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AldiDiscounter will Preise drastisch senken – doch damit sind nicht alle glücklich

Aldi Süd kündigt eine „Preisoffensive“ bei Obst und Gemüse an und sorgt damit für Wut bei den Erzeugern. Blick in eine Unterhachinger Filiale von Aldi Süd (Archivbild 2016).

Aldi Süd kündigt eine „Preisoffensive“ bei Obst und Gemüse an und sorgt damit für Wut bei den Erzeugern. Blick in eine Unterhachinger Filiale von Aldi Süd (Archivbild 2016).

Diese Preisoffensive von Aldi Süd sorgt für jede Menge Freude bei den einen, für einiges Leid bei den anderen: Der Discounter will viele Preise drastisch senken, erst bei Butter und Milch, jetzt für Obst und Gemüse. Das sorgt für Kritik. 

von Martin Gätke (mg)

Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten die Preise vor allen Dingen bei Gurken, Tomaten & Co. völlig absurde Höhen erreicht haben – Gurken haben im Einzelfall im Supermarkt zum Beispiel 3,29 Euro gekostet – will Branchen-Primus Aldi nun mit einer neuen Preisoffensive bei seiner Kundschaft punkten. 

Nachdem erst die teurer gewordenen Milchprodukte sowie Butter billiger gemacht worden ist, folgen nun Obst und Gemüse. Bis zu ein Drittel weniger, so lautet das Versprechen, in allen 2.000 Filialen. Bei Äpfeln, Lauchzwiebeln, Erdbeeren & Co. wird der Rotstift angesetzt, befristet auf eine Woche. Seit Jahresbeginn seien nach Unternehmensangaben mehr als 300 Artikel dauerhaft im Preis gesenkt worden.

Aldi Süd kündigt „Preisoffensive“ an – und sorgt bei Erzeugern für Wut 

Bei der Kundschaft dürfte die Niedrigpreis-Kampagne mit Worten wie „Preishammer“ und „Preisoffensive“ gut ankommen – doch gleichzeitig regt sich in Bayern schon seit einigen Wochen Protest. Regelmäßig postieren sich Bäuerinnen und Bauern vor den Aldi-Süd-Filialen, schwenken Banner und Transparente, recken ihre Fäuste in die Höhe, fahren mit den Traktoren auf die Parkplätze.

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Sie beklagen: Der Discounter fordere immer mehr Tierwohl, sei aber gleichzeitig nicht bereit, genug dafür zu zahlen. Die Lebensmittelpreise seien zu niedrig. Das Unternehmen habe genug Geld für Werbung, aber nicht für die Erzeuger. Aldi wiederum wehrt sich gegen diese Vorwürfe. 

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Auch die jüngste Preisoffensive von Aldi Süd bei Obst und Gemüse sorgt für scharfe Kritik, wie „Agrarheute“ berichtet. Ein Erzeuger, der namentlich nicht genannt werden möchte, spricht gegenüber dem Branchenmagazin von einer „Gefahr durch die Hintertüre“. Aldi Süd setze mit seiner Kampagne „den ein oder anderen Wettbewerber unter Druck, da mithalten zu müssen“.

Aldi Süd: Scharfe Kritik vom Bauernverband an Preissenkung

Auch der Bayerische Bauernverband (BBV) kritisierte die Werbekampagne scharf. Es sei ein falsches Signal. Eine Preissenkung bei Obst und Gemüse bedeute für die Erzeuger, dass ihr Anteil noch kleiner ausfällt. Aldi Süd werbe mit reduziertem Obst und Gemüse – auch wenn diese Produkte, verglichen mit anderen Lebensmitteln, die Verlierer der derzeitigen Krise seien. 

Das Problem: Obst und Gemüse brauchen viel Arbeit und viel Energie: Es brauche Saisonarbeiterinnen und -arbeiter, die den Anbau unterstützen, erklärt der Verband. Der deutsche Mindestlohn von 12 Euro je Arbeitsstunde habe Auswirkung auf die Erzeugerkosten. Hinzu komme das teurere Saatgut, die höheren Energiekosten für die Instandhaltung der Anlagen, für Bewässerung, Kühlung, Lagerung. 

Kurzum: Der gestiegene Mindestlohn sowie der Krieg in der Ukraine und die unvorhergesehene Inflation haben ihren Preis. 

Und was sagt Aldi zu der Kritik der Bäuerinnen und Bauern? Das Unternehmen verweist darauf, dass es mit vielen seiner Lieferanten schon seit Jahren vertrauensvoll zusammen würde. Aldi Süd sei zudem „immer an einer fairen Preisfindung interessiert, die vor allem auch die hohen Qualitätsstandards der Landwirtschaft widerspiegelt“, heißt es vonseiten des Unternehmens. Aldi Süd und auch Aldi Nord würden sich zu fairen Handelspraktiken in ihren Beziehungen zu den Lieferanten bekennen.