Die Kritik an der ARD-Doku über Jerome Boateng wächst! Jetzt hat sich der Anwalt der Familie Lenhardt, Markus Hennig, zu Wort gemeldet und bezieht Stellung.
Kritik an Boateng-DokuAnwalt von Famile Lenhardt: „Besonders grausam“

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Ex-Fußball-Profi Jerome Boateng beim Formel-1-Rennen in Abu Dhabi.
Eine TV-Dokumentation über Jerome Boateng sorgt für erhebliche Diskussionen. Statt den Weltmeister von 2014 zu feiern, sieht sich der ARD-Dreiteiler „Being Jerome Boateng“ heftiger Kritik ausgesetzt.
In den vergangenen Jahren waren es vor allem die privaten Angelegenheiten des Fußballers, die für Schlagzeilen sorgten. Mehrere Medien bemängelten die Oberflächlichkeit und Einseitigkeit der Doku.
Lenhardt-Anwalt: „Völlig inszeniert und geschmacklos“
Die „Süddeutsche Zeitung“ bezeichnete das Werk als „ein Geschenk an Jerome Boateng“, während die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ urteilte: „In ARD-Doku läuft vieles gut für ihn“.
Im Mittelpunkt der Kritik steht der Umgang mit der tragischen Geschichte um Boatengs verstorbene Ex-Freundin Kasia Lenhardt, die in der Dokumentation nur am Rande thematisiert wird. Nun hat sich Markus Hennig, der Anwalt der Familie Lenhardt, im „Tagesspiegel“ zu Wort gemeldet und scharfe Kritik geübt. Er sprach im Namen der Familie und erklärte, diese sei „entsetzt von der Doku“.
Hennig findet in dem Interview noch deutlichere Worte und kritisiert Boatengs Auftritt als inszeniert: „Dass ausgerechnet der Mann, dessen Interview in der Bild die anschließende Hasswelle überhaupt erst mit ausgelöst hat, noch Krokodilstränen vergießen darf, empfinde ich – gerade mit Blick auf die Familie – nicht nur als völlig inszeniert und geschmacklos, sondern als besonders grausam.“
Hennig erläuterte weiter, warum sich die Familie selbst nicht öffentlich äußert. „Die Familie ist von Beginn an dem Rat gefolgt, sich selbst nicht zum Teil der Berichterstattung zu machen“, erklärte der Anwalt. Er fügte hinzu: „Was würde ihr das nutzen? Es bringt ihre Tochter auch nicht zurück.“
Kasia Lenhardt hatte sich 2021 das Leben genommen, kurz nachdem Boateng in einem „Bild“-Interview über die Beziehung gesprochen hatte. Die Berliner Polizei bestätigte damals einen Einsatz bei einer leblosen Person, ohne Anzeichen für Fremdeinwirkung.
In der Doku bezeichnet Boateng dieses Interview als einen Fehler, der ihn sein Leben lang begleiten werde, und sagt, er hätte die Situation besser einschätzen müssen.
Der Anwalt kündigte an, das Gespräch mit den Öffentlich-Rechtlichen, insbesondere der ARD, zu suchen. Er kritisierte die bisherigen Reaktionen des Senders als nicht ernsthaft. Hennig stellte die Frage, welches Signal die ARD sende, wenn sie nur zwei Tage nach der Berichterstattung der „Tagesschau“ über neue Zahlen zur Gewalt gegen Frauen eine solche Doku ausstrahle. Seine Forderung ist unmissverständlich: „Die ARD sollte die Doku zurückziehen.“ (red)
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