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Letzte Folge„Cobra 11“-Stars geben zu: Freiwillig wären wir nicht gegangen

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Szene aus der Folge „Die verlorenen Kinder“: Semir (Erdogan Atalay) und seine Chefin Kim Krüger (Katja Woywood, l.) sprechen mit Sekretärin Susanne König (Daniela Wutte)

von Simon Küpper (sku)

Köln – Zum Abschluss geht es noch mal richtig rund! Wenn am Donnerstagabend die letzten zwei Folgen der aktuellen Staffel „Alarm für Cobra 11“ gesendet werden, heißt das für viele Darsteller: Abschied nehmen. Gleich fünf verlassen die Serie. Darunter die langjährige Polizeirätin und kürzlich zur Polizeipräsidentin beförderte Kim Krüger (gespielt von Katja Woywood) und Dienststellensekretärin Susanne König (Daniela Wutte). Im großen Abschieds-Interview mit unserer Redaktion stellen die beiden Schauspielerinnen klar: Freiwillig hätten sie die Serie nicht verlassen.

Wie sind Ihre Erinnerungen an die letzte Szene?

Daniela Wutte: Unsere letzte gemeinsame? Das war wirklich der Abschied. Einmal kurz die Hand geschüttelt und einen vielsagenden Blick.

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Katja Woywood: An letzte Klappen kann man sich erinnern, die vergisst man nicht so schnell.

Daniela Wutte: Aber das ist tatsächlich schon lange her. Im April war das.

Die letzt Folge – wie und mit wem gucken Sie?

Katja Woywood: Den ersten Teil der letzten Folge haben wir schon zusammen geguckt, den zweiten dann auch am Dienstagabend. Wir zwei zusammen. Ein Ritual mit dem gesamten Cast gibt es nicht, das fände ich auch schwierig. Ich gucke es zum ersten Mal immer gerne mit mir alleine. Die zweite Runde geht – da ist man entspannter, guckt nicht nur auf sich.

Daniela Wutte: Ich habe meine letzte Folge „Auf Bewährung“ auch nur mit meinem Mann und unserem größeren Sohn zusammen geguckt.

Katja Woywood: Das Staffelfinale hat wirklich Spaß gemacht. Super spannend, tolle Figuren…

Daniela Wutte: Genau. Der Regisseur Darius Simaifar mit seinem Kameramann Marcus Stotz hat auch eine optischen Augenschmaus hinbekommen (lacht).

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Katja Woywood (l.) und Daniela Wutte bei ihrem Besuch in unserer Redaktion

Trotzdem schwingt sicher auch ein Stück Wehmut mit, oder?

Katja Woywood: Total.

Daniela Wutte: Ja klar. Das gute an Cobra ist aber: Es bleibt. Die Folgen werden so oft wiederholt (lacht)

Katja Woywood: Wir waren schon eine große Familie. Eigentlich gibt es diese Kontinuität ja in unserem Beruf gar nicht. Manchmal wird man auch ein bisschen bequem dadurch – da ist so ein neuer Startschuss, sich nochmal neu beweisen zu müssen, gar nicht so schlecht.

Wie haben Sie vom persönlichen Serien-Ende erfahren?

Daniela Wutte: In einem persönlichen Gespräch. Es ist auch allen Beteiligten nicht leicht gefallen, das kam schon rüber.

Ist man trotzdem enttäuscht, wenn man nach so langer Zeit rausgeschrieben wird?

Katja Woywood: Ich hab das erst gar nicht verstanden. Ich habe eine halbe Stunde gebraucht, um den Sinn des Abendessens zu verstehen. Also, bis zur Hälfte des Gesprächs war ich der Meinung, alles wird anders und ich bin dabei. Das musste ich erstmal kurz sacken lassen. Dann wollte ich aber auch richtig gehen. Wenn – dann mit Knall.

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Pure Spannung zum Abschied: Polizeipräsidentin Krüger (Katja Woywood) wurde entführt. Der Entführer richtet eine Waffe auf sie.

Freiwillig wären Sie aber nicht gegangen?

Daniela Wutte: Es ist für jeden Schauspieler ein Glück, eine durchgehende Rolle zu haben, vor allem in der Heimatstadt. Und dann noch eine nicht so umfangreiche, dass auch noch anderes nebenher möglich war. Das gibt man nicht so leicht auf. Das ist ja auch eine Sicherheit, die zudem immer Spaß gemacht hat. Ich hätte das von mir aus nicht gemacht.

