Pikante AndeutungRausgeworfen wegen ihrer Herkunft? MDR setzt Moderations-Duo vor die Tür

Aimen Abdulaziz-Said schaut ernst in die Kamera.

Aimen Abdulaziz-Said und seine Kollegin Nadia Kailouli werden künftig nicht mehr für das „Mittagsmagazin“ moderieren. 

Kostet ihre Herkunft sie den Job? Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said haben keine Zukunft mehr beim „Mittagsmagazins“. Das Format wurde bisher von der ARD und dem ZDF in Berlin produziert.

von Klara Indernach (KI)

Im Zuge der massiven Umstrukturierungsmaßnahmen der ARD, die am vergangenen Freitag bekannt (30. Juni 2023) gegeben wurden, meldeten sich nun Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said, langjährige Gesichter des „Mittagsmagazins“, mit zwei identische Statements zu Wort.

Offenbar haben weder der Moderator noch die Moderatorin eine Zukunft bei der ARD.

Umstrukturierungspläne: „Mittagsmagazin“ um zwei Stunden verlängert

In den kommenden Jahren wird das „Mittagsmagazin“, das bisher gemeinsam von ARD und ZDF aus Berlin produziert wurde, seinen Produktionsstandort nach Leipzig verlagern. Der MDR übernimmt ab 2024 die Federführung für die Sendung, die von einer auf zwei Stunden ausgedehnt wird.

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Diese Umstrukturierungen bedeuten das Ende für das „ARD-Buffet“, ein etabliertes Format, das seit 1998 ausgestrahlt wurde. Die ARD beschrieb diesen Schritt als „schmerzhaft“.

ARD-Chef Kai Gniffke versicherte: „Mit Blick auf unsere Kolleginnen und Kollegen werden wir mit der Situation verantwortungsvoll umgehen.“

„Mittagsmagazin“ soll „Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten“ stärken

Kailouli und Abdulaziz-Said veröffentlichten auf Twitter identische Statements, in denen sie ihre Position zur neuen Ausrichtung des Senders klarmachten.

„Wie ihr wisst, zieht das ARD-MiMA 2024 nach Leipzig. Ich werde die Sendung dann leider nicht mehr moderieren,“ schrieben beide. Sie zitierten auch die MDR-Chefredakteurin, laut der die künftige Moderation einen ostdeutschen Hintergrund haben sollte – eine Aussage, die sie „akzeptieren“ müssten.

Hier siehst du den Tweet:

Nadia Kailouli, ursprünglich aus Wermelskirchen in Nordrhein-Westfalen, verbrachte Teile ihres Lebens in Köln und Nürnberg. Aimen Abdulaziz-Said, der in Hamburg seine Kindheit und Jugend erlebte, studierte später in München. Ostdeutscher-Hintergrund? Fehlanzeige!

Nadia Kailouli lächelt auf einem Foto.

Nadia Kailoulis Twitter-Statement sorgte für jede Menge Zuspruch. Zahlreiche Userinnen und User zeigten kein Verständnis für die Entscheidung des MDR.

Vor allem auf Twitter reagierten zahlreiche Userinnen und User mit Unverständnis. Auch ARD-Moderatorin Kathrin Drehkopf bezeichnete die Entscheidung als „schade“ und „unverständlich“. 

„Ziel ist ein informatives und abwechslungsreiches ‚Mittagsmagazin‘ mit einem vielfältigen Blick auf die Welt, auf Deutschland, auf unterschiedliche Regionen, Lebenswirklichkeiten, Themen und Perspektiven“, so ein MDR-Pressesprecher auf „t-online“-Anfrage.

„Selbstverständlich“ dürfe man hierbei „auch die Frage der Moderation“ nicht ignorieren. „Dafür werden wir uns ausreichend Zeit nehmen und entsprechend informieren, wenn es so weit ist. Fest steht, dass der MDR in seinen Formaten schon heute über hervorragende, beliebte und vielfältige Moderatorinnen und Moderatoren verfügt, mit ganz unterschiedlicher persönlicher Prägung – ostdeutsch, westdeutsch, gesamtdeutsch, mit und ohne Migrationshintergrund etc.“, heißt es weiter. Eine eindeutige Bestätigung personeller Abgänge ist das allerdings nicht.

Einige Tage zuvor hatte die MDR-Intendantin Karola Wille bereits erklärt, dass das  „Mittagsmagazin“ „ein starkes gesellschaftliches Zeichen“ für das Engagement der ARD im Osten Deutschlands sei, und dass es die „Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten“ stärken werde. Welche konkreten Folgen diese Umstrukturierungen für das Personal haben werden, blieb allerdings auch hier unklar. (KI)

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