„Leg dich nicht mit Zohan an“ hieß eine Action-Comedy von 2008 mit Adam Sandler. Sollte es ein Remake geben, wäre „Leg dich nicht mit Motsi an“ ein idealer Titel. Denn wer sich bei „Die Verräter“ (RTL) mit Motsi Mabuse anlegt, für den ist sehr schnell Schluss mit lustig. Frag nach bei Wayne Carpendale!
„Wir rechnen heute mit dir ab“Motsi Mabuse zeigt sich bei „Die Verräter“ von völlig neuer Seite

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Leg dich nicht mit Motsi an! Wayne Carpendale hat es bei „Die Verräter“ (RTL) gewagt – und muss bitter bezahlen.
Vertauschte Rollen: Bei „Let’s Dance“ ist Joachim Llambi der „Juror Gnadenlos“ und Motsi Mabuse die herzensgute Seele, die keiner Fliege etwas zuleide tun kann und mit ihren Kandidaten emotional fühlt und leidet. Bei „Die Verräter“ (RTL) aber zeigt Motsi völlig neue Seiten.
Eiskalt und strategisch brillant spielt sie die Ober-Verräterin – und serviert sogar ihren „Let’s Dance“-Partner ab. Aber Llambi, des Nachts gemeuchelt, bleibt nicht der Einzige, der wegen Motsi über die Wupper geht. Und: Es dürften weitere folgen. Längst ist der Wettstreit zwischen Verrätern und Loyalen zu einem Geschlechterkampf mutiert. Motsi: „Wenn wir das hier gewinnen, gewinnen wir für alle Mädels.“
Wayne Carpendale geht auf Motsi Mabuse los: „Die Königin muss sterben!“
„Die Verräter spielen glorreich“, sagt Spielleiterin Sonja Zietlow. Stimmt: Bisher haben die vier Verräter – Motsi Mabuse, Charlotte Würdig, Mirja du Mont und Wayne Carpendale – sechs sogenannte Loyale gekickt.
Als Joachim Llambi nicht zum Frühstück erscheint, ist klar, dass er nach Timon Krause, Jorge González, Sandy Mölling Jan Hofer, Martina Voss-Tecklenburg und Janin Ullmann das siebte Opfer der Verräter ist.
Er hat höchsten Respekt, als er die Todesnachricht erhält: „Ich wünsch’ euch viel Glück, ihr lieben Verräter, ihr habt das gut gespielt.“ Motsi, die maßgeblich für Llambis Aus verantwortlich war (“Llambi muss raus! Er hat starken Einfluss“), grüßte ihn im Off-Interview herzlich: „Joachim, es ging nicht anders, aber ich hab dich lieb.“
So viel Sympathie bringt sie ihrem Mit-Verräter Wayne Carpendale nicht entgegen. Der hatte einen Plan der Verräter nicht konsequent verfolgt, sondern zum Alleingang angesetzt - und sich dadurch zu allem Überfluss auch höchst verdächtig gemacht. Motsi sah dadurch das ganze Verräter-Quartett in Gefahr. Und wurde richtig sauer. „Ich habe kein Vertrauen zu Wayne. Er ist nicht mehr zu retten.“

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Joe Laschet (rechts) und Thaddäus Meilinger sind beide Loyale – glauben aber vom jeweils anderen zweifelsfrei, dass es sich um einen Verräter handelt.
Wayne wiederum erkannte: „Sie hat mir den Krieg erklärt.“ Ganz nach dem Motto „Du hast keine Chance, also nutze sie“, tigert Wayne in Folge vier der nicht umsonst preisgekrönten Serie durchs Chateau Mielmont und sucht verzweifelt nach Verbündeten. Seine „Überlegensstrategie“ ist die Offensive: „Die Königin muss sterben.“ Also Motsi!
Die Verräterinnen-Troika wiederum schürt Stimmung gegen Wayne. Und zwar unverhohlen. Als die gutmütige Marie Reim fürchtet, dass der arme Wayne am Ende unschuldig sein könne, sagt Motsi mit Nachdruck: „Ist er nicht.“ Und Charlotte ergänzt dramatisch: „Never ever. Ich schwör.“ Da könnte man ja mal fragen, warum sich Charlotte und Motsi so sicher sind, aber diese Frage stellt sich für Marie gar nicht, denn: „Motsi und Charlotte sind keine Verräter, da bin ich mir ganz sicher.“
Jubel im Lager der Loyalen: Der erste Verräter wird enttarnt
Das bringt das Problem der Loyalen auf den Punkt: Sie haben keine Ahnung. Ratlos stolpern sie umher, verdächtigen alle und jeden - nur die Verräterinnen nicht. Zwar hat der eine oder andere eine Ahnung - so denkt Ralf Bauer, dass Mirja eine Verräterin sein könnte -, aber wer will schon gegen die Strömung schwimmen, wenn einem ein wunderschöner Hauptverdächtiger auf dem Tablett serviert wird? Und Wayne ist so einer. Je mehr er versucht, die anderen von seiner Loyalität zu überzeugen, umso verdächtiger macht er sich. Motsi weiß längst: „Wayne hat keine Chance.“
Als Wayne dann auch noch den Fehler begeht, seine Mit-Verschwörerinnen konkret als Verräter zu bezichtigen, geht's fast aus dem Ruder. Am runden Tisch barmt Wayne gegenüber den Loyalen: „Ich gebe Hinweise. Durchrechnen!“ Und Motsi kontert eiskalt: „Und wir rechnen heute mit dir ab.“ Und so kommt's. Wayne kassiert sieben Stimmen und ist verbannt. Er kann es nachvollziehen: „Ich habe mich verraten gefühlt, die drei aber auch.“ Als er sich mit Hundeblick und den Worten „Ich bin ein Verräter“ verabschiedet, bricht Jubel aus.
Loyaler Star verplappert sich: „Wenn wir als Verräter, ups ...“

