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„Goodbye Deutschland“Dennis zieht Hüpfburg-Plan durch, Freundin fasst Entschluss

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Dennis wanderte alleine nach Mallorca aus.

von Martin Gätke (mg)

Mallorca – „Goodbye Deutschland“ – und Goodbye Frau! 

Genau das hat jetzt auch Auswanderer Dennis Schadly (35) aus Groß Köris bei Berlin gesagt und Heimatland und Familie den Rücken gekehrt.

„Goodbye Deutschland“: Wie geht es Jennifer Matthias nach der Trennung von Ralf? Hier erfahren Sie mehr.

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Der Bauunternehmer will auf Mallorca den großen Reibach machen – wie so viele andere auch.

Seine irre Idee: Er will andere Kinder glücklich machen. Als Hüpfburgen-Vermieter auf der Insel. Dass er mit der Idee Frau Odette (33) und Sohn Alvin (5) hingegen ziemlich unglücklich macht, scheint dem 35-Jährigen herzlich egal zu sein. Doch die Quittung kommt. 

Der Unternehmer will all seine 30 Hüpfburgen, die er bereits in Deutschland besitzt, in den Lkw packen und damit auf der Insel erfolgreich werden. 

„Goodbye Deutschland” Dennis' Frau Odette will Ausbildung nicht abbrechen

Odette steckt mitten in der Ausbildung zur Erzieherin. Das will die 33-Jährige nicht abbrechen. Sie hat eine klare Meinung zu der Idee ihres Mannes: „Das ist ein absolutes Hirngespinst. Ich denke, im Herbst ist er wieder hier in Deutschland.“ Umziehen wolle sie nicht, auch nicht nach der Ausbildung.

Als Dennis vor fünf Monaten auf der Insel vorschnupperte, war das Ergebnis erstmal ernüchternd. Nur ein Italienisches Restaurant war bereit, mit Dennis zusammenzuarbeiten und seine Hüpfburgen aufzubauen.

Dabei muss Dennis schnell erfolgreich sein, denn sein finanzieller Puffer reicht gerade einmal für ein Jahr. „Mir fehlt eigentlich alles“, so Dennis.

„Goodbye Deutschland”: Auswanderer Dennis hat wenig Chancen auf Erfolg

Wenig Aussicht auf Erfolg, seine Familie steht nicht hinter ihm, Spanisch kann er auch kaum: Trotzdem will Dennis seinen Plan, der keiner ist, durchziehen. „Ich habe einfach das Gefühl, ich muss das jetzt machen.“ Auch wenn er selbst derzeit nicht glücklich damit sei. So startet er in sein neues Leben.

Auch sein Abschied von seiner Frau fällt nüchtern aus: Während Odette Tränen in den Augen hat, ist Dennis „schon auf der Autobahn“, wie er sagt. „Ich gehe im Kopf die Maut durch“.

Vox-Auswanderer Dennis: „Ist einfach mal scheiße”

Auf dem Weg nach Mallorca sinnt Dennis weiter über die Situation nach: „Viele werden denken: Was ist das denn für ein Arsch? Und ja, es klingt alles unvernünftig, wenn man eine Familie hat. Alvin und Odette zurückzulassen, ist einfach mal scheiße und nicht richtig als Partner. Aber gut, so ist der Plan.“ Er wolle eben ausbrechen. Auch wenn er innerlich wisse, dass er seine Frau niemals überzeugen können wird.

In der ersten Zeit putzt Dennis Klinken, geht von Laden zu Laden. Nur ein Deutscher beißt an, tauscht die Nummern. Magere Ausbeute. 

„Goodbye Deutschland”: Dennis erlebt Konkurrenz-Schock auf Mallorca

Und dann der Schock in Cala Millor: Er findet einen weiteren Hüpfburgen-Vermieter, der die Sachen zu Dumping-Preisen abgibt. „Auweia, auweia“, so Dennis‘ Situation. Die Chancen stehen schlecht für ihn. 

„10.000 Euro sind weg“, sagt Dennis ernüchternd. „Aber wenn man ein Geschäft aufbaut, dann muss man erstmal investieren. Ich sehe das positiv. Wenn Geld kommt, dann ist alles gut. Dann kann man auch die Trennung verkraften.“

„Goodbye Deutschland“: Odette ist geschockt 

Nach sechs Monaten Trennung kommt Odette ihren Dennis endlich auf Mallorca besuchen. Doch die Freude über das Wiedersehen ist nicht von langer Dauer.

