Nach Discounter-ZoffAldi zieht Konsequenzen – die sind bald auch für die Kundschaft sichtbar

2016 haben Aldi Nord und Aldi Süd mit einer gemeinsamen Fernseh-Kampagne geworben: „Einfach ist mehr“. Nun gehen die beiden Discounter getrennte Wege.

2016 haben Aldi Nord und Aldi Süd mit einer gemeinsamen Fernseh-Kampagne geworben: „Einfach ist mehr“. Nun gehen die beiden Discounter getrennte Wege. 

Werbe-Zoff bei Aldi Nord und Aldi Süd: Beide Discounter konnten sich laut Medienbericht nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Das hat nun Konsequenzen, die die Kundschaft bald merken wird. 

So richtig kamen die beiden Unternehmen beim Thema Werbung nicht auf einen grünen Zweig: In den vergangenen Jahren haben Aldi Süd und Aldi Nord einige Stühle zusammengeschoben und Dinge vereinheitlicht, zum Beispiel wenn es um die Namen der Eigenmarken geht oder um Image-Werbung mit den Logos beider Discounter. 

Doch in Teilen ist mit dieser Einigkeit jetzt Schluss. Aldi Süd und Aldi Nord gehen wieder getrennte Wege, das werden die Kundinnen und Kunden wohl bald auch vermehrt zu sehen bekommen.

Aldi Nord und Aldi Süd gehen getrennte Wege

Wie „Welt“ berichtet, setzen beide Discounter wieder ihre eigenen Schwerpunkte – und zwar in eigenen, getrennten Kampagnen. Der Grund: Ein Zoff darüber, wie man sich nach dem Inflationsschock im vergangenen Jahr am besten in der Werbung darstellt: Will man eher auf die Preise gehen oder doch auf die umweltbewusste Ernährung.

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Sowohl Aldi Süd als auch Aldi Nord haben nämlich unterschiedliche Ansätze, wenn es um die Strategie für die Außenwahrnehmung geht: Aldi Süd will den „Veganuary“ nutzen, um für fleischlose Produkte zu werben. Sechs Wochen soll die Kampagne mit dem Namen „Bewusste Ernährung – nur ohne den Hype“ laufen, mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Bio. Anschließend wolle man den Preis stärker in den Mittelpunkt stellen. 

Bei Aldi Nord sieht man das im Management anders: Hier will man zwar auch mit dem „Veganuary“ werben, den Fokus von Anfang an aber viel mehr auf die Preise setzen. Damit wolle Aldi Nord jüngere Kundinnen und Kunden erreichen, heißt es dem Bericht nach. Das Thema Nachhaltigkeit stehe da mehr im Hintergrund. 

Aldi Nord und Aldi Süd: Managements konnten sich nicht einigen

Auf eine gemeinsame Stoßrichtung konnten sich die Manager von Aldi Süd und Aldi Nord laut „Welt“-Bericht nicht einigen. Mit den beiden Einzel-Kampagnen dividieren die beiden Discounter ihre Werbung somit teilweise wieder auseinander. Zuletzt kam die Weihnachtswerbung 2022 von beiden gemeinsam.

Aldi Süd und Aldi Nord – die Trennung des Discounter-Imperiums hat eine lange Tradition: 1961 haben die beiden Aldi-Gründer und Brüder Theo Albrecht und Karl Albrecht in Nord und Süd geteilt. Seitdem verläuft die „Grenze“, oft scherzhaft „Aldi-Äquator“ genannt, quer durch Deutschland. 

Einst kamen sich die Ketten auch nicht in die Quere, wenn es um Werbung geht – die gedruckten Prospekte gingen schließlich nur an die Kundschaft in der jeweiligen Region. Später kam dann die Werbung in Fernsehen, Radio und schließlich auch im Netz und auf Social-Media-Kanälen hinzu.

2016 segelte man dann erstmals unter gemeinsamer Flagge, damals wurde die erste Werbekampagne von Aldi Süd und Aldi Nord gestartet: „Einfach ist mehr“ hieß sie. Erstmals wurden TV-Spots geschaltet, auch im Web gab es damals die erste Microsite. Nun, über sechs Jahre später, gehen die Discounter in Sachen Werbung wieder getrennte Wege. (mg)