Hoher Besuch: In der Lemo-Kulturhalle in Niederkassel-Mondorf (Rhein-Sieg-Kreis) bei Bonn hat sich Bundeskanzler Friedrich Merz in der ARD-Sendung „Arena“ den Fragen des Publikums gestellt. Wie soll es weitergehen in Deutschland?

Die Live-Sendung erfolgte unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen. Die Polizei war mit Sprengstoffspürhunden im Einsatz, Drohnen kreisten über dem Gelände.

Die Fragerunde, die um 20.15 Uhr startete, begann mit einem Thema, das vielen jungen Menschen unter den Nägeln brennt: der Wehrpflicht.

„Ich gehe davon aus, dass ich nicht älter als 40 Jahre alt werde in der aktuellen Sicherheitslage. Wie wollen Sie junge Leute darauf vorbereiten, dass man eventuell früh stirbt?“, wollte ein Berufssoldat wissen und erntete dafür viel Applaus.

Merz: „Warum bauen wir die Bundeswehr wieder auf?“

„Warum bauen wir die Bundeswehr wieder auf? Und warum habe ich gesagt, Deutschland soll eines Tages die stärkste konventionelle Armee in Europa haben?“, fragte Merz. „Ganz einfach, ich wiederhole immer einen Satz: Wir wollen uns verteidigen können, damit wir uns nie verteidigen müssen.“

Er verwies auf 70 Jahre Nato-Mitgliedschaft und die sehr lange Friedens- und Freiheitszeit in Deutschland. „Ich möchte, dass meine Kinder und meine Enkelkinder auch weiter in Frieden und Freiheit leben und dafür müssen wir uns verteidigen können“, erklärte der Bundeskanzler und dankte allen, die den Dienst in der Bundeswehr leisten. 

Merz weiter: „Wir wollen die Streitkräfte wachsen sehen, so wie wir sie brauchen. Wenn das freiwillig geht, freue ich mich, wenn es nicht freiwillig geht, müssen wir über Wehrpflicht wieder reden.“

Rund 150 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger hatten die Gelegenheit, ihre Fragen direkt zu stellen.

Aus der Vielzahl der Bewerbung hatte die Redaktion im Vorfeld eine breite Palette an Fragen ausgesucht. Es ging dabei unter anderem auch um Rente, Pflege, Migration, Mindestlohn. Durch die Sendung führten Jessy Wellmer und Louis Klamroth. (iri)