Die AuflösungWarum riecht mein Pipi nach dem Spargelessen seltsam?

Die leckeren Spargelstangen gibt es nur ein paar Wochen im Jahr. Entsprechend begehrt ist das gesunde Gemüse. Doch steigert Spargel auch die Lust? Und warum riecht der Urin nach dem Spargelessen so merkwürdig?

Endlich wieder Spargelzeit! Die milden Temperaturen der vergangenen Tage habe das „weiße Gold“ sprießen lassen. Das Frühlingsgemüse ist heiß begehrt, egal ob als grüne oder weiße Stange.

Seit Jahrzehnten, wenn nicht seit Jahrhunderten, ranken sich diverse Mythen um den Spargel. Diese Frage kommen immer wieder aufs Neue auf: Woher kommt der strenge Geruch beim Toilettengang nach der Spargelmahlzeit und sind die Stangen wirklich lustfördernd?

Spargel punktet mit wenig Kalorien

Gesund sind die Spargelstangen in jedem Fall. Und ein echter Schlankmacher ist Spargel auch. Das Gemüse besteht zu etwa 90 Prozent aus Wasser. Der hohe Wasseranteil macht die Stangen besonders kalorienarm. 500 Gramm Spargel kommen gerade mal auf 100 Kilokalorien. Daneben enthält das Gemüse jede Menge gesunde Nährstoffe.

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Kein Wunder also, dass bei vielen während der Saison jede Woche ein Spargelgericht auf den Tisch kommt. Bei den meisten übrigens am liebsten der Klassiker – gekochter Spargel mit Schinken, Kartoffeln, Butter und Sauce Hollandaise.

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Acht Mythen und Fakten rund um den Spargel haben wir uns mal genauer angeschaut:

1. Warum riecht der Urin nach dem Spargelessen?

Speziell am Spargel ist die Asparagusinsäure, die schwefelhaltige Säure wird zu Substanzen abgebaut, die den strengen Uringeruch verursachen. Bei jedem Menschen entstehen diese Stoffe im Urin, bei manchen allerdings stärker als bei anderen. Abschwächen lässt sich der Geruch, in dem man zum Spargelgericht viel trinkt, das verdünnt den Urin.

2. Ist Spargel harntreibend?

Ja. Die Schwefelverbindungen aus der Asparagusinsäure, die für den intensiven Geruch auf der Toilette sorgen, haben gleichfalls eine harntreibende Wirkung.

3. Sind die Spargel-Stangen ein Aphrodisiakum?

Nachgesagt wird den Stangen eine luststeigernde Wirkung bereits seit der Antike. Nicht ganz unerheblich dafür dürfte jedoch auch die Gemüseform in Phallus-Optik sein. Vielleicht steckt aber auch mehr dahinter. Immerhin wird Spargel auch in der ayurvedischen Medizin zur Behandlung von Potenz- und Luststörungen verwendet.

4. Grün oder weiß – welche Sorte ist gesünder?

Grün: Schon die weißen Stangen enthalten zwar zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe, zum Beispiel viele Ballaststoffe, Eisen, Vitamine und Nährstoffe wie Kalzium und die harntreibende Asparagusinsäure. Der grüne Spargel wächst jedoch über der Erde, unter Sonnenlicht bildet er zusätzlich den Farbstoff Chlorophyll und reichlich Vitamin C.

5. Warum gibt es Spargel nicht das ganze Jahr?

Das offizielle Ende der Spargelzeit ist in Deutschland traditionell der Johannitag. Der Grund: soll die Ernte auch im nächsten Jahr ertragreich sein, brauchen die Pflanzen ausreichend Zeit zum Regenerieren. Daran erinnern noch heute Bauernregeln wie „Kirschen rot, Spargel tot“.

6. Sind weiße Stangen leckerer als solche mit blauen Köpfen?

Weiße Stangen sind hübscher, aber nicht leckerer. Sie entsprechen dem Idealbild des Gemüses: gerade, schlank, schneeweiß und mit glatter Spitze. Stößt das Köpfchen ein paar Stunden früher aus dem Erdwall ans Licht als der Erntehelfer es sticht, färbt die Sonne es blau-violett. Es kann auch passieren, dass die sonst glatte Spitze in der Sonne aufblüht. Auch das schmeckt nicht anders. Günstiger ist blauer Spargel deshalb auch nur wegen seiner untypischen Optik.

7. Kann man Spargel einfrieren?

Ja, aber nur geschält. Soll tiefgefrorener Spargel auf den Teller, muss er direkt aus dem Gefrierfach in den Kochtopf. Er darf vorher nicht auftauen.

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Gekochter Spargel lässt sich hingegen nicht einfrieren. Denn in den Stangen bilden sich Eiskristalle, die die gekochten Stangen nach dem Auftauen weich und matschig werden lassen.

8. Ist Rotwein zum Spargel tabu?

Nein, man kann auch Bier zum Spargel trinken. Klar, leichter Weißwein unterstreicht den sanften Spargelgeschmack. Das ist aber eher etwas für Gourmets. Wer lieber Rotwein oder Bier mag, darf auch das trinken. Allerdings sollte es kein zu herbes Bier sein und auch ein leichter Rotwein passt besser als ein schwerer. (sar/ef/dpa)