Songs des JahresVon Köln-Hymne bis Argentinien-Knaller: Die Hits der EXPRESS.de-Redaktion

Szene aus dem Musikvideo zum Höhner-Song „Die Schönste Stroß“

Szene mit Köln-Panorama aus dem Musikvideo zum Höhner-Song „Die Schönste Stroß“

Der EXPRESS.de-Blick auf das Musik-Jahr 2022: Die Schlagzeilen bestimmte lange der Ballermann-Hit „Layla“, hier stellt die Redaktion ihre persönlichen Lieblingssongs des Jahres vor.

Ein turbulentes Musik-Jahr 2022 ist am Silvesterabend zu Ende gegangen. Anfang Januar hatte es mit dem erstmaligen (!) Spitzenrang des Wham!-Klassikers „Last Christmas“ in den Charts noch besinnlich begonnen, im Sommer beherrschte dann der Ballermann-Hit „Layla“ von DJ Robin und Schürze Plattenverkäufe und Debatten gleichermaßen. Den Abschluss machte nun erneut der Weihnachts-Evergreen als Nummer eins.

Doch welche Lieder waren abseits der 17 Nummer-eins-Hits des Jahres angesagt?  Zum Abschluss blickt die Redaktion von EXPRESS.de auf ihre persönlichen Lieblings-Songs aus 2022.

Musik-Jahr 2022: Diese Songs bleiben in Erinnerung

Bizarrap feat. Quevedo – „Bzrp Music Sessions #52“: Allzu kreativ ist der argentinische DJ und Produzent Bizarrap bei der Namensgebung seiner nummerierten Songs nicht, auch die Videos werden allesamt ohne große Mühen im spartanisch ausgestatteten Tonstudio gedreht. Dem Erfolg tut das aber keinen Abbruch. In Deutschland zwar kaum bekannt, wurde die Zusammenarbeit mit dem spanischen Rapper Quevedo zum internationalen Sommerhit. Der Song über eine Partynacht, die niemals enden soll, war zeitweise das am häufigsten gestreamte Lied weltweit und wurde über 400 Millionen Mal bei YouTube geklickt. Die raue Stimme des kanarischen Sängers bleibt hängen, ebenso wie das langgezogene „quéééééédate“ im Refrain, das Millionen Menschen zum Mitsingen animierte – obwohl es ursprünglich aus dem Song gestrichen werden sollte. (Béla Csányi, Sportredaktion EXPRESS.de) Hier sehen Sie das Video zu „Bzrp Music Sessions #52“ von Bizarrap feat. Quevedo:


Marteria, Nobodys Face – „Wald“: Zwar war das Jahr 2022 schon weit fortgeschritten, als der Song am 25. November erschien – und trotzdem gehört er für mich zu den besten Liedern des Jahres. Statt mit den Party-Hits „Lila Wolken“ und „Chardonnay & Purple Haze“ die unbeschwerten Seiten des Lebens zu besingen, trifft der Rapper darin die ruhigen und ernsten Töne. Denn: Er besingt seine besondere Beziehung zum Wald und sendet einen wichtigen Appell an die Hörerinnen und Hörer: „Jedes grüne Blatt produziert das, was Menschen und Tiere zum Leben brauchen. Luft zum Atmen.“ Eine Message, die in Zeiten der Klimakrise und den Kämpfen der „Letzten Generation“ wohl wichtiger denn je ist. (Antonia Raabe, Volontärin EXPRESS.de) Hier sehen Sie das Video zu „Wald“ von Marteria:


Höhner – „Die schönste Stroß“: „Un jedes Mol, wenn ich d'r Dom von Wiggem soh, han ich jewuss, die schönste Stroß op minger Reis, die führt noh Huss.“ Diese Zeilen gehen jeder Kölnerin und jedem Kölner runter wie Öl, alle kenne dieses Gefühl, aus dem Urlaub oder einer längeren Zeit von zu Hause weg in Richtung Köln zu fahren und endlich wieder die Domspitzen zu sehen. Zwar kam der Song bereits Ende 2021 raus, doch für mich war er DAS Lied in 2022. Dieses wunderbare Stück der Höhner, das nicht Ex-Sänger Henning Krautmacher, sondern Keyboarder Micki Schläger singt, trägt sich für mich in die große Liste der Kölner Hymnen ein. (Tobias Schrader, Sportredaktion EXPRESS.de) Hier sehen Sie das Video zu „Die schönste Stroß“ von den Höhner:


