Köln – Es ist die wohl größte Diskussion rund um das „Sommerhaus der Stars“ 2020: Ist Andrej Mangold ein fieser Intrigant, die anderen Kandidaten nur seine Jünger, die ihm blind folgen und Eva Benetatou das Opfer?

Beim Ansehen der Sendung bekommen viele Zuschauer genau diesen Eindruck. Aber wird ihnen dieser absichtlich vermittelt?

So lassen sich jedenfalls die Statements deuten, die einige der „Sommerhaus“-Teilnehmer während der Ausstrahlung auf RTL (und auf Abruf bei TVNOW) abgeben. 

„Sommerhaus der Stars“: Eine Szene zeigt genau, wie RTL schneidet

„Wart ihr vor Ort? Ihr seht Ausschnitte, welche von 24 Stunden pro Tag in einer Extremsituation auf ein Minimum zusammengeschnitten werden. Polarisierend ja. Sonst wäre so eine Sendung auch nach einer Folge auserzählt“, schreiben etwa Andrej Mangold und Jennifer Lange auf ihren Instagram-Seiten. Sie sind das Paar, das für sein Verhalten im „Sommerhaus“ am meisten einstecken muss.

Gegenüber EXPRESS hatte Andrej außerdem gesagt, er müsse damit leben, wenn sein Verhalten „aufgrund der Darstellung und der humoristischen Unterlegung des RTL-Sprechers sehr extrem und drastisch wahrgenommen“ werde.

Auch Andreas und Caro Robens wendeten sich mit einer heftigen Ansage an die Zuschauer.

Nun ist es auch eine Szene mit den beiden „Goodbye Deutschland“-Auswanderern, die genau zeigt, wie RTL – beziehungsweise die Produktionsfirma „Seapoint“ – die einzelnen Sequenzen zusammenschneidet. 

In Folge 7 von „Das Sommerhaus der Stars“ (in der Eva Benetatou ihre Kontrahenten Andrej Mangold und Jennifer Lange rausschmeißt), sitzen die beiden im Interview-Raum. Immer wieder kommen die Prominenten hier herein, werden über aktuelle Geschehnisse befragt, lassen Dampf ab. Abgeschottet von den übrigen Teilnehmern.

„Sommerhaus der Stars“: Robens tragen in zehn Sekunden-Schnitt verschiedene Outfits

Zum Ende von Folge 7 sitzen also die Robens in der kleinen Hütte neben dem „Sommerhaus der Stars“.

Caro zu ihrem Andreas: „Ich könnte nicht mit Leuten zusammensitzen, die ich abgrundtief hasse. Ich hasse dieses Weibsstück.“ Die Antwort des Muskelpakets: „Dann überleg dir mal, wer dich nominiert hat. Alle anderen nominieren uns, dann setze ich mich nicht dahin und mache einen auf Freund. Es ist nicht alles Friede, Freude, Pfannekuchen hier – auf gar keinen Fall!“

Kurz darauf sagt er: „Solange Caro das nicht kapiert, sind wir kein Team mehr und ich bin Soloplayer hier im Hause.“

Dabei ist eigentlich gar nicht so wichtig, was sie sagen, sondern was sie tragen. Andreas ein schwarzes Muskelshirt, Caro ein weißes trägerloses Kleid. Kurz wird eingeblendet, wie die beiden draußen mit Eva und deren Partner Chris am Tisch sitzen, da hört man Andreas bereits wieder aus dem Off.

„Wenn du jetzt so weitermachst, haben wir garantiert die erste Scheidung direkt im Sommerhaus.“

Rumms! Aber Moment mal. Als er das – ebenfalls in dem Interviewraum – sagt, trägt er plötzlich ein schwarzes T-Shirt und Caro ein schwarzes Kleid mit Ärmeln.

Nach einer erneuten kurzen Blende in den Garten, hat Andreas beim nächsten Satz („Das solltest du dir bis morgen genau überlegen, was du tust“) wieder das Muskelshirt an, Caro das weiße Kleid. Alles innerhalb von zehn Sekunden.

„Sommerhaus der Stars“: RTL äußert sich zu Kritik am Schnitt

Klar ist: Alles, was ausgestrahlt wird, wurde logischerweise auch gesagt. Aber wird das hier vielleicht absichtlich aus dem Zusammenhang gerissen? Die Aussage von Andreas Robens wurde ganz offensichtlich in einem völlig anderen Moment getroffen. EXPRESS fragte bei RTL nach: Werden hier Statements absichtlich in anderem Zusammenhang ausgestrahlt?

Ein Sprecher des Senders sagt auf unsere Anfrage nur: „Wir verwenden dramaturgisch verdichtet die Szenen, die relevant sind und entsprechende Verhaltensweisen und Reaktionen im Verlauf der Sendung nachvollziehbar machen. Selbstverständlich kommen wir unserer Verantwortung auch insofern nach, dass wir nicht alles zeigen, was passiert oder gesagt wird.“

Wirklichen Aufschluss über den seltsam anmutenden Zusammenschnitt gibt das nicht.

Zuletzt hatte sich auch Youtuberin Lisha klar geäußert. „Natürlich wird sehr vieles anders dargestellt, als es in Wirklichkeit war“, schrieb sie auf Instagram. Kurzzeit-Mitbewohnerin Iris Klein meinte daraufhin: „Zum Glück wurde viel geschnitten!!! Es war live noch viel schlimmer!“

Wie es abseits der ausgestrahlten Szenen genau ablief, wissen wohl nur die Beteiligten. Und wer weiß: Vielleicht klärt sich ja auch für die Zuschauer am Ende noch einiges auf.