eine Kundin kommentierte, dass die Produkte für sie „Abzocke“ seien, welche lediglich mit  „Müllvermeidung“ verschleiert werde. Eine andere Kundin fand die Preise „völlig überteuert“, wie „Der Westen“ zitierte.

Edeka antwortet auf die Kritik: Preisreduzierung nicht möglich

Edeka reagierte auf die Vorwürfe und betont, es handle sich nicht um Mogelpackungen, da die „Kleiner Kauf“-Produkte klar als kleinere Verpackungen gekennzeichnet seien und der Preis im Vergleich zur Normalgröße angepasst sei.

In diesem Video erfährst du, wie du mit vermeintlich „schlecht gewordenen“ Lebensmitteln umgehst:

Das Unternehmen erklärte jedoch, dass bestimmte Fixkosten, „unabhängig von Größe und Inhalt eines Produkts” dazu führen, dass der Preis der Produkte nicht im exakten Verhältnis zur Reduzierung der Verpackungsgröße gesenkt werden können. 

Trotz der hitzigen Diskussionen und der kontroversen Preise dürfte das spezielle Angebot von Edeka zweifellos dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Die Frage bleibt jedoch, ob es eine preisliche Alternative geben könnte, die sowohl den Kundenbedürfnissen als auch den Unternehmenskosten gerecht wird.