Trumps engste VertrauteKellyanne Conway schmeißt hin – keine Lust mehr auf Drama

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Die 53-Jährige war maßgeblich an Donald Trumps Wahlerfolg beteiligt. Nun möchte sie ihr Amt als Beraterin ruhen lassen. Unser Foto vom 8. November 2016 zeigt US-Präsident Donald Trump und Kellyanne Conway in New York

Washington, D.C – Die hochrangige US-Präsidentenberaterin Kellyanne Conway hat sich dazu entschieden, dem Weißen Haus den Rücken zu kehren und ihre Position niederzulegen.

Die 53-Jährige begründete dies am Sonntag (23. August) auf Twitter damit, dass sie sich mehr um ihre Kinder kümmern wolle. „Fürs Erste und für meine geliebten Kinder wird es weniger Drama und mehr Mama geben“, sagte sie. 

Hat die jahrelange Arbeit mit Donald Trump Spuren hinterlassen?

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Kellyanne Conway Rücktritt: Sie begleitete Trump seit Beginn an

Conway gehört zu den wenigen Mitarbeitern im engeren Zirkel um Donald Trump im Weißen Haus, die während dessen gesamter bisheriger Präsidentschaft im Amt war – zahlreiche andere wurden gefeuert oder warfen das Handtuch.

Als Gründe für ihre Entscheidung nennt die 53-Jährige hauptsächlich ihre Rolle als Mutter, die sie zukünftig wieder intensiver ausfüllen möchte. Das teilte sie in ihrem Statement auf Twitter mit:

Die Politologin, Juristin und Demoskopin tat sich in den vergangenen Jahren unter anderem durch scharfzüngige Auftritte in den Medien hervor.

In ihrem oftmals aggressiven und ruppigen Umgang mit kritisch fragenden Journalisten stand sie Trump wenig nach.

Kellyanne Conway hatte großen Anteil an Donald Trumps Wahlerfolg

Conway wird ein maßgeblicher Anteil an Trumps Wahlerfolg vor vier Jahren zugeschrieben.

Die Gründerin eines Meinungsforschungsinstituts spielte eine führende Rolle in Trumps damaligen Wahlkampfteam und prägte dessen Kommunikationsstrategie wesentlich mit.

Kellyanne Conway schuf Begriff der „alternativen Fakten“

Zu größerer Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus gelangte Conway durch den von ihr geprägten Begriff der alternativen Fakten.

Mit dem Begriff versuchte sie kurz nach Trumps Amtsantritt im Januar 2017 zu rechtfertigen, dass der damalige Präsidentensprecher Sean Spicer stark übertriebene Aussagen zu den Teilnehmerzahlen an Trumps Vereidigung gemacht hatte.

Kritiker des Präsidenten sahen das Wort von den alternativen Fakten als Beleg dafür, dass der Präsident und sein Team Falschbehauptungen und Verdrehungen von Fakten zur Grundlage ihrer Außendarstellung gemacht hatten.

Kellyanne Conway: Ihr Ehemann ist bekennender Trump-Gegner

Die bisherige Trump-Beraterin und ihr Ehemann George Conway sind eines der interessanten politischen Ehepaare in Washington. Während Kellyanne Conway den Präsidenten stets mit Verve verteidigte, ist der Anwalt George Conway ein vehementer Trump-Kritiker - dabei ist er Republikaner, gehört also der Partei des Präsidenten an.

Trump hatte trotz der Position von Kellyanne Conway keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen deren Ehemann gemacht. In einem Tweet nannte er George Conway im vergangenen Jahr „einen eiskalten Verlierer und höllischen Ehemann“.

Kellyanne Conway wird nach eigenen Angaben ihren Job im Weißen Haus zum Ende des Monats abgeben, also rund zwei Monate vor der nächsten Präsidentenwahl. Mit ihrem Mann sei sie sich zwar über vieles nicht einig, aber vereint sind wir bei dem, was am wichtigsten ist: den Kindern, twitterte sie. (afp)