Grau statt brünett: Bei „Alles was zählt“-Darstellerin Berrit Arnold (54) ist ab sofort Schluss mit Haarefärben. Die Entscheidung bereut sie null.
„Mir ging der Arsch auf Grundeis...“RTL-Serienstar hat es gewagt: So sieht sie jetzt aus

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Berrit Arnold während der knapp sechsstündigen Färbeprozedur (hier noch mit brünettem Haar). Friseurin Betania Carlo hat sich auf das sogenannte „Grey Blending“ spezialisiert.
von Laura Schmidl
Ein paar Zweifel hatte sie schon: „Beim Gang zum Friseur hatte ich echt Schiss in der Bux“, sagt Berrit Arnold unverblümt im Gespräch mit dem EXPRESS.de. „Mir kamen Gedanken wie: Wie wird mein Umfeld reagieren? Ist es die richtige Entscheidung? Mag ich mich mit grauen Haaren? Sehe ich aus wie eine Omi?“
Aber Berrit zog das Grey Blending oder auch die Grey Transition durch, bei dem ihr die künstliche braune Haarfarbe entzogen, und das natürlich Grau durch spezielle Techniken besonders in Szene gesetzt wird (Kosten zwischen 360 und 960 Euro). Das dauerte knapp sechs Stunden.
Die vergingen aber schnell: „Während der Prozedur war es so lustig und entspannt, Betania Carlo, die Friseurin, ist einfach eine tolle Frau“, sagt Berrit. „Der Arsch auf Grundeis“ ging ihr dann nochmal, als der Moment der Wahrheit anstand und der abgehängte Spiegel das Ergebnis noch verhüllte: „Man hat mich schon gefragt, ob ich vielleicht Traubenzucker brauche…“
Aber: „Als dann der Spiegel enthüllt wurde, war aller Stress vergessen und ich total glücklich“, sagt Berrit. „Ich dachte nur: Ja, das bin ich! Ich bin jedes Mal entzückt, wenn ich die Haare sehe. Ich fühle mich pudelwohl damit.“ Graues Haar – das steht für viele immer noch für Rente, Alter, Inaktivität – und für die bei älteren Damen typische Dauerwelle oder Kurzhaarfrisur.

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Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Das muss aber nicht sein: „Man kann einfach alles damit machen“, sagt Berrit. „Ich finde grauhaarige Frauen unfassbar schön. Birgit Schrowange hat damit angefangen – und da dachte ich schon: Wow!“ Dass sie ihre ehemals dunkelblonden Haare irgendwann hat nachfärben „müssen“, sei ein „Automatismus“ gewesen, so Berrit. „Man hats nicht in Frage gestellt.“ Einen gewissen gesellschaftlichen Druck gibt es also durchaus – vor allem für Frauen. Über einen grauen George Clooney hat sich schließlich noch nie jemand beschwert…
„Ich hoffe, dass ich einen kleinen Beitrag zum Umdenken leisten kann“, sagt Berrit und stellt klar: „Grau heißt nicht, dass ich eine alte Frau bin. Ich finde, es ist an der Zeit, dass Schauspielerinnen graue Haare haben, auch wenn sie noch nicht 70 oder 80 sind.“ Wieder Färben? Können sich Friseure bei ihr in die Haare schmieren.
„Ich kann mir nach ein paar Tagen schon nicht mehr vorstellen, wie es vorher aussah.“ Die Reaktionen aus dem Umfeld jedenfalls seien bislang durchweg positiv. „Alle waren hellauf begeistert. Und ganz ehrlich: Wenns jemandem nicht gefällt, soll er nicht hinschauen.“