„Abstieg! Das ist der soziale Abstieg“, fasst die 33-Jährige das neue Leben ihres Mannes zusammen. Dennis haust in einem Hinterhof im Wohnwagen.

Odette geht mit Sohn Alvin lieber ins Hotel: „Da würde ich keine Nacht drin schlafen“, sagt sie. Die Auszubildende kann nicht verstehen, wie Dennis dieses Leben seinem Zuhause mit richtiger Wohnung vorziehen kann. 

„Goodbye Deutschland“: Stromausfall bei erstem Auftrag 

Nach einem halben Jahr Durststrecke hat Dennis endlich seinen ersten Auftrag. Ein Straßenfest hat seine Hüpfburg gebucht. Doch dann kommt es zum Eklat: „1000 Kinder und kein Strom. Das ist der Worst Case“, sagt Dennis. Der Stromkreis, den er für das Aufblasen seiner Hüpfburg nutzen kann, ist zu schwach. Die Burg fällt immer wieder in sich zusammen.

Sein Plan B: „Nach Hause fahren. Das war's.“ Erst eine halbe Stunde später wird dem Auswanderer geholfen. Endlich kann er seine Hüpfburg aufpumpen. Und: Sogar Folgeaufträge kann Dennis am Ende generieren. Ein kleiner Lichtblick bei „Goodbye Deutschland” (Hier lesen: „Goodbye Deutschland” – Zwillinge verstehen den Tod von Jens Büchner nicht)...

„Goodbye Deutschland“: Beziehungs-Aus bei Dennis und Odette

Wie es mit Odette weiter geht, ist für den Mittdreißiger zunächst unklar: „Ob sie innerlich schon irgendwas entscheidet, weiß ich nicht. Glaube ich aber nicht, weil dann würden wir ja reden.“

Für ihn stehe jedenfalls fest: „Eine Trennung kommt nicht infrage, aber hier alles aufgeben auch nicht.“ Die Rechnung hatte er ohne seine Frau gemacht. Heute sind die beiden getrennt. Dennis versucht es weiter auf Mallorca. 

„Goodbye Deutschland“: Krise zwischen Anja und Patrick

Ähnlich geht es auch Anja und ihren beiden Kindern Damian und Ewelina. Seit sieben Jahren ist Anja mit Patrick verheiratet. Seit zwei Jahren lebt der allerdings auf Mallorca.

„Goodbye Deutschland“: Patrick lebt seit 2016 allein auf Mallorca

Der Hesse ist nämlich 2016 alleine nach Mallorca ausgewandert, ließ seine Familie alleine in Frankfurt zurück und hat eine Wurst-Bude am Ballermann aufgemacht – seitdem kriselt es zwischen den Eltern.

Anja fühlt sich von ihrem Mann im Stich gelassen. „Du weißt ja nie, wann er zurück kommt. Ich bin traurig und sauer, weil er schuld an der Situation ist“, sagt Anja. 

Das Jahr 2017 lief gut für den Würstchenbuden-Besitzer. Doch das muss nicht immer so sein. Wenn die Familie ihn dann mal auf Mallorca besuchen kommt, hat Patrick deshalb immer nur die Arbeit im Kopf. 

„Goodbye Deutschland“: Kommen Anja und die Kinder nach Mallorca?

Besonders schlimm ist die Situation für die zwei Kinder.

Anja: „Damian leidet total darunter. Wenn sie sich so lange nicht gesehen haben, dann dauert es, bis sie wieder richtig zueinander finden. Patrick ist auch total unentspannt dabei.“

Der hofft allerdings darauf, dass seine Familie schon bald zu ihm auf die Insel kommt. Anja weiß auch: „Wir müssen einen Weg finden, dass wir weiterhin zusammen bleiben. Ich will nicht schuld daran sein, dass die Kinder ihren Vater nicht sehen können.“

„Goodbye Deutschland“: Anja unterschreibt Arbeitsvertrag

Dann der Lichtblick bei „Goodbye Deutschland“ (Hier lesen: Goodbye Deutschland - Caro Robens bei Erotik-Shooting): Eine zweite Wurstbude ist zu vermieten. Patrick: „Das wäre ein Sechser im Lotto, weil da vorher auch schon Curry-Wurst drin war. Das kann man einfach so übernehmen.“

Die Bedingung von Anja war, dass sich die Familie ein zweites Standbein aufbaut. Das wäre damit gegeben. Doch jetzt hat sich die zweifache Mutter inzwischen einen Job gesucht und sogar schon einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Sie bleibt in Deutschland. 

(mah/sch/jri)