Arzt wagt radikalen SchrittMit riskanter OP soll Transfrauen zu eigenem Kind verholfen werden

Das undatierte Symbolfoto zeigt eine Schwangere, deren Bauch von einer Hebamme abgetastet wird.

Eine Schwangerschaft war für Transfrauen bislang unmöglich. Ein indischer Arzt will das nun ändern. Das undatierte Symbolfoto zeigt eine Schwangere, deren Bauch von einer Hebamme abgetastet wird. Es steht nicht im direkten Zusammenhand mit dem Bericht.

Der Wunsch, das eigene Kind zur Welt zu bringen, ist für Transfrauen bislang unerfüllbar. Ein Mediziner will das ändern und wagt einen radikalen Schritt.

Schwangerschaft und die Geburt eines eigenen Kindes – für Transfrauen bleibt dieses Erlebnis eine unüberwindbare Hürde. Bis jetzt. Der Mediziner Dr. Narendra Kaushik, will diesen Frauen mit einer aufsehenerregenden Operation helfen.

Geht es nach dem Leiter des „Premier Transgender Surgery Institute“ im indischen Neu-Delhi, sollen schon bald auch Transfrauen schwanger werden können. Wie das gelingen soll? Mit einer Gebärmutter-Transplantation.

Transfrauen soll Spender-Gebärmutter transplantiert werden

Kaushik ist überzeugt, dass der medizinische Eingriff schon bald Einzug in die Operations-Säle von Kliniken hält. Dem „Mirror“ sagte er: „Das ist die Zukunft. Wir können nicht genau vorhersagen, wann es geschehen wird, aber es wird sehr bald geschehen.“

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Der indische Mediziner ist überzeugt, das Vorhaben schon bald in die Tat umsetzen zu können. „Wir haben unsere Pläne, und wir sind sehr, sehr optimistisch in dieser Hinsicht“, wird der Arzt weiter zitiert. Nach seiner Ansicht wolle jede Transfrau so weiblich wie nur möglich sein. Dazu gehöre es auch, Mutter zu sein.

So utopisch diese Aussagen klingen – die Transplantation einer Gebärmutter ist keine neue Erfindung. Es hat sie bereits gegeben. Vor gut sieben Jahren gelang es einem schwedischen Ärzte-Team, einer Frau ohne Uterus eine Gebärmutter zu implantieren. Das erste Kind ist inzwischen fünf Jahre alt.

Gebärmutter-Transplantation in Deutschland erfolgreich durchgeführt

Auch in Deutschland hat es derartige Operationen bereits gegeben, berichtet unter anderem der Deutschlandfunk. Zwei Babys sollen nach einem solchen Eingriff in Deutschland geboren worden sein.

So läuft eine Gebärmutter-Transplantation nach bisherigen Erfahrungen ab:

  • Die Operation zur Entnahme einer gesunden Gebärmutter einer Spenderin dauert etwa acht Stunden.
  • Das Transplantieren in den Körper einer anderen Frau dauert in etwa vier Stunden.
  • Die Gebärmutter-Empfängerin muss nach dem Eingriff Immunsuppressiva einnehmen, um eine Abstoßung der fremden Gebärmutter zu verhindern.

Frauen, die nach einer anderen Organspende, etwa einer Nierentransplantation, schwanger wurden, haben ebenfalls Immunsuppressiva eingenommen. Nach einer Studie bei knapp 20.000 Frauen stellten Forscher fest, dass sie gesunde Kinder zur Welt brachten.

Eine Studie, wie es Kindern geht, die nach einer Gebärmutter-Transplantation zur Welt kommen, steht aber noch aus.

Neben der extremen psychischen wie physischen Belastung stellt sich derzeit auch die Frage, ob sich die Frauen den Eingriff leisten können. Bis zu 500.000 Euro, so die Schätzungen aus Schweden, könne die Transplantation kosten. Die Krankenkassen sollen bisher nur nach Einzelfallentscheidung die Kosten übernommen haben. (susa)