„Das ist eklig“Motsi Mabuses Plan sorgt für blankes Entsetzen

Zoff bei den Verrätern. Motsi motzt über Wayne und wollte, dass er sich fürs Team „opfert“. Da hatte er was dagegen. (Bild: RTL)

Zoff bei den Verrätern. Motsi motzt über Wayne und wollte, dass er sich fürs Team „opfert“. Da hatte er was dagegen. 

Stephen King wäre stolz auf Sonja Zietlow! Der Gruselmeister würde mit der Zunge schnalzen. Denn die Spielleiterin von „Die Verräter“ (RTL) schickte die Spieler auf einen Trauermarsch. Und einen davon als wandelnde Leiche zu seiner eigenen Beerdigung. Zu starker Grusel-Tobak? Jedenfalls gab es am falschen Grab echte Tränen.

Das war ein Mordsspaß. Anders kann man es nicht sagen. Bei „Die Verräter“ (RTL) inszenierte Spielleiterin Sonja Zietlow einen Trauerzug zum offenen Sarg - bei dem die designierte Leiche selbst mitmarschierte. Martina Voss-Tecklenburg kann fürderhin sagen: „Ich bin bei meiner eigenen Beerdigung dabei gewesen.“ Aber: So makaber das Ganze wirkte - und sogar zu echten Tränen im gruseligen Spielspaß führte -, Sonja gab gleich die Entwarnung: „Sie stirbt ja nicht in echt.“

Doch viele vergaßen es fast. „Es ist, wie wenn man bei einem guten Freund auf der Beerdigung ist“, stammelte ein bestürzter Ralf Bauer. Marie Reim schüttelte sich: „Das war echt gruselig. Wie in einem Horrorfilm.“ Wayne Carpendale keuchte „Mir wird schlecht“ und Mirja du Mont war leichenblass (!) und weinte wirklich. Nur Joachim Llambi fand's amüsant: „Lustig ist der falsche Ausdruck, aber ich fand's cool.“

„Mission: Trauermarsch“ bei „Die Verräter“: Wer geht zu seiner eigenen Beerdigung?

In der dritten Folge nahm „Die Verräter“ weiter an Fahrt auf - wenn das überhaupt möglich ist. Nachdem Martina zu Grabe getragen worden war, wurde später eine weitere Mitspielerin verbannt. Und wieder traf es eine Loyale: Janin Ullmann. „Wenn ihr heute Nacht was knallen hört, dann sind es die Sektkorken der Verräter“, spöttelte Sonja über die Loyalen. Aber: Auch bei den vier Verschwörern krachte es. Verrät bald eine Verräterin die anderen Verräter?

Alles zum Thema RTL

Hier lesen: „Ey, Joachim!“ – Llambis Ego-Trip bringt sogar „Let's Dance“-Kollegin auf die Palme

Ganz kurz gab's Jubel als Frühstücksbeilage. Denn alle verbliebenen zwölf Mitspieler tauchten zu Rührei und O-Saft auf. Kein Mord in der Nacht? Ja und doch nein. Sonja erklärte es: „Die Verräter haben zugeschlagen und einen Spieler verflucht. Dieser Fluch wirkt bereits. Am Ende der Mission wird der verfluchte Spieler sterben.“ Es hieß dann: „Mission: Trauermarsch“!

Sonja bat Charlotte, Llambi und Martina in Särgen Platz zu nehmen. „Das war maximal gruselig, wie im Horrorfilm“, schauderte Marie Reim.  (Bild: RTL)

Sonja bat Charlotte, Llambi und Martina in Särgen Platz zu nehmen. „Das war maximal gruselig, wie im Horrorfilm“, schauderte Marie Reim.

Die Vorgeschichte: Motsi Mabuse, immer mehr die aktivste Verräterin, hatte Martina am Vortag ins Gesicht gesagt „Der Tod steht vor der Tür“ und damit den Todesfluch ausgesprochen. Der war nicht umkehrbar, auch wenn Joe Laschet es hoffte: „Vielleicht spielen wir bei der Mission nicht um Silber, sondern um die Fluchumkehr.“ Lieb gedacht. Aber falsch.

