Ein erfolgreiches Buch hat „Goodbye Deutschland“-Auswanderin Myriam bereits geschrieben, Thema darin war ihr Kampf gegen den Krebs. Mittlerweile dürfte sie genügend Stoff für ein weiteres Werk angesammelt haben: Denn ihre von VOX begleitete USA-Auswanderung der Liebe wurde zur Achterbahnfahrt.
„Goodbye Deutschland!“TV-Darstellerin steht nach Horror-Auswanderung „mit 50 vor dem Nichts“

Copyright: RTL / 99pro media
Der Schein trügt: Brad, Myriam und Gabriel haben große Probleme.
Manchen Menschen legt das Schicksal besonders viele Steine in den Weg, dachte man sich während der aktuellen „Goodbye Deutschland“-Folge auf VOX: Die darin porträtierte USA-Auswanderin Myriam von M. (47) kämpfte seit 2002 gegen Gebärmutterhalskrebs, bekam überdies die Diagnose für die Autoimmunerkrankung Lupus.
Doch sie ist eine Kämpferin: Die ausgebildete Friseurin und Heilpraktikerin hatte eine Stiftung gegründet, ein Buch geschrieben und als Krebs-Aktivistin für Aufmerksamkeit gesorgt ... Zudem hatte sie ihre Erfahrungen in Songs verarbeitet und auch als Sängerin Erfolge verbucht.
„Er hat mich quer durchs Zimmer gepfeffert“
Würde sie mit ihrem Künstler-Visum, in das sie 15.000 Euro gesteckt hatte, auch in den USA durchstarten können? Die Mutter zweier Söhne setzte alles auf eine Karte und zog mit Sohn Gabriel Fußer (14) ins kalifornische Colfax. Hier hatte sie sich sechs Monate zuvor während eines Urlaubs in den US-Amerikaner Bradley „Brad“ Nedderhoed (40) verliebt, fühlte sich „so glücklich wie bestimmt seit 20 Jahren nicht mehr“ und ging deshalb allen Bedenken zum Trotz das Risiko ein. Brads positive Energie habe sie sich wieder lebendig fühlen lassen.
Von ihrem Arzt Dr. Martin von Berg bekam sie nur zögerlich ein Go. Immerhin hatte sie in den USA noch keine Ärzte oder Ärztinnen, und ihr Gesundheitszustand könne sich jederzeit dramatisch verändern. Auch Brad redete der Mediziner ins Gewissen: Myriam müsse sich voll auf ihn verlassen können. Der versicherte, sich das zuzutrauen, hatte allerdings selbst große Probleme: Er war trockener Alkoholiker, sein Entzug in Deutschland lag noch nicht allzu lange zurück.
Und schon wenige Wochen nach dem Umzug, als das VOX-Team Myriam, Gabriel und Brad erstmals in den USA besuchen wollten, sagte die Auswanderin das Treffen zunächst ab: Kaum wieder in den USA, habe Brad erneut zu trinken begonnen: „Es ist zu 'nem Handgemenge gekommen, der hat mich rumgezerrt, hab' fast gedacht, der kugelt mir noch den Arm aus“, erklärte sie via Sprachnachricht. „Er hat mich quer durchs Zimmer gepfeffert. Ich hab’ mir das hier nicht so vorgestellt. Ich hab' wirklich alles aufgegeben, mein gesamtes Leben, ich bin schon ganz schon verzweifelt.“
Zwei Stunden später durfte das VOX-Team doch kommen. Alles wirkte sehr harmonisch. Doch der Schein trog: Aufgrund von Sorgerechts-Streitigkeiten mit seiner Ex-Partnerin griff der Marketingmanager immer wieder zur Flasche, wie Myriam berichtete: „Wir hatten hier Vollgas-Eskalation. Also, nicht nur der Tequila ist geflossen, sondern der Wodka und alles kreuz und quer ...“ Inzwischen war Brad reumütig: „Ich will unbedingt die Kontrolle über mein Leben zurückbekommen.“ Myriam setzte ihm ein Ultimatum: „Entweder er ändert was oder er muss alleine klarkommen.“
Beim nächsten Besuch drei Monate später hatte sie ihn tatsächlich einmal verlassen. Daraufhin hatte er aufgehört zu trinken, eine neue Chance bekommen - und nach einigen Wochen erneut zur Flasche gegriffen. Myriam besuchte inzwischen eine Selbsthilfegruppe für Angehörige Alkoholkranker und versuchte, sich finanziell von Brad zu emanzipieren, von dem sie aktuell noch abhängig war, was eine Trennung erschwerte.
Ein wenig Geld verdiente sie über Social Media, zudem ging sie putzen. „Jetzt bin ich fast 50 Jahre alt und stehe vor dem Nichts“, resümierte sie mit einem bitteren Lächeln. „Von der Person des öffentlichen Lebens zur Putze, von Sängerin und Spiegel-Bestsellerautorin zur Putzfrau - wow! Ich hab' schon was erreicht im Leben! Einmal so den Rückwärtsgang eingelegt und Berg runter. Aber im Vollrausch!“
Ihre Träume seien „so'n bisschen zu Albträumen geworden“. Zwar sei Brad nicht grundsätzlich ein schlechter Mensch, aber sie sei doch recht naiv gewesen und „geblendet von Liebe“: „Ich habe so viel Schmerz in mir!“ Große Chancen räumte sie ihrer Liebe nicht mehr ein. Doch immerhin einen beruflichen Lichtblick gab es: Ein Pub-Besitzer stellte ihr regelmäßige Gesangs-Auftritte in Aussicht. Ein bisschen Glück würde man Myriam wirklich endlich wünschen. (tsch)