„Was halten Sie von meiner Pressekonferenz?“Trump quatscht Minister nachts wach – und redet nur über sich

US-Präsident Donald Trump spricht während eines Abendessens für republikanische Senatoren im State Dining Room des Weißen Hauses in Washington.

US-Präsident Donald Trump spricht während eines Abendessens für republikanische Senatoren im State Dining Room des Weißen Hauses in Washington. 

Donald Trump hat viele seltsame Angewohnheiten. Eine davon: Nächtliche Anrufe bei seinen Kabinettsmitgliedern. Ein Minister packt jetzt aus, worüber der Ex-Präsident dann am liebsten spricht.

Fastfood, Cola Light auf Knopfdruck und nur vier bis fünf Stunden Schlaf pro Nacht – die Liste von Donald Trumps Marotten ist lang. Jetzt kommt eine weitere, ziemlich gesprächige hinzu. Wie Handelsminister Howard Lutnick dem Magazin „The Atlantic“ verriet, ist Trump nachts offenbar besonders plauderfreudig.

Der US-Präsident, so Lutnick, rufe ihn „fast jede Nacht“ an, meist gegen 1.00 Uhr morgens. Dass der Minister da schon längst im Bett liegt, scheint Trump herzlich wenig zu interessieren. Manchmal gehe es um „echte Dinge“ wie Strafzölle, oft aber auch einfach nur um Belanglosigkeiten.

Nächtliche Anrufe von Donald Trump: „Mit wem haben Sie gegessen?“

Was Trump nachts so umtreibt? Lutnick beschreibt einen wilden Mix: „Sportereignisse, Leute, mit wem haben Sie zu Abend gegessen, wie war dieser Typ, können Sie glauben, was dieser Typ getan hat, wie ist das Fernsehen, ich habe das im Fernsehen gesehen, was halten Sie von dem, was dieser Typ im Fernsehen gesagt hat, was halten Sie von meiner Pressekonferenz?“

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Dass Trump ausgerechnet Lutnick als nächtlichen Gesprächspartner auserkoren hat, hat laut dem Magazin einen Grund: Beide seien trotz ihres Reichtums nie in den exklusivsten Kreisen Manhattans akzeptiert worden. Diese Kränkung soll die beiden Männer verbinden.

Trump und Lutnick kennen sich schon lange. „Ich kenne ihn so gut, dass ich weiß, wohin der Puck geht“, prahlte Lutnick im Interview. Er sei der mit der meisten Geschäftserfahrung im Kabinett – „außer Donald Trump“, versteht sich.

Insider sehen Lutnick nur als „Laufburschen“

Diese hohe Meinung teilen aber offenbar nicht alle. Insider und Insiderinnen aus der Regierung beschrieben Lutnick gegenüber „The Atlantic“ als redseligen „Laufburschen“. Es sei offensichtlich, warum Trump ihn möge.

Der wirklich kluge Kopf im Kabinett sei nicht Lutnick, sondern Finanzminister Scott Bessent, so ein anonymer Insider. Lutnicks größte Stärke sei es hingegen, „ununterbrochen“ zu reden. Eine Eigenschaft, die Trump wohl zu schätzen weiß. (red)