The Devil Wears Prada – „Cancer“: Nein, diese Herrschaften aus dem US-Bundesstaat Ohio laufen nicht im Radio. Und auch in vermeintlichen Szene-Kreisen fliegen TDWP schon seit vielen Jahren irgendwie unterm Radar. Und ja: Wenn Frontmann Mike Hranica zu dezent vertrackten Metalcore-Klängen sein kehliges Organ malträtiert, dann mag das nicht jedermanns Sache sein. Trotzdem hat die Band – für diejenigen, die drauf stehen – in diesem Jahr mit „Color Decay“ ein packendes Werk vorgelegt, das mal so richtig an die Nieren geht. „Ich hoffe, es ist nur Krebs. Und nichts Schlimmeres. Weil ich nicht noch mehr Sachen brauche, über die ich nicht reden möchte“, singt Hranica im Refrain. Zeilen, die insbesondere angesichts der aktuellen Weltlage mehr als nachdenklich machen. „Ich hoffe, dass es Krebs ist. Was sagt das über mich?“, heißt es später. Hranica meint selbst: „Ich brauche keine Antwort.“ Nichts für schwache Nerven. Aber eben auch unfassbar stark. (Anton Kostudis, Sportredaktion EXPRESS.de) Hier sehen Sie das Video zu „Cancer“ von The Devil Wears Prada:


Felix Jaehn ft. Zoe Wees – „Do It Better“: Die Sängerin und Musikerin Zoe Wees, 2002 in Hamburg geboren, in Verbindung mit einem meiner Lieblings-DJs, Felix Jaehn – etwas früher, im Jahr 1994, aber ebenfalls in der Hansestadt geboren – das konnte ja nur ein (für mich) guter Song werden. „Do It Better” hat mich das ganze Jahr (seit seiner Veröffentlichung im Mai) begleitet und für gute Laune zwischendurch gesorgt. Wees wurde schon 2017 durch ihre Teilnahme an der Castingshow „The Voice Kids“ bekannter, schied in der Sendung jedoch irgendwann aus und baute sich danach aus eigenen Kräften ihre Musikkarriere auf. Am Text für den Electro-Pop-Hit „Do It Better“ haben Wees und Jaehn mitgeschrieben. Diese Zeile strotzt vor Selbstbewusstsein, das sich Wees allemal erlauben kann: „The things that I do, boy, you could never, cause at the end of the day, I'll do it better.” Aber nicht nur von der jungen Musikerin dürfen wir in Zukunft sicher noch mehr erfolgreiche Songs und Alben erwarten. (Julia Bauer, Social Media Managerin bei EXPRESS.de)

Alles zum Thema Höhner

Hier sehen Sie das Video zu „Do It Better“ von Felix Jaehn ft. Zoe Wees


Oehl – „Schönland“: Ein Geheimtipp aus Österreich – für alle, die Tim Bendzko, Max Giesinger und wie sie alle heißen auch nicht mehr auseinanderhalten können. Ariel Oehl macht deutschsprachige (Indie-)Popmusik, die anders ist als der Rest. Mit oft melancholischem, basslastigem Beat. Von seinen eingängigen Melodien sollte man sich nicht täuschen lassen, zum Teil stecken tragische Geschichten dahinter. Zu Oehls Fans zählt übrigens auch Herbert Grönemeyer, auf dessen Label „Grönland Records“ die beiden Alben „Über Nacht“ (2020) und „Keine Blumen“ (2022, mit dem Song „Schönland“) erschienen sind. Um die tollen Texte des Pop-Poeten zu versehen, kann es angesichts seines Nuschel-Gesangs nicht schaden, ab und zu mal nachzulesen… (Martin Zenge, Sportredaktion EXPRESS.de) Hier sehen Sie das Musikvideo zu Schönland von Oehl: