Bei einem erneuten Angriff der Ukraine sollen wichtige russische Kampfjets vernichtet worden sein.
Neuer Ukraine-AngriffPutin verliert wichtiges Kriegsgerät – seine Kriegsblogger sind stinksauer

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Russlands Präsident Wladimir Putin nimmt am 28. Juni an einer Videokonferenz in Moskau teil. Bei einem erneuten Angriff der Ukraine sollen wichtige russische Kampfjets vernichtet worden sein.
Die Ukraine hat erneut russische Militärflugplätze angegriffen. Zunächst meldeten Militär und der Geheimdienst einen Drohnenangriff auf den Flugplatz Marinowka im südrussischen Gebiet Wolgograd. Am Samstag folgten dann entsprechende Berichte von der Halbinsel Krim. Vier russische Su-34-Kampfjets seien beim Angriff auf Marinowka zerstört oder beschädigt worden, hieß es aus Kyjiw. Die Su-34 bilden das Rückgrat der taktischen Luftwaffe von Kremlchef Wladimir Putin.
Von Marinowka aus würden ukrainische Stellungen mit Bomben und Raketen beschossen, heißt es in der Meldung. Der Angriff fand nach ukrainischen Angaben bereits in der Nacht zum Freitag statt. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
Neuerlicher Angriff der Ukraine war wohl erfolgreich
Berichte russischer Kriegsblogger deuten jedoch ebenfalls auf einen erfolgreichen Angriff hin.
Für Russland bedeute der Angriff auf die Su-34 einen weiteren „Milliarden-Rubel-Verlust“, beklagte einer der populären russischen Telegram-Kanäle.
Die Attacke hätte „verhindert werden können und müssen“, schimpften die Kriegsblogger dort weiter.
„Es sind nicht nur die Ukrainer, die zur Verantwortung gezogen werden sollten – es gibt noch viele andere, mit denen man sich hier befassen muss“, endete das Statement mit wenig verhohlener Kritik an den Verantwortlichen in Moskau und bei der Armee. „Andernfalls wird so etwas einfach weitergehen“, so das Fazit des Propaganda-Kanals.
Anfang Juni hatte die Ukraine einen Überraschungsangriff auf Russlands strategische Bomberflotte gestartet. Drohnen, die auf Lkw versteckt nah ans Ziel gebracht wurden, griffen bei der „Operation Spinnennetz“ Militärflugplätze teilweise mehrere tausend Kilometer von der Grenze entfernt an.
Eigenen Angaben nach zerstörte Kyjiw dabei bis zu 40 Kampfbomber. Unabhängig bestätigen ließen sich schwere Schäden an mehr als zehn Maschinen. Der Verlust von vier weiteren Kampfjets wäre für Moskau nun erneut ein herber Schlag.
In der Nacht auf Samstag (28. Juni) setzte die Ukraine ihre Angriffe auf russische Flugplätze unterdessen offenbar fort, das berichten lokale Medien auf der von Russland illegal besetzten Halbinsel Krim. „Wir haben die Bestätigung erhalten, dass der Flugplatz Kirovske heute Nacht getroffen wurde“, schrieb der Telegram-Kanal „Crimean Wind“, der oftmals als erster über erfolgreiche Attacken auf der Halbinsel berichtet hat.
Drei Kampfhubschrauber und Flugabwehrsystem wohl zerstört
Mindestens fünf Explosionen habe es in der Nacht gegeben, hieß es weiter. Ein Munitionsdepot auf dem Flugplatz sei in der Folge explodiert. „Höchstwahrscheinlich“ seien bei dem Drohnenangriff zudem russische Luftabwehrsystem getroffen worden, hieß es weiter.
Auch ein brennender Hubschrauber sei auf dem Flugplatz am Samstagmorgen zu sehen gewesen, berichtete „Crimean Wind“, und veröffentlichte Videoaufnahmen, die Brände auf der Militärbasis zeigen sollen. Unabhängig bestätigen lassen sich die Berichte und Aufnahmen derzeit jedoch nicht.
Später bestätigte Kyjiw jedoch einen Angriff auf der Krim. Nach Angaben der ukrainischen Spezialkräfte (SBU) sind dabei drei Kampfhubschrauber und ein Flugabwehrsystem in Kirovske zerstört worden.
Das russische Verteidigungsministerium kommentierte die Berichte über die jüngsten Attacken der Ukraine ebenfalls bisher nicht. Das entspricht jedoch dem für Moskau üblichen Vorgehen bei erfolgreichen ukrainischen Angriffen.
In der Nacht auf Sonntag seien acht ukrainische Drohnen über verschiedenen russischen Regionen abgefangen worden, hieß es aus Moskau lediglich, eine davon sei über der Krim abgeschossen worden, behauptete das Ministerium. Zu Schäden in Marinowka und Kirowske machte Russland derweil keine Angaben. (red/mit dpa)