Katja Woywood: Jedem geht der Gedanke mal durch den Kopf. In zehn Jahren steht man auch mal da und denkt: Ich will nicht mehr. Mir ist die Entscheidung ein bisschen abgenommen worden. Irgendwann hätte man den Schritt vielleicht selber gemacht, aber so weit waren wir alle nicht.

Und mit Ihrem Ende waren Sie zufrieden?

Katja Woywood: Über meinen Ausstieg als Kim Krüger kann ich mich überhaupt nicht beschweren. Alles was mir versprochen wurde, wurde eingehalten. Ich habe eine tolle Geschichte zum Ausstieg bekommen. Und wenn es mit nem Knall passiert, kann ich auch gut damit leben.

Daniela Wutte: Bei mir ging es ein bisschen schneller. Ich hätte mir für meine Figur gewünscht, dass die Entwicklung dahin etwas mehr Zeit gehabt hätte. Aber das ging halt auf Grund der Drehplanung nicht. 

Sie haben einige Kommissare erlebt – wer war Semir Gerkhans bester Partner?

(beide lachen)

Daniela Wutte: Wir hatten eine super tolle Zeit mit Tom (Beck). Wir waren alle frisch dabei und es hat einfach gepasst.

Katja Woywood: Ja, mit Tom hatten wir wirklich eine sehr lockere Atmosphäre, teilweise so locker, dass es den Drehablauf manchmal etwas verzögert hat (lacht). Daniel hat sich sehr schnell eingefügt und von Anfang an 100 Prozent gegeben.

Daniela Wutte: Generell herrschte bei Cobra immer ein tolles Miteinander und gemeinsames „Kämpfen“ für die Sache.

„Dachte, Erdogan will mir eine reinhauen“: „Cobra11“-Star Daniel Roesner über seinen Ausstieg (hier lesen)

Jetzt kommt erstmals eine Partnerin. Wären Sie da nicht gerne noch mit dabei gewesen, Frauen-Power-mässig?

Katja Woywood: Wir hatten ja unsere Frauen-Power, durften alle mal mit raus, auch Katrin Heß hat echt viel Action abgekriegt. Ich war ja die Chefin, die muss nur raus, wenn es knallt. Aber das macht natürlich am meisten Spaß: An die Grenzen kommen, sich auszuprobieren. Ich kriege natürlich mit, dass im Netz ein bisschen gemeckert wird, über die neue Partnerin. Ich finde es komplett die richtige Entscheidung. Das wird schon funktionieren.

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Witzige Zeit: Mit Tom Beck (l.) hatten Woywood und Wutte viel Spaß am Set.

Welche Szenen sind ganz besonders hängen geblieben?

Daniela Wutte: Ich fand die Action-Szenen immer am spannendsten, wenn auch körperlicher Einsatz gefragt war und Susanne ihren mal Schreibtisch verlassen durfte (lacht).

Katja Woywood: Uzi im Abendkleid. Das ist doch der Traum aller Männer. Gestylte Frauen mit Waffen in der Hand. Das war für die Männer das Highlight der Staffel – tiefdekolletiert mit nem dicken Ding in der Hand. (lacht) Natürlich auch Explosionen, die nicht nur funktioniert haben…

Daniela Wutte: Oder Autofahrten, wo wir nur so getan haben – und eigentlich sitzt der, der fährt auf dem Dach (lacht).

Katja Woywood: Das war glaube ich mein zweiter Drehtag. Erdogan und ich auf Verfolgungsjagd. Und ich saß da ganz ruhig – und er als Meister des Vortäuschens, flog von links nach rechts (lacht).

Daniela spielt ja die nächsten Monate noch im Theater am Dom in Köln ein lustiges Stück, wie geht es bei Ihnen weiter, Katja?

Katja Woywood: Ich drehe grade große Sachen – ich töpfere (grinst). Ich brauche grade was handfestes, wo ich direkt ein Ergebnis sehe. Das haben wir ja in unserem Job nicht. Ich mache tausend Handwerks-Kurse und finde das grade wahnsinnig befreiend, mal auf nichts Rücksicht zu nehmen. Wenn jetzt aber ein super spannendes Angebot kommt, hebe ich sofort den Finger. Aber ich muss gerade nicht, das ist schön.

Neben den beiden verlassen auch Katrin Heß (Jenny Dorn), Lion Wasczyk (Finn Bartels) und Daniel Roesner alias Paul Renner „Cobra 11“. Ihn ersetzt in der neuen Staffel Pia Stutzenstein – die erste ParterIN von Erdogan Atalay (Semir Gerkhan). Drei andere Frauen mussten dafür gehen.

Zum Abschied wird es noch mal richtig spannend: Polizeipräsidentin Krüger wird entführt, Gerkhan und Renner nehmen die Verfolgung auf...