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Barbara SaleschTV-Richterin gesteht: „Hab’ mich geziert wie eine alte Jungfer“

Richterin Barbara Salesch

bei RTL

Richterin Barbara Salesch posiert auf diesem undatierten Foto in der Kulisse ihrer neuen RTL-Show „Barbara Salesch – Das Strafgericht“.

TV-Richterin Barbara Salesch ist nach zehn Jahren TV-Abstinenz zurück und fällt jetzt bei RTL Urteile im Namen des Volkes. EXPRESS.de hat sie vorher ein ausführliches Interview gegeben.

von Stefanie Monien (smo)

Sie war die erste TV-Richterin, die in einem täglichen TV-Format zu sehen war: Barbara Salesch (72) sprach von 2000 bis 2012 bei Sat.1 in 2356 fiktiven Fällen Recht – und Tacheles.

Nun kehrt sie mit „Barbara Salesch – Das Strafgericht“ (ab 5. September immer montags bis freitags um 11 Uhr bei RTL und um 19.30 Uhr bei RTLup) an den TV-Richtertisch zurück. Und hatte noch Zeit für ein ausführliches Gespräch mit EXPRESS.de über rote Haare, Rasenroboter, Hunde und Ungeduld.

Barbara Salesch: Comeback bei RTL als TV-Richterin 

Was hat Sie bewogen, nach zehn Jahren TV-Pause Ihre „Komfortzone“, wie Sie es mal formuliert haben, zu verlassen, und sich bei RTL an den Richtertisch zu setzen?

Alles zum Thema RTL

Barbara Salesch:  Ich habe wunderbare zehn Jahre auf dem Land gelebt und tue das auch weiterhin. Fernsehen wird daran nichts ändern. Nur dann kam der Anruf von meiner Produzentin filmpool Köln, dass sie und RTL..., Nun ja, eigentlich waren es sogar viele Anrufe. Ehrlich gesagt habe ich mich etwas geziert wie eine alte Jungfer. Irgendwann fand ich das Angebot dann doch ganz interessant. Es hat sich so viel juristisch geändert, auch im Tatsächlichen. Also probiere ich es nochmal. Einerseits ist es das Altvertraute, es ist also nicht so schwer für mich. Ich weiß, wie es geht. Und ich weiß, dass eine tägliche Sendung eine Menge Arbeit ist. Aber es ist trotzdem wieder etwas Neues: Also los jetzt!

Was hat sich aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren in der Rechtsprechung verändert – zum Positiven wie zum Negativen?

Barbara Salesch: Es gibt neue bzw. ergänzte Delikte wie Nachstellung zu Beispiel. So sagen wir Juristen dazu. In Neudeutsch heißt das „Stalking“. Es gibt viel mehr Beweismöglichkeiten. Es wird gefilmt und aufgezeichnet, ob verboten oder nicht und es wird gepostet, was das Zeug hält. Selbst Rasenroboter speichern Daten. Wenn man alles ausliest, fallen einem die Ergebnisse quasi in den Schoss.

Was bringt Sie im Gerichtssaal so richtig auf die Palme?

Barbara Salesch: Langes Drumrumreden.

Und was im Privaten?

Barbara Salesch: Das Gleiche. Ich mag's gerne auf den Punkt. Bin leider schon immer ungeduldig gewesen. Und das wird im Alter nicht besser...

Ihr Markenzeichen sind für viele Zuschauer Ihre roten Haare. Seit wann tragen Sie diese Haarfarbe?

Barbara Salesch: Ich bin vor dreißig Jahren errötet, weil ich graue Haare hatte. Rote Haare sind wunderbar, ich muss mir gar nicht viel Schminke ins Gesicht klatschen, sondern habe die Farbe immer dabei.

Welche Themen, die bei „Barbara Salesch – Das Strafgericht“ behandelt werden, gehen Ihnen besonders nahe?

Barbara Salesch: Es sind die leiseren Fälle. Ein Großvater setzt mit dem Pkw zurück und verletzt sein Enkelkind dabei. Und merkt es noch nicht einmal. Also Dinge, die uns allen passieren können. Ein Moment der Unachtsamkeit und plötzlich sieht man, wohin das alles führen kann. Aber ich schätze auch die Fälle, die wirklich niederträchtig sind. Es sind nicht nur Engelchen unterwegs. Entscheidend ist aber die Vielseitigkeit. Mal so, mal so.