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Am runden Tisch kommt es zum „Duell der Verräter“. Wayne geht auf Motsi los, aber die erkennt cool: „Wayne hat keine Chance.“
Aber wirklich freuen können sich nur die drei Verräterinnen. Denn obwohl es noch fünf Loyale gibt, haben die drei intriganten Ladys deutlich die Oberhand. Denn die vier verbliebenen Männer tappen total im Dunkeln. Schlimmer noch: Joe und Thaddäus gehen sich gegenseitig an die Gurgel, jeweils felsenfest davon überzeugt, dass der andere ein Verräter sei.
Ralf grübelt zwar viel, aber meist in die falsche Richtung. Und Younes? „Ich stehe zu Motsi“, sagte er im „Duell der Verräter“ zwischen Wayne und Motsi. Younes und Marie haben viel gemeinsam: Sie vertrauen immer den Falschen und haben den Überblick längst verloren. Marie: „Ich bin so verwirrt, dass ich hinten und vorn nicht mehr Bescheid weiß. Ich bin echt fix und fertig.“

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Sieben Stimmen – Wayne wird verbannt. „Ich bin ein Verräter“, bekennt er zum Abschied. Die Loyalen jubeln, aber eigentlich triumphierten die Verräterinnen.
Über all das freuen sich die Verräterinnen diebisch. Als Joe und Thaddäus zum In-Fight ansetzen, ist Charlotte verblüfft: „Ja, wow, die sind ja auch noch bei dem Kasperletheater dabei.“ Mirja jubelt innerlich: „Dass die sich gegenseitig fertig gemacht haben, ist das Beste, das uns hat passieren können.“
Nach der Verbannung von Wayne verplappert sich Thaddäus auch noch und meint: „Wenn wir als Verräter, ups ...“ Schöner kann man sich nicht auf die Abschussliste setzen. Sieht Motsi auch so: „Thaddäus ist der Beste. Der tritt in jedes Fettnäpfchen, so leicht, so elegant. Es wird nicht schwierig werden, den rauszuhauen.“
Sonja Zietlow und die Verräterinnen lachen über die ahnungslosen Männer
Vor allem, weil die Männer sich noch immer einbilden, sie hätten alles unter Kontrolle. „Mirja und Motsi folgen mir sowieso“, meint Joe. Charlotte dazu innerlich: „Ja, klar, träum weiter.“ Spielleiterin Sonja Zietlow hat längst erkannt, was Sache ist. Beim mitternächtlichen Verräter-Konklave hält sie ironischen Trashtalk mit den Verräter-Ladys. „Jetzt habt ihr den Hahn aus dem Korb gekickt. Jetzt seid ihr ganz ohne männlichen Beistand.“ Charlotte spielt diebisch lächelnd mit: „Ja, oh, wir wissen gar nicht wohin.“ Motsi barmt süffisant: „Hilfe, wir brauchen einen Mann.“
Brauchen sie nicht. Die ersten Staffeln haben gezeigt: Frauen sind die besseren Lügner. Staffel eins gewann Anna-Maria Woitschack im Duett mit Vincent Groß. Staffel zwei gewannen Oana Nechiti und Jessica Haller. Allesamt Verräterinnen. Nechiti und Haller waren sogar so fies, dass sie im Finale Mit-Verräterin Marina Hoermanseder ausbooteten.
Noch sind die drei verbliebenen Verräterinnen eine Einheit. Das könnte sich ändern. Vielleicht schneller, als ihnen lieb ist. Denn die drei dürfen vorerst nicht morden. Sie müssen drei Namen auf eine Todesliste setzen. Die Genannten können sich aber beim Spiel um Leben und Tod noch retten. Und da gibt’s noch ein Problem. Es ist ein Schutzschild im Umlauf, aber die Verräterinnen wissen nur, dass es entweder Joe oder Younes haben müssen (Younes hat’s).
Also wird’s hakelig. Motsi schlägt einen großen Move vor: „Setzt meinen Namen auf die Liste. Mich verdächtigt niemand.“ Stimmt. Noch. Sonja sagt noch: „Wählt weise!“, aber wer hört schon auf die Spielleiterin ... (tsch)