„Traurig“Große Sorge in Köln nach Putin-Treffen

Auf diesem von der russischen Staatsagentur Sputnik verbreiteten Foto sprechen US-Präsident Donald Trump (Mitte) und der russische Präsident Wladimir Putin (links) nach einer gemeinsamen Pressekonferenz im Anschluss an ein Gipfeltreffen zwischen den USA und Russland in Alaska.

Auf diesem von der russischen Staatsagentur Sputnik verbreiteten Foto sprechen US-Präsident Donald Trump (Mitte) und der russische Präsident Wladimir Putin (links) nach einer gemeinsamen Pressekonferenz im Anschluss an ein Gipfeltreffen zwischen den USA und Russland in Alaska.

Weltweit wurde das Treffen zwischen Trump und Putin mit Spannung verfolgt. Vor allem in Europa zeigt man sich enttäuscht nach den ausbleibenden Ergebnissen – auch bei einem Kölner Verein ist die Sorge groß. 

von Martin Gätke  (mg)

Wie soll es nun weitergehen nach dem Alaska-Gipfel? Was hat das Treffen zwischen dem russischen Staatschef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump am Ende gebracht – außer einem roten Teppich für Russland?

Fragen der Presse wurden nicht beantwortet. Einen Deal gibt es ebenso wenig wie Äußerungen zu einer möglichen Waffenruhe. Im Gegenteil: Nach seinem Treffen scheint sich der US-Präsident der Haltung Russlands zuzuwenden – und gegen die der Ukraine und von Europa.

Trump forderte, direkt zu einem umfassenden „Friedensabkommen“ zu gelangen.

Auch die Helferinnen und Helfer des Blau-Gelben Kreuzes, einem Deutsch-Ukrainischen Verein mit Sitz in Köln, haben das Treffen „mit großer Anspannung“ verfolgt, berichten sie.

Und ziehen ein ernüchterndes Resümee: „Der Ausgang des Treffens dürfte ganz im Interesse Putins sein: Trump hat Putin im Ergebnis erneut Zeit für seine Kriegsführung in der Ukraine zugestanden, ohne harte Sanktionen der USA fürchten zu müssen.“

Weiter heißt es: „Traurig ist, dass Putin wie so häufig in den letzten Monaten Trump die Luft aus den Segeln genommen hat und seine Kriegsziele mit dem Treffen in Alaska unverändert fortsetzen kann.“ Die Sorge der Ukrainerinnen und Ukrainer ist seit Monaten groß, dass es einen Deal zwischen Russland und den USA gibt – ohne sie.

Dominic Müller-Jaeger, Vorstand des Blau-Gelben Kreuzes, kommentiert: „Eine Verständigung über die Köpfe der Ukrainer und Europäer hinweg kann es ohnehin nicht geben.“

Denn: „Wer dauerhaften Frieden für die Ukraine will, muss den Druck auf den russischen Aggressor erhöhen und der Ukraine harte Sicherheitsgarantien vor etwaigen Waffenstillstandsverhandlungen geben.“

Diese seien auch im Interesse Deutschlands und Europas. „Nur so lässt sich das imperiale, militärische Vorgehen Russlands stoppen.“

Putin zeige wenig Willen für eine Verständigung. Während in der Nacht ukrainische Zivilisten erneut Ziel russischer Raketen und Drohnen waren, habe Trump dem russischen Machthaber den roten Teppich ausgerollt, heißt es vom Kölner Verein weiter. „Putin wird nach dieser diplomatischen Rehabilitierung zufrieden den Heimweg angetreten haben.“