Cooler TestYouTuberin packt gefrorenes Fleisch auf Grill und erlebt eine Überraschung

von Martin Gätke (mg)

Köln – Diese Situation kennt wohl jeder: Man hat Gäste eingeladen, die Zeit geht wieder einmal schneller rum als gedacht. Und zack: Schon hat man vergessen, das Fleisch aufzutauen, das man kochen wollte.

Oder aber die Freunde kommen spontan vorbei – und die knallhart gefrorenen Steaks im Gefrierschrank sind das einzige, das man noch im Haus hat. 

Wie wäre es also, wenn man das hart gefrorene Fleisch direkt auf einen heißen Grill packt, um es schnell zuzubereiten. Denn nicht nur Hardcore-Barbecue-Fans wissen: Grillen geht eben immer, aber gerade jetzt im Sommer!

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Gefrorenes Fleisch auf einem Grill, geht das? Oder ist das totaler Quatsch? 

Anja Auer hat sich genau diese Frage gestellt – und es einfach mal ausprobiert (den Test im Video ansehen). Sie betreibt mit „Die Frau am Grill“ den größten YouTube-Kanal zum Thema „Grillen“ in Deutschland.

Hier lesen: Das sind die sieben größten Grill-Fehler

Anja probiert alles aus

Kurzerhand hat sie also den Grill heiß gemacht und Roastbeef-Scheiben, ein ganzes Stück Entrecote, eine Hühnerbrust, Schweinebauch, mariniert und unmariniert, raufgepackt – Anja probiert alles aus. Und gibt jetzt im Video Tipps.

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Um gefrorenes Fleisch ohne es aufzutauen sofort auf den Grill zulegen, benötigt man eine glatte Oberfläche – damit die Hitze sofort gleichmäßig auf die Oberfläche vom Fleisch trifft. 

Wichtig: Wer gefrorenes Fleisch auf den Rost legt muss darauf achten, dass die Fleischscheiben sehr glatt sind. Sprich: Wellige oder leicht wellig eingefrorene Steaks eigenen sich nicht gut, da das Fleisch absolut waagrecht auf dem Rost aufliegen muss, damit gleichmäßig die Hitze des vorgeheizten Rosts ans Fleisch abgegeben werden kann.

Rindfleisch scharf anbraten, Geflügel durchbraten

Deshalb am besten mit einem scharfen Messer ganz glatte Scheiben vom Roastbeef abschneiden. Hühnchen und Schweinefleisch auf eine gerade Unterlage platzieren und eine weitere gerade „Oberlage“ daraufsetzen und von oben Beschweren.

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Im Test: mariniertes Hühnchen (links oben), ein großes Stück Entrecote (oben Mitte), marinierter Schweinenacken unten Schweinebauch (unten)

Beim glatten Rindfleisch gilt dann: Business as usual – mit höchster Hitze um die 350 Grad von beiden Seiten für jeweils rund 3 Minuten scharf angrillen. Und anschließend bei 130 bis 140 Grad in der indirekten Hitze gar ziehen. Beim gefrorenen Schweinefleisch lief es analog dem nicht gefrorenem: Bei rund 220 bis 240 Grad in der direkten Hitze grillen.

Überraschung: Rindfleisch sieht eklig aus, ist aber knusprig

Und dann die Überraschung beim gefrorenen Rindfleisch: Nachdem es (länger als gedacht) auf dem Grill lag, sieht es zwar nicht ganz so schön aus wie ein ungefrorenes Stück, fast schon ledrig. Aber es schmeckt richtig gut, saftig und zart. Teile davon waren sogar kross. 

Eine weitere Überraschung: Es gibt zwar einen komischen Geruch, wenn man hartgefrorenes Schweinefleisch und Hühnchen auf den Grill packt.

Schweinefleisch wurde wässrig

Doch ist es erst durchgegrillt, merkt der Grillprofi zumindest beim marinierten Hähnchen nicht mehr, dass es einmal gefroren war. Es ist saftig und lecker. Nur das Schweinefleisch verfiel teilweise ein wenig ins Wässrige.

Das Fazit der Grill-Expertin: Gefrorenes Fleisch grillen funktioniert richtig gut, gerade Rindfleisch und Hühnchen kann richtig lecker werden – auch wenn es in der Optik nicht sehr begeistert. 

Doch Anja empfiehlt: Wenn spontan Gäste vorbeikommen, dann tut es auch die Tiefkühl-Pizza. Oder man geht essen. Ansonsten gilt: Lieber frisches Fleisch zubereiten. Denn gefrorenes Fleisch grillen kostet viel mehr Energie und Stress.

(mg)