So machte sich das verängstigte Dutzend auf und schritt der Totenkutsche samt grimmigem Totengräber „in Ruhe und Demut“ voran. Und keiner ahnte, wer denn nun verflucht worden war. Obwohl Martina schon eine Ahnung hatte: „Begleitet mich auf meinem letzten Weg, bleibt an meiner Seite.“ An verschiedenen Stationen der Zeremonie wurden die Spieler einer nach dem anderen für „nicht verflucht“ erklärt. Am Ende blieben Martina, Joachim Llambi und Charlotte Würdig übrig und mussten sich in einen Sarg legen. Wobei das Charlotte unbelastet tun konnte - sie bildet schließlich mit Motsi, Mirja und Wayne die Verräter-Clique.

Martina Voss-Tecklenburg: „Ich habe zu offensiv gespielt“

Weil nicht einmal der Tod umsonst ist, konnten die „nicht Verfluchten“ dann sogar noch aus dem Ableben eines der Ihren Kapital ziehen. Weil sie sich mehrheitlich auf Martina als vermeintlich Todgeweihte festlegten, gab es 6.000 Euro für den Silberschatz, womit die Siegprämie jetzt schon auf 21.500 Euro anwuchs.

Sie verabschiedeten sich mit lobenden Worten von Martina. „Führungspersönlichkeit“, „die Beste“, „Strategin“, „Chefin“, „Leitwolf“. „Das berührte mich sehr“, sagte Martina im Interview und war zu Tränen gerührt. Das Aus an sich nahm sie als ehemalige Fußball-Nationaltrainerin sportlich: „Ich habe wahrscheinlich zu offensiv gespielt, dadurch die Abwehr geöffnet und ein Gegentor zu viel. So scheidet man in der K.o.-Phase aus. Und ich bin K.o. gegangen.“ Sonja zollte ihr großes Lob: „Du warst eine fantastische Loyale.“

Zu den Klängen von „You'll never walk alone“ schloss Sonja Martinas Sarg und machte damit endgültig: Martina ist per Todesfluch ums Spielleben gekommen. Alle waren geschockt. „Das war schlimm“, schluckte Thaddäus Meilinger. Sogar Charlotte, die doch gar nichts zu befürchten hatte, stieg mit Tränen in den Augen aus dem Sarg: „Ich dachte nicht, dass einen das so mitnimmt.“

Joe Laschet will den Mord an Martina rächen

Schon auf der Rückfahrt ins Schloss wurde nach vorne gedacht. „Wir müssen einen Verräter finden, nur so können wir Martina rächen“, meinte Joe. Obwohl Llambi ein Verräter sein könnte, mutmaßte der Verräter Wayne. Laschet: „Nee, den Platzhirsch von RTL macht man nicht zum Verräter.“ Auf der Suche nach dem neuen Hauptverdächtigen waren die Loyalen eh schon fündig geworden: Die Schlinge zog sich um Janin Ullmanns Hals. Und sie merkte es und versuchte logisch zu argumentieren: „Alle vier, die meinen Namen aufgeschrieben haben, leben noch. Ich kann keine Verräterin sein. Martina hatte Wayne genannt - und die ist weg.“

„Mission: Trauermarsch“ bei „Die Verräter“: Spielleiterin Sonja Zietlow lud die elf Spieler zu einer makabren Zeremonie. (Bild: RTL)

„Mission: Trauermarsch“ bei „Die Verräter“: Spielleiterin Sonja Zietlow lud die elf Spieler zu einer makabren Zeremonie.

Blöd nur: Sie redete sowohl bei Marie als auch bei Younes Zarou an eine Wand. Younes hatte Janin seit dem ersten Tag im Verdacht. „Wenn wir sie diesmal nicht rauswählen, verlass ich, glaub ich, die Show.“ Auch Llambi hatte sich auf Janin eingeschossen. Als sie nach einer Gerichtsverhandlung um Wahrheit und Lüge als Mitglied des siegreichen Teams in der Waffenkammer als erste nach einem versteckten Schutzschild suchen durfte, rief er ironisch: „Brauchste doch gar nicht, du bist doch eh gleich weg.“ Denn der Schutzschild schützt nur vor Mord, nicht vor Verbannung.

