„Wahrscheinlich würde er es tun“Kremlgegnerin warnt mit düsteren Worten vor Putins Atom-Plänen

Der russische Präsident Wladimir Putin am 2. April in Moskau: Kremlgegnerin Julia Nawalnaja hält ihn für unberechenbar.

Der russische Präsident Wladimir Putin am 2. April in Moskau: Kremlgegnerin Julia Nawalnaja hält ihn für unberechenbar.

Die Witwe des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny warnt mit düsteren Worten vor den Gefahren, die aus ihrer Sicht von Kremlchef Wladimir Putin ausgehen.

Kremlgegnerin Julia Nawalnaja hält Russlands Präsidenten Wladimir Putin für unberechenbar – und schließt nicht aus, dass der Kremlchef irgendwann doch Atomwaffen einsetzen könnte.

„Wir wissen nicht, was wir von ihm zu erwarten haben“, sagte die Witwe des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Sie fügte hinzu: „Wahrscheinlich würde er es tun.“

Nawalnaja über Putin: „Er macht Menschen Angst und hält sie in Angst“

Es sei wie zu Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine: Sie hätte damals auch nicht mit dem Angriff Putins gerechnet, weil es derart starke Verbindungen zwischen den beiden Ländern gebe.

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„Aber er hat beschlossen, es zu tun. Er macht den Menschen Angst und hält sie in Angst. Niemand weiß, was Putin morgen machen wird.“ Sie sei sich nicht sicher, ob der Kremlchef wirklich eine „starke Strategie“ habe.

Erst vor kurzem warnte auch der CIA-Chef vor einem möglichen Sieg Putins.

In der Festnahme mehrerer mutmaßlicher russischer Spione sieht Nawalnaja ein weiteres Zeichen dafür, dass Putin seinen Kampf längst auch im Herzen Europas mit allen Mitteln führt. „Putin hat nicht jetzt damit angefangen – er macht es schon die ganze Zeit. Er beginnt Kriege, er tötet seine Gegner“, sagte sie und fügte hinzu: „Ich bin immer davon ausgegangen, dass es in Europa viele russische Spione gibt, das ist offensichtlich.“

Sie bedauerte vielmehr, dass Europa die von Russland ausgehenden Gefahren nicht früher benannt habe. „Mir wäre es lieber, wenn Europa dies viel häufiger und früher thematisiert hätte. Dann hätten wir wahrscheinlich einige Kriege und einige Morde verhindern können.“

In Bayern wurden am vergangenen Mittwoch zwei deutsch-russische Staatsbürger festgenommen, die für Moskau Ziele für mögliche Sabotageakte in Deutschland ausgekundschaftet haben sollen. Beide sitzen in Untersuchungshaft. In Polen ließ der dortige Geheimdienst einen Mann festnehmen, der dem russischen Militärgeheimdienst angeblich bei der Planung eines Attentats auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj helfen wollte. (dpa/mg)