Versprechen gehalten„Tatort“-Weihnachtsmann wird wegen seiner Mama zum Killer
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Jannik Schümann im „Tatort“ im Weihnachtsmann-Kostüm (l.).
Berlin/München – Am Sonntag Abend sahen ihn Millionen als geisteskranken Vierfach-Mörder im „Tatort“.
Hier unsere Kritik zum 80. Münchner „Tatort“ nachlesen
Im Weihnachtsmann-Kostüm metzelte Jannik Schümann (26, „Charité“, „Jugend ohne Gott“) als „Louis“ erst ein fremdes Paar nieder – und vergiftete danach die eigenen Eltern.
Die krasse Rolle spielte er ausgerechnet wegen Mama – wie er in unserem Verhör gesteht.
Hier nachlesen: Warum „Tatort“-Star Miroslav Nemec Angst vor Überwachung hat
Sie haben schon mehrfach im „Tatort“ mitgespielt. Haben Sie da ein Faible?
Erst im Frühjahr sagte meine Mutter zu mir: »Jannik, ich bin sehr stolz auf dich und finde wirklich alle Projekte von dir toll. Aber kannst du nicht noch einmal einen Tatort drehen? Dann würdest du mich und Papa sehr glücklich machen.« Und einen Monat später bekam ich die Anfrage, Teil des 80. Münchner Tatorts zu sein. Bitte, Mama!
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Kaum wiederzuerkennen: Jannik Schümann im „Tatort“ als Hipster mit Nerd-Brille und Fliege.
Wie denkt man sich in so einen kranken Typen rein?
Ich denke, dass genau dies die Herausforderung eines Schauspielers ist. Man muss versuchen, seinen Charakter zu verstehen, auch wenn man ganz und gar nichts mit ihm teilt und ihn nicht nachvollziehen kann.
Man muss versuchen, seinen Weg zu bauen. Und die Bausteine werden mit einem Drehbuch geliefert. Man findet mehr und mehr über seinen Charakter heraus und fängt an, ihm eine Farbe zu verleihen.
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Persönlich eher bodenständig: Jannik Schümann beim Interview-Termin mit Dreitage-Bart und Freizeitpulli.
Sein Motiv ist schwer zu verstehen. Können Sie selbst erklären, was Sie da getan haben?
Meine Figur ist in einem absolut wohlhabenden Elternhaus groß geworden. Dabei spielten Emotionen jedoch nie eine Rolle. Doch für seine kleine Schwester empfindet sein Vater eine Menge und zeigt ihr seine Liebe. Das kränkt ihn sehr.
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Anne Werner als Psychologin mit den Kommissaren Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (r., Miroslav Nemec),
Wie reagieren Sie selbst bei Meinungsverschiedenheiten mit ihren Eltern?
Ich habe das Glück wirklich unfassbar behütet aufzuwachsen und Liebe war ein großes Thema in meiner Familie, und ist es immer noch. Ich habe zwei ältere Brüder, und meine Eltern haben es bis heute geschafft, niemanden von uns zu bevorzugen und die Liebe wirklich gleich aufzuteilen.
Auch in anderen Fällen sind sich meine Eltern einfach einig. Sie sind seit fast 40 Jahren zusammen und das stärkste Team, das ich kenne!
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Szene aus dem „Tatort: Wir kriegen euch alle“: Lena Faber (Romy Seitz) hört ihrer sprechenden Puppe Senta zu.
Sie spielen oft sehr hintergründige, schwer durchschaubare Typen. Suchen Sie bewusst nach solchen Rollen, weil man darin viel zeigen kann?
Den lieben „Schwiegermutterliebling“ zu spielen, darauf habe ich keine Lust. Mich ziehen die dunklen, vielschichtigen Charaktere an. Klar sind auch die Helden spannend und toll. Die Antagonisten jedoch sind oft sehr viel spannender.
„Wer braucht Batman, wenn es den Joker gibt?“
Mich interessiert, warum Menschen „böse“ werden und Dinge tun, die andere als unmoralisch abstempeln. Ich möchte hinter die Fassade. Mal ganz ehrlich: Wer braucht schon Batman, wenn es auch den Joker gibt?
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Puppenbauer Axel Bahro.
Wie „undurchdringbar“ oder gerade heraus sind Sie selbst?
Ich dachte eigentlich immer, dass ich ein offenes Buch bin. Gewundert hat es mich nun, dass ich ab und zu gesagt bekomme, man könne mich null einschätze. Vielleicht ist das sogar ganz gut so... (lacht)
Es war der 80. Münchner „Tatort“. Wurde das gefeiert?
Ich hoffe nicht, dass ich eine große Party verpasst habe. Wenn es sie gab, fand sie leider nicht an einem meiner Drehtage statt...
