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Wie weit will Putin gehen?Die irren Thesen seines Vordenkers Dugin müssen uns Angst machen

Der rechtsextreme Alexander Dugin am Mikrofon.

Am 11. Juni 2014 sprach der rechtsextreme Philosoph und Putin-Vordenker Alexander Dugin in Moskau.

Wie weit will Wladimir Putin gehen? Der rechtsextreme Politiker und Philosoph Alexander Dugin soll großen Einfluss auf den Präsidenten haben. Putins Politik folgt seiner Blaupause. Sein Ziel: Ein eurasischer Staat unter russischer Führung nach dem Vorbild von Georg Orwells 1984.

von Alexander Haubrichs (ach)

Seit über einer Woche bestimmt der Krieg in der Ukraine die internationale Politik. Die russische Aggression hat Millionen in die Flucht getrieben, während in Kiew und den anderen Städten des Landes Soldaten und Zivilisten ihr Leben verlieren, formt Wladimir Putin (69) mit seinen Pressegesetzen Russland mehr und mehr zu einem totalitären Staat.

Aber immer noch fragen sich viele: Wie weit will Putin gehen? Die Staaten in Osteuropa leben schon lange in Angst vor einem Wiederwachen des russischen Bären. Und das liegt auch an Putins Mastermind im Hintergrund. Der Mann heißt Alexander Dugin (60), sein Buch „Grundlagen der Geopolitik“ wird an den Militärschulen Russlands gelehrt – und was der Mann so zu Papier bringt, muss uns allen Angst machen. Denn es geht um nicht weniger als die russische Vorherrschaft über den ganzen europäischen Kontinent.

Wladimir Putin: Vordenker Dugin hasst die westlichen Werte

Dugin gilt als Vordenker der Neuen Rechten, war Co-Vorsitzender der inzwischen verbotenen national-bolschewistischen Partei. Er hasst den westlichen Liberalismus und Demokratie zutiefst und träumt von einem Eurasien unter russischer Vorherrschaft, das aus der düsteren  Dystopie 1984 von George Orwell entnommen ist, für Dugin aber als anstrebenswertes Ziel angesehen wird.

Alles zum Thema Russland

Dugin war es, der im Vorfeld der Wahl von Donald Trump zu dessen Chefberater Steve Bannon Kontakt aufnahm. Genau der Trump, der als Präsident schon die amerikanischen Truppen aus Deutschland abziehen wollte und es bei einer Wiederwahl wohl auch getan hätte. Er rät zur Destabilisierung des Westens durch Desinformation. In seinen Büchern empfahl er zudem, Großbritannien vom Rest Europas zu trennen – ein Ziel, das durch den Brexit bereits erreicht wurde. Wladimir Putin soll mit seinen Hackern seine Finger im Spiel sowohl bei der US-Wahl als auch bei der Brexit-Abstimmung gehabt haben.

Wladimir Putins Politik folgt Dugins Blaupause

Der Putin-Berater empfahl, den Westen abhängig von russischem Öl und Gas zu machen – auch dieses Ziel hat Russland mithilfe von Wirtschaftsleuten und Politikern im Westen erreicht. Dugin fordert seit langem die Annexion der ganzen Ukraine und der Auslöschung aller staatlichen Symbole. Das versucht Putin jetzt.

Alexander Dugin, Vertreter der neuen Rechte, bei einer Rede.

Alexander Dugin im Jahr 1998 vor dem Symbol der inzwischen verbotenen national-bolschewistischen Partei.

Und dann? Hört die Geschichte nicht auf. In seinen Schriften fordert Dugin als nächsten Schritt den Griff nach anderen Staaten des russischen Einflussgebietes: neben der Ukraine die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, aber auch Finnland, Rumänen, Nordmazedonien, Serbien, den serbischen Teil Bosniens und sogar Griechenlands.

Will Putin das wirklich? Die irren Theorien des Vordenkers russischen Machtstrebens macht jedenfalls Angst. Und ist ein Grund mehr, deutlich und klar auf die Aggression zu reagieren – ohne allerdings eine direkte Konfrontation zu riskieren.