Barbara Salesch: TV-Richterin mit Leidenschaft für Kunst

In den letzten zehn Jahren haben Sie sich Ihrer Leidenschaft, der Kunst, gewidmet. Was geben Ihnen Malerei und Bildhauerei?

Barbara Salesch: In beiden Bereichen arbeite ich seit über 30 Jahren. Ich hatte schon in Hamburg mein eigenes Atelier. Aber ich konnte nie von meiner Kunst leben. Ich schätze die Freiheit, Dinge zu erfinden, die es so nicht gibt. Wenn man es lieber gegenständlich mag, dann kann man sich das auch schenken. Denn meine Kriterien an Arbeiten sind andere: Farbe, Form, Kraft und Bewegung. Wenn ein Bild das hat, dann ist es fertig. Wenn nicht, kommt es wieder zurück ins Atelier. Und das gilt für Skulpturen gleichermaßen.

Inzwischen gehört neben der Kunst auch ein Hund zu Ihrem Leben – eine Herzensentscheidung?

Barbara Salesch: Ich lebe auf einem Bauernhof und da gehört ein Hund einfach dazu. Piri ist ein irisches Wolfshundmädchen und mein erster Hund. Sie war 13 Wochen alt, als sie zu mir kam. Ich habe etwas üben müssen. Aber sie ist wunderbar und hat mein Leben vom ersten Tag an bereichert. Zudem ist Piri mein Personal Trainer – sie ist die Erste, die es geschafft hat, mich vom Sofa zu holen, zwei Stunden täglich draußen zu sein und ein regelmäßigeres Leben zu führen. Jetzt ist sie fünfeinhalb und spielt in der Sendung mit. Sie ist Fernsehprofi ohne Ende, die Kameras interessieren sie nicht. Sie spielt mit allen Verfahrensbeteiligten im Richterzimmer und ansonsten ist es ihr egal, wo sie abhängt. Hauptsache, ich bin in der Nähe.

Bei RTL haben Sie Ihre „alte Truppe“ wieder dabei ... 

Barbara Salesch: ... Gott sei Dank!  Es ist Oberstaatsanwalt Bernd Römer dabei, Ulrike Tašić ist dabei, Tijen Kortak und Malte Höch. Das wollte ich auch. Ich wollte mit der alten juristischen Crew arbeiten, weil wir so aufeinander eingespielt sind, das ist eine Freude. Wir haben ja auch viel Improvisation. Das sind alles ausgebuffte Juristen mit eigenen Kanzleien, die das beherrschen. Und auch sie sind mit Volldampf wieder eingestiegen. Wir genießen es. Aber darauf, dass ich heute milder bin, sollte man sich als Angeklagter nicht verlassen.

Zum Schluss eine „kölsche“ Frage: Vom Barbarossaplatz sind Sie nach Bad Münstereifel und dann nach Petershagen bei Minden  gezogen – die Dreharbeiten finden in Köln statt. Kommt da Nostalgie auf?

Barbara Salesch: Ich bleibe im Wesentlichen in Petershagen und fahre nur zum Drehen nach Köln. Wir drehen seit Juni. Meistens zweimal pro Woche insgesamt sechs Folgen. Dazu werde ich ganz bequem mit meinem Hund von zuhause abgeholt. Wir übernachten im Hotel an einem See, da kann ich schön mit meinem Hund morgens und abends laufen und nach zwei oder drei Tagen werden wir wieder zu Hause rausgesetzt. Selbst zu fahren und dann zu drehen, ist zu anstrengend. Also drei Tage Köln und dann vier zu Hause. Meistens hinter dem Schreibtisch, um die Drehbücher mit meiner Art zu überziehen. Und dann freue ich mich schon wieder auf den Karneval und die kölschen Lieder. Und immer wenn mal Zeit ist auf Flönz mit Himmel und Äd. Aber jetzt will ich nur eins: Dass es endlich losgeht und dass es den Zuschauerinnen und Zuschauern gefällt. Denn sie sind das Entscheidende! (smo)