Neue Vox-DokuBensberger (92) vermisst seine Frau, 4-Jähriger hilft ihm rührend

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Großer Jubel bei der Abschlussaufführung in der „Service Residenz Schloss Bensberg“: Jung und Alt haben ein tolles Stück auf die Beine gestellt.

Bensberg – Christian (4) hat einen neuen Freund. Er erzählt zu Hause von nichts anderem mehr als von Franz. Dass sein bester Kumpel 88 Jahre älter ist als er, stört ihn nicht die Bohne.

Auch der Witwer hat sein Lächeln wiedergefunden. Aber nicht nur das: Den Knirps und seine Freunde sollte es auf Rezept geben – denn sie sind für die Bewohner der Seniorenresidenz Schloss Bensberg absolute Jungbrunnen.

Krank vor Einsamkeit

Soziale Isolation und Einsamkeit machen krank und depressiv, da sind sich Mediziner einig. Vor allem betroffen: Die Alten.

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Fast die Hälfte aller Frauen über 65 Jahre lebt allein. Bis 2030 soll die Zahl der Einzelhaushalte auf 80 Prozent steigen, davon werden mindestens 40 Prozent von über 60-Jährigen bewohnt.

Kaum soziale Kontakte übrig

Die Familie ist in alle Winde verstreut, die Freunde sind nur noch rar gesät. „Früher war ich ausgefüllt und meine Familie nah“, sagt Helga.

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Gespannt machen sich die Pänz auf den Weg zu den Senioren.

Dieses Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, das nagt an ihr. Die 85-Jährige lebt in der Seniorenresidenz Schloss Bensberg und hat sich ohne lange zu fackeln an einem Projekt beteiligt, das der TV-Sender Vox nach britischem Vorbild eingestielt hat:

Zehn Senioren treffen über einen Zeitraum von sechs Wochen auf zehn vierjährige Kindergartenkinder – basteln, spielen, besuchen gemeinsam einen Bauernhof und führen sogar ein Stück auf (die Doku-Reihe „Wir sind klein und ihr seid alt“ läuft ab kommenden Montag, 20.15 Uhr, auf Vox).

Angst, zu langweilig zu sein

Die Oldies hatten allesamt Bammel vor dem ersten Treffen. „Bin ich zu langweilig?“, „Was, wenn die mich nicht mögen?“

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Franz (92) ist seit 13 Jahren Witwer, vermisst seine Frau sehr. Christian (4) bringt ihn aber mal auf andere Gedanken. 

Der Älteste in der Runde, der schwerhörige Franz (92), ist besonders skeptisch: „Vierjährige sind sehr hart. Wenn die merken, dass ich nicht reagiere, dann kommen die nicht mehr und wollen mit mir nichts mehr zu tun haben“, sorgt er sich.

Der Witwer meint: „Die Leute sagen immer »Ihr seht doch prima aus«, aber die wissen nicht, wie es drinnen aussieht.“

Pänz bringen Schwung ins Haus

Doch er hat nicht damit gerechnet, wie schnell die Rasselbande einen um den Finger wickeln kann. Von wegen – früher war alles besser!

Franz lobt den Nachwuchs: „Die Kinder haben sich in der Hinsicht verändert, dass sie zutraulicher geworden sind. Sie kommen auf einen zu und wollen mit einem reden.“

Ein kleines Mädchen habe sie von Herzen angestrahlt, schwärmt auch Helga nach der ersten Begegnung.

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Auch  Helga (85) genießt es, wieder als Spielkameradin von Minel gebraucht zu werden.

„Man ist so froh, wenn man wieder als Mensch wahrgenommen wird.“ Und wie! Marguerite hätte sich ausschütten können vor Lachen, als sie gefragt wurde: „Warum hast du so Kreuze auf den Backen?“ Das Kind meinte ihre Falten...

Glück in der Seniorenresidenz

Die Senioren blühen so richtig auf. Ein Umstand, den man ihnen nicht nur im Gesicht ablesen kann.

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Experte Dr. Johannes Wimmer sagt:  „Einsamkeit ist eines der größten Probleme im Alter.“

Dr. Johannes Wimmer, der das Experiment medizinisch begleitet, ist selbst überrascht:

„Das hält jung!“

Er steht sogar auf der Bühne oder kutschiert Christian lachend im Rollstuhl umher.

Wimmer ist davon überzeugt:

Mehrgenerationenhäuser gegen Einsamkeit

Ein Umstand, auf den Hirnforscher wie etwa Manfred Spitzer ( „Einsamkeit – die unerkannte Krankheit“) schon seit langem hingewiesen haben.

Er fordert einen massiven Ausbau von Mehrgenerationenhäusern, die viel mehr Raum für Begegnungen bieten könnten als Single-Wohnungen oder Altenheime.

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Einfach mal drauflosgepinselt: Berti (l.) und Miraz haben sichtlich Spaß beim Schminken.

Eine These, die durch Studien auch untermauert wird. Ein Forscherteam fand heraus, dass Großeltern, die sich nicht um ihre Enkel kümmern, früher sterben als Super-Omis und Opis.

Kinderlachen ist halt doch die beste Medizin...

Leihomas und -opas gesucht!

Die Nachfrage ist riesig. Haben sie vielleicht Lust, Leihoma- oder -opa zu werden?

  • Wer in Köln kostenlos Kinder betreuen oder ähnliches will, kann sich unter www.koeln-freiwillig.de (Tel.: 0221/8882780) informieren.
  • Ute Krusch vermittelt Ersatz-Großeltern in Köln rechts- und linksrheinisch“ (Stundenlohn ab 12 €), www.oma-und-opa-mieten.de (0221/285 1313).
  • In Düsseldorf gibt es das Projekt „Leihoma und Leihopa. Infos bekommt man unter Tel.: 0211/8996969 oder „leihoma-leihopa@duesseldorf.de.
  • In Bonn wird man unter www.betreut.de/leihoma-bonn oder www.freiwilligenagentur-bonn.de (0228/77 48 48) fündig.
  • www.granny-aupair.com vermittelt Leihomas ins Ausland; granny-als-nanny.de“ innerhalb Deutschlands ( 040 / 8797 6140).