Als „rustikal, einfach, experimentierfreudig“ beschreibt Christian seine Koch-Skills, doch die Experimentierfreude zeigt sich heute noch auf ganz andere Weise. Denn der technische Berater für Heizungen hat zwischen den „Dinner“-Vorbereitungen einen Heiratsantrag für seine Freundin Sarah (32) geplant. Die gemeinsame Bekannte Sigrid (33) verkuppelte die beiden einst und ist nicht ganz zufällig als Schnibbelhilfe anwesend. Dann tauchen auch noch weitere Freunde auf.

Ahnungslos kommt Sarah die Treppe herunter. „Was passiert denn jetzt?“, schaut sie Christian fragend an, als der 37-Jährige ihr einen Zettel reicht. „Ich habe da ein kleines Drehbuch gemacht“, hat Christian darauf das weitere gemeinsame Leben niedergeschrieben. Unter Tränen stellt er die Frage: „Willst du mich heiraten?“ Dann geht er auf die Knie und bekommt das erhoffte „Ja!“.

Danach lässt Christians Anspannung langsam nach: „Ich habe noch nie einen so großen Stein gesehen, als mir der von den Schultern gefallen ist.“ Dann geht's voller Elan mit den Menüvorbereitungen weiter, denn mit dem Motto „A guade Runde braucht a guads Essen“ hat sich der Frischverlobte viel vorgenommen. Es gibt:

1. Vorspeise: „wos Fruchtig-Bodnständigs zum Start“ - Zwaralei Tatar von Fleisch und Frucht: Beef / Mango / Fisch / Brot / Zwiebeln
2. Hauptspeise: „wos Uandliches zum vui mochn“ - Rindsfleisch / Nudln / Trüffl / Buanschoten
3. Nachspeise: „des geht imma zum Schluss“ - Birn / Rum / Schoklad / Pistazie

Ein wenig gestresst hakt Christian seine To-Dos ab. Zum Glück hat er keine großen Ambitionen auf den Sieg, schon gar nicht nach Marias hervorragendem Dinner am Vorabend: „Ich möchte eine coole Show bieten, ich möchte im Fernsehen lustig und amüsant rüberkommen.“

Tränen bei der Vorspeise

Als es am Abend klingelt, lacht Christian vor Nervosität. Da die Gäste in seine Antragspläne eingeweiht waren, begrüßt er sie mit den Worten: „Der Plan hat funktioniert!“ Birgit (44) und Maria (60) verzeihen ihm die Aufregung: „Auch wenn er nervös ist, ist es nett.“ Auch die Idee, seinen Gästen Socken als Platzkarten zu schenken, finden alle super.

Der erste Gang: Beef-Tatar und Mango-Tatar mit Thunfisch. „Die feineren Stücke waren von meiner Schnibbelhilfe, von der Sigrid, und die Riesentrümmer von mir“, entschuldigt sich Christian für die wenig filigrane Technik. Was Birgit viel mehr interessiert: „Wie war dein Vormittag heute?“ Christian seufzt: „Ich ging durch die Hölle.“

Er erzählt alles ganz genau und muss sich wieder die Tränen aus den Augen wischen. Maria freut sich, dass Christian diesen Moment mit ihnen geteilt hat: „Das hat sehr berührt, wie er uns erzählt hat, wie das Ganze vor sich gegangen ist.“ Armin (29) fühlt mit dem Gastgeber: „Es sind ein paar Tränchen geronnen, wo er uns das erzählt hat. War echt lieb.“

Fehlgriff fällt niemandem auf

Der Hauptgang: Sous-vide gegartes Roastbeef, Tagliatelle mit Trüffel und Speckbohnen. Mit Maisstärke will Christian die Soße binden. Doch beim Abschmecken flucht er: „Scheiße. Ich habe das zum Binden verwechselt mit was anderem.“ Statt Stärke hat er einen Geschmacksverstärker verwendet - „es ist zu übertrieben jetzt“. Doch den Gästen schmeckt's.

Mit einem warmen Schokokuchen, eingelegten Birnen und Pistazieneis geht für Christian ein aufregender Tag zu Ende. „Das ist das beste Pistazieneis, das ich bisher gegessen habe“, lobt Armina (32).

„Ich würde es nie mehr wieder machen“, lacht Christian erleichtert, dass er sein Dinner gut über die Bühne gebracht hat. Für die solide Leistung bekommt er 32 Punkte. (tsch)