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ZDF-HerzkinoDas gab es noch nie: Lesbische Hochzeit bei Rosamunde Pilcher

Gleichgeschlechtliche Paare sind in der Film-Industrie schon lange kein Tabu-Thema mehr. Doch eine lesbischen Hochzeit in einem „Rosamunde Pilcher“-Streifen? Das lässt aufhorchen. Die Filmen wirken eher sehr traditionell. Wie passt das also zusammen?

Bei dem Namen Rosamunde Pilcher denken viele direkt an kitschige Romanzen, eine heile Welt und ganz viel Romantik. Kritiker würde die Filme als „Kitsch“ und „veraltet“ bezeichnen. Dabei hat sich viel getan. Die Filme werden moderner. Und brechen mit vermeintlichen Tabus.

Am Sonntag (5. Dezember 2021) läuft im ZDF-Herzkino der Rosamunde Pilcher Film „Im siebten Himmel“. Im Mittelpunkt steht die Jung-Vikarin Becky Taylor, die entgegen ihren Anweisungen in der Anglikanischen Gemeinde ein gleichgeschlechtliches Paar traut.

Als sie in eine andere Gemeinde strafversetzt wird, lernt sie dort Adam kennen und verliebt sich. Doch der ist bereits in festen Händen. Lesbische Hochzeiten, Fremdgehen - auf den ersten Blick eher ungewöhnliche Themen für einen „Rosamunde Pilcher“-Film.

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Rosamunde Pilcher: Produzent Michael Smeaton spricht über Filme

Michael Smeaton ist seit fast 30 Jahren der Produzent der Filme und war mit Rosamunde Pilcher sogar eng befreundet. Er weiß: „In der Zeit, in der Frau Pilcher groß wurde, hätte es in England sicher nicht so ohne weiteres gleichgeschlechtliche Ehen gegeben.“

Dass einige Elemente in den Filmen modernisiert werden können, liegt vor allem an einer Sache: „Die Filme der letzten Jahren basieren auf kurzen Geschichten, die von Rosamunde Pilcher verfasst wurden“, so Smeaton. Teilweise seien diese nur einige Seiten lang gewesen und boten den Autoren und Autorinnen somit kreativen Freiraum, sie weiterzuentwickeln. Weil man diese Freiheit hatte, konnten in den Filmen auch durchaus gesellschaftlich relevante Themen mit erzählt werden, wodurch diese in den letzten Jahren „durchaus moderner geworden sind“.

Doch auch, wenn Rosamunde Pilcher selbst in einer anderen Zeit aufgewachsen ist, ist sich Smeaton sicher: „Wenn Frau Pilcher jetzt leben würde, dann würde sie mir sagen: ‚Wie interessant!‘ Und sie würde das sicherlich mögen!“ Die Schriftstellerin sei eine durchaus moderne Frau gewesen.

Rosamunde Pilcher: Sex-Szenen und Rauchen sind ein Tabu

Doch bei allen Modernisierungen, wichtig sei es, der Marke Rosamunde Pilcher treu zu bleiben: „Wir sind bemüht, Pilcher-Filme auch zukünftig so zu gestalten, dass sie weiter klar als ein Film der Marke zu erkennen sind“, betont Smeaton.

Es gibt Tabus: Rauchen, Sexszenen oder übermäßigen Alkoholkonsum – das werde man niemals in einem Pilcher-Film sehen. Smeaton ist sich sicher: „Das bräuchten die Pilcher-Filme nicht. Man kann auch etwas zeigen, ohne etwas zu zeigen.“

Dennoch sind die romantischen Liebesfilme fast jedem ein Begriff. Egal ob Groß oder Klein. Woran das liegt? Michael Smeaton meint: „Pilcher polarisiert komplett, ich glaube auch, dass mehr junge Leute Rosamunde Pilcher schauen, als sie es zugeben!“

Rosamunde Pilcher: Weitere Liebesfilme bereits in Planung 

Und so schnell werden die Filme auch nicht von der Bildschirmfläche verschwinden. Ganz im Gegenteil. Denn der Produzent verrät: „Es ist etwas geschehen, womit wir alle nicht gerechnet haben: Nach dem Tod von Rosamunde Pilcher haben ihre Kinder bei der Auflösung des Hauses in Schottland weitere Kurzgeschichten gefunden.“

Diese sind nun in einem Band erschienen und Michael Smeaton hat sich gleich die Rechte gesichert. „Da wird sich dann auch noch einmal die Frage stellen, wie man die modern umsetzt.“ Er betont: „Mir ist es wichtig, dass Zuschauer und Leser wissen: Es wird noch Pilcher-Filme geben!“ (mei)