Janin Ullmann verbannt, die Loyalen am Boden: „Wie kann man so doof sein?“

Und so schlitterten die heillos ahnungslosen Loyalen in den nächsten selbst verschuldeten Aderlass. Acht Stimmen gab es für Janin, darunter die der loyalen Marie, Joe, Llambi, Ralf und Younes. Wayne erhielt zwei Stimmen, Llambi eine.

Dann hingen alle wie gebannt an Janins Lippen. Und brachen nach ihrem „Ich bin eine Loyale!“ in pure, entsetzte Verzweiflung aus. Janin sagte noch „Findet die Verräter. Und ihr kennt einen Namen!“ und ging. Enttäuscht: „Doofes Gefühl, dass man nicht mehr durch so eine Meinungsmache durchkommt.“

Am Runden Tisch herrschte Misstrauen pur. Sonja lobte die Verschwörer: „Die Verräter spielen ein ausgezeichnetes Spiel. Es steht 5:0.“ Denn bisher schieden nur Loyale aus. (Bild: RTL)

Am Runden Tisch herrschte Misstrauen pur. Sonja lobte die Verschwörer: „Die Verräter spielen ein ausgezeichnetes Spiel. Es steht 5:0.“ Denn bisher schieden nur Loyale aus. (Bild: RTL)

Younes erlitt fast einen Nervenzusammenbruch. „Ich schäme mich so sehr. Ich habe sie so angeschossen.“ Nur Llambi nahm's wieder leichter: „Wie geil“, meinte er nach Janins Loyalitäts-Bekundung, fassungslos über die eigene Dummheit und die der anderen Loyalen. „Wie kann man nur so doof sein?“, meinte auch Ralf Bauer. Jetzt steht es schon 6:0 für die Verräter.

Was erlaube Motsi? Wayne soll sich für das Verräter-Team „opfern“

Eigentlich hätte die Stimmung im Verräter-Trupp also bestens sein müssen. War sie aber nicht. Motsi motzte über Wayne, der sich nicht an den Plan gehalten habe. Sie hätten die „Janin-Welle“ reiten wollen, meinte Motsi, aber Wayne habe sein eigenes Ding gemacht. Außerdem plapperte er für ihren Geschmack zu viel und zu offensiv, anstatt sich vornehm zurückzuhalten. „Manche Leute reden zu viel“, zischelte sie ihm sogar in einer Gesprächsrunde zu und meinte dann: „Ich erkläre den Krieg.“

Wayne wurde ein bisschen blasser und rannte gleich zu Charlotte, um zu petzen. Des Nachts beim Konklave wurde dann Tacheles geredet. Von Motsi. Die forderte Wayne mehr oder weniger auf, sich „für das Team zu opfern“. Er habe sich verdächtig gemacht, sei zweimal genannt worden und Janin habe bei ihrem Abgang noch auf ihn hingewiesen. Ihre Schlussfolgerung: „Wayne ist nicht mehr zu retten.“

Younes Zarou (links) brach fast zusammen. Er hatte Janin von Anfang an massiv verdächtigt. Und jetzt? „Ich schäme mich so sehr!“ (Bild: RTL)

Younes Zarou (links) brach fast zusammen. Er hatte Janin von Anfang an massiv verdächtigt. Und jetzt? „Ich schäme mich so sehr!“

Mirja und Charlotte zogen nicht gleich mit: „Opfern? Das find ich so eklig.“ Da grummelte Motsi im Interview: „Entweder sagen alle drei Wayne ehrenvoll 'Danke und Tschüss' oder ich nehme einen nach dem anderen auseinander.“ Würde Stephen King sein Buch „Carrie“, verfilmt mit dem Zusatz „Des Satans jüngste Tochter“, noch mal schreiben, würde er die Heldin vielleicht Motsi nennen.

„Die Verräter“: Stirbt „RTL-Platzhirsch“ Joachim Llambi als nächster?

Dunkle Wolken über den Verrätern. Aber für einen nächsten gemeinsamen Mord rauften sie sich doch zusammen. Allerdings auch hier unter Dissonanzen. Wayne wollte Llambi killen, weil der ihn aufschrieb. Motsi meinte, genau deshalb müsse Llambi noch einen Tag „am Leben bleiben“, sonst sei das zu auffällig. Ihr Vorschlag: „Joe muss weg!“ Wie sich die im Teamgeist angeknacksten Verräter entschieden? Das ist nächste Woche bei RTL zu sehen. (tsch)