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„An der Belastungsgrenze“Mehrere Edeka-Filialen verkürzen Öffnungszeit massiv, Händler mit Appell

Der Einzelhandel war durch die Coronavirus-Pandemie stark gefordert, wie im März 2020 hier in einem Edeka-Markt in Rheinfelden (Baden-Württemberg). Aktuell sorgen Inflation und Engpässe für zusätzlichen Druck beim Personal. Ein Edeka-Händler verkürzt deshalb nun die Öffnungszeiten.

Der Einzelhandel war durch die Coronavirus-Pandemie stark gefordert, wie im März 2020 hier in einem Edeka-Markt in Rheinfelden (Baden-Württemberg). Aktuell sorgen Inflation und Engpässe für zusätzlichen Druck beim Personal. Ein Edeka-Händler verkürzt deshalb nun die Öffnungszeiten.

Muss der Handel seine Öffnungszeiten grundlegend überdenken? Darauf plädiert einer der erfolgreichsten selbstständigen Kaufleute in Deutschland. Er sieht sein Personal „an der Belastungsgrenze“ – und greift rigoros durch.

Erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine. Inflation, Lieferengpässe, Personalengpässe in der Ferienzeit – und eine Kundschaft, die ihren Frust ob des fehlenden Sonnenblumenöls oder ob des fehlenden Geldes im eigenen Portemonnaie aufgrund der Inflation an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auslassen – einem Kaufmann reicht es jetzt.

Er sieht sein Personal „an der Belastungsgrenze“, wie er sagt – und will es jetzt schützen. Dafür verzichtet er auf Umsatz und greift zu einem rabiaten Mittel: Er macht seine Filialen mittwochs bereits um 13 Uhr dicht. 

16 Edeka-Märkte schließen mittwochs schon um 13 Uhr

Gleichzeitig plädiert er auch anderswo für kürzere Öffnungszeiten. Sollte der Handel bald umdenken?

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Der selbstständige Kaufmann Dieter Hieber hat 16 Edeka-Märkte in Deutschland, er gehört zu den umsatzstärksten Händlern des Landes, zuletzt verzeichneten seine Märkte einen Brutto-Jahresumsatz von 254 Mio. Euro. Doch gegenüber der „Lebensmittelzeitung“ erklärt er nun, dass er auf einen Teil des Umsatzes verzichten wolle. 

All seine 16 Edeka-Märkte schließen nun jeden Mittwoch um 13 Uhr, sieben Stunden früher als regulär.

Edeka: Kaufmann klagt über Personal „an der Belastungsgrenze“

Sein Personal sei „an der Belastungsgrenze“, wegen Personalengpässen in der Ferienzeit, Krankheitsfällen und der Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Hieber erklärt, viele dieser Krankheitsfälle seien psychosomatisch, eine Folge der Corona-Belastungen. Doch nun kämen auch immer mehr Aggressivität und Beleidigungen gegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Märkten hinzu, da derzeit alles teurer werde und die Kundinnen und Kunden gefrusteter.

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Zunächst sollen die Maßnahmen bis Mitte September gelten, bis zum Ende der Sommerferien in Baden-Württemberg. Doch Hieber könne es sich auch vorstellen, seine Märkte über einen längeren Zeitraum früher dichtzumachen. Sein Appell: „Überhaupt frage ich mich, ob wir die Öffnungszeiten im Handel nicht grundsätzlich überdenken müssen, wenn wir Personal binden und künftig auch noch finden möchten“, sagt er der „LZ“.

Aldi, Edeka, Lidl & Co.: „Arbeit im Lebensmittelhandel nicht sehr attraktiv“

Es sei eine Herausforderung, im Lebensmittelhandel derzeit Stellen zu besetzen, unter den aktuellen Bedingungen sei die Arbeit nicht sehr attraktiv – gerade der Schichtdienst. „Berufserfahrene zieht es ins Büro zu einem Nine-to-five-Job, Jüngere noch häufiger ins Studium – wenn sie nicht gleich Influencer werden wollen“, so Hieber. Die Folge: Personal ist schwer zu finden. 

Als Arbeitgeber überlege er nun, wie er attraktiver werden könne. Seine Idee: eine Vier-Tage-Woche für sein Personal. Die prüfe der Kaufmann derzeit. Arbeitszeitmodelle sollten laut Hieber individueller werden, „es führt kein Weg daran vorbei“.

Aldi, Edeka, Lidl & Co.: Echte Personalengpässe selten

Laut Handelsverband HDE seien echte Personalengpässe zwar in der Branche weiterhin eher selten und zudem eher auf die Urlaubszeit zurückzuführen. Doch die Fachkräftesicherung werde immer mehr zu einem zentralen Thema, erklärt eine Sprecherin gegenüber „Business Insider“.

Der Verband führt als Grund für die Änderung von Öffnungszeiten eher die steigenden Energiekosten an. Laut Medienberichten prüfen bereits einige Bau- und Gartencenter in Deutschland stunden- oder tageweise Schließungen, um Kosten einzusparen wegen der gestiegenen Gaspreise. (mg)