Trump setzt die Ukraine unter Druck. Bis Donnerstag soll sich Wolodymyr Selenskyj entscheiden.
Zustimmung bis Donnerstag!Trump deutlich wie nie – Merz greift zum Telefon

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US-Präsident Donald Trump im Gespräch mit Wolodymyr Selenskyj (Archivfoto)
Aktualisiert
Präsident Donald Trump hat die Ukraine aufgerufen, dem US-Plan zur Beendigung des russischen Angriffskrieges bis kommenden Donnerstag zuzustimmen.
„Wir denken, Donnerstag ist ein angemessener Zeitpunkt“, sagte Trump am Freitag dem Sender Fox News. Der Präsident deutete zugleich an, dass dies kein Ultimatum sei. Er habe bereits viele Fristen gesetzt – und „wenn die Dinge gut laufen, ist man geneigt, die Fristen zu verlängern“, sagte er.
Die „Washington Post“ hatte berichtet, Trump strebe eine Zustimmung der Ukraine zu dem US-Plan bis zum Familienfest Thanksgiving kommende Woche Donnerstag an. Ansonsten könnte die Ukraine die Unterstützung der Vereinigten Staaten verlieren, berichtete das Blatt unter Berufung auf fünf mit den Verhandlungen vertraute Verantwortliche.
Der US-Plan sieht erhebliche Zugeständnisse Kyjiws vor, unter anderem weitreichende Gebietsabtretungen, eine Verkleinerung der ukrainischen Armee und den Verzicht auf einen Nato-Beitritt.
Zur Frage der Gebietsabtretungen sagte Trump, es handele sich um Territorien, die die Ukraine „in kurzer Zeit“ verlieren werde. Der Krieg sei „außer Kontrolle“ und ein „Blutbad“, das enden müsse.
Trump bestritt zudem, dass er die Sanktionen gegen Russland aussetzen wolle. „Ich werde nichts tun, was mit der Rücknahme von Sanktionen zu tun hat“, betonte er.
Die USA hatten am 22. Oktober neue Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verkündet. Trumps Regierung begründete dies mit der Weigerung von Kreml-Chef Wladimir Putin, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden.
So reagiert der russische Präsident Wladimir Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich nach Vorlage des US-Friedensplans für die Lösung des Ukraine-Konflikts offen für Verhandlungen gezeigt. Der von US-Präsident Donald Trump vorgelegte Plan mit 28 Punkten könne die Grundlage sein für eine friedliche Lösung, sagte Putin bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates.
Er bestätigte erstmals, dass ihm der Text vorliege. Es handele sich um eine modernisierte Fassung, eine neue Redaktion dessen, was in der Vergangenheit – etwa auch bei seinem Treffen mit Trump in Anchorage (Alaska) im August - diskutiert worden sei. Die Punkte müssten nun inhaltlich konkret besprochen werden, betonte Putin.
Zugleich äußerte der Kremlchef einmal mehr Zweifel, dass die Ukraine sich auf die Vorschläge einlasse. „Warum?“, fragte Putin selbst die per Video zugeschalteten Sicherheitsratsmitglieder. „Die Ukraine ist dagegen“, antwortete der Kremlchef selbst. Das Land und seine europäischen Verbündeten pflegten weiter die Illusion, Russland auf dem Schlachtfeld eine strategische Niederlage zufügen zu können.
Putin warf den Europäern vor, nicht kompetent zu sein und keine echten Informationen über die Lage auf dem Schlachtfeld zu haben. Sie verstünden nicht, wozu diese Unkenntnis führe. Als Beispiel führte er die angeblich von seinen Truppen eroberte Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw an. Die Ukraine bestätigt den Verlust nicht.
„Insgesamt passt uns das“, sagte Putin zur Linie Kyjiws. Russland werde seine Ziele auch militärisch erreichen. Trotzdem sei Russland weiterhin bereit, über eine friedliche Lösung zu verhandeln, sagte er.
Merz spricht mit Trump über US-Friedensplan
Derweil hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit US-Präsident Donald Trump telefoniert, um mit ihm über den US-Friedensplan für die Ukraine zu reden.
Das Gespräch sei „vertrauensvoll und verbindlich“ gewesen und es seien „nächste Schritte“ der Abstimmung auf Ebene der Berater verabredet worden, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius anschließend. afp/dpa)
