„Armes Deutschland“Amt zahlt Umzug und Möbel, aber Hartz-IV-Paar will mehr Luxus

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Nathalie und Christian sind unzufrieden mit dem Geld vom Arbeitsamt.

Frankfurt – Sie sind Anfang Zwanzig, haben keinen Job, aber dafür ganz große Ansprüche.

RTL 2 hat das junge Paar Nathalie und Christian aus Frankfurt bei „Armes Deutschland“ begleitet.

Sie ist im fünften Monat schwanger und meint, deshalb nicht arbeiten gehen zu können. Ihr Freund hat einfach keine Lust dazu.

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Der junge Mann hat eine Lehre als Maurer abgebrochen und ging danach für zwei Jahre ins Gefängnis. Er saß wegen diverser Delikte. Jetzt hält er es nicht für nötig, arbeiten zu gehen, wenn man weniger als 30 Euro netto die Stunde verdiene, so Christian.

„Armes Deutschland“: Christian und Natalie wohnen in neuer Wohnung vom Amt

„Wenn ich jetzt die Entscheidung hätte: Hartz IV oder arbeiten, würde ich eher Hartz IV nehmen. Das ist einfacher und du machst dir ja nichts kaputt", sagt der 23-Jährige mit einem breiten Grinsen in die Kamera.

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Gerade ist das Paar aus dem Kinderzimmer bei Nathalies Eltern in eine neue eigene Wohnung umgezogen – die Miete von 421 Euro und die nötigsten Möbel übernimmt das Amt.

Um die Wohnung einzurichten, bekommt das Paar nochmal 2300 Euro vom Amt oben drauf. „Das war nicht schwer, zum Amt zu gehen und das dort zu beantragen. Ist einfacher, als arbeiten zu gehen. Eigentlich ist das wenig, für eine Wohnung einzurichten“, meint Nathalie mit einem Schulterzucken.

Allerdings scheint das nicht genug zu sein. Denn wenn es nach den beiden ginge, wäre ihre Wohnung eine pompöse Villa. Christian: „Also schön einrichten ist da nicht drin. Wenn wir das entscheiden dürften, müsste hier Marmorboden drin sein und die Türen wären auch aus Gold und nicht aus Holz.“ Wie sparsam!

Nathalie geht sogar noch weiter und meint: „Bisschen mehr wäre schon cool eigentlich. Aber naja... Jobcenter eben. Hauptsache wir müssen springen und die chillen vorm PC.“

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„Armes Deutschland“: Nathalie raucht während der Schwangerschaft

Das ungeborene Baby im Bauch – ein Wunschkind, wie Nathalie betont – hält die werdende Mutter aber auch nicht davon ab, weiterhin zu rauchen – zumindest bis zum siebten Monat.

Ihre Erklärung: Sie wolle sich von niemandem reinreden lassen und das Baby sei ja außerdem noch klein. Außerdem habe ihre Mutter, während sie mit ihr schwanger war, auch geraucht – was für eine Begründung. 

Ihr Verhalten macht nicht nur unfassbar wütend, sondern ist auch einfach schädlich für das ungeborene Kind.

Das ist ihrem Freund auch egal. Er ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Zu den Sozialstunden fährt er beispielsweise mit dem Taxi. Seine Begründung: „Ich hab verschlafen. Ich war gestern noch feiern.“ Alle zwei Wochen muss er natürlich zum Friseur. Bezahlt werden seine Beauty-Einheiten entweder vom Amt oder von der Familie. 

„Armes Deutschland“: Paar legt viel Wert auf sein Äußeres

Doch auch Nathalie legt viel Wert auf ihr Äußeres. Da müssen es natürlich auch Extensions für 500 Euro sein und 40 Euro für ihre Fingernägel.

Anstatt Klamotten für das Baby zu kaufen, gönnt sie sich lieber selbst etwas. Schließlich will im Club gerne mal ein Hunderter verbraten werden.

Wie die beiden das Kind großziehen wollen, ist unklar. Bleibt nur zu hoffen, dass die zwei irgendwann zur Vernunft kommen – zumindest für das Kind. (sch)