Der ukrainische Geheimdienst will eine von Putins seltenen „Oreschnik“-Atomraketen bei einer verdeckten Operation zerstört haben.
Spektakulärer Coup für UkraineSchlag gegen Putins „Oreschnik“-Atomraketen

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Die von Russland Oreschnik getaufte Mittelstreckenrakete explodiert über der Kölner Partnerstadt Dnipro in der Ukraine im November 2024. Die Ukraine will bereits zuvor in einer Geheimoperation eine Oreschnik zerstört haben.
Aktualisiert
Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU will eine der drei extrem seltenen russischen Mittelstreckenraketen vom Typ „Oreschnik“ zerstört haben. Das verkündete SBU-Chef Wasyl Maljuk am Freitag (31. Oktober 2025) bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj.
„Kurz und bündig können wir sagen, dass eine der drei Oreschniks auf ihrem Territorium bei Kapustin Jar (...) erfolgreich zerstört wurde“, so Maljuk. Die Zerstörung der Rakete sei „hundertprozentig bestätigt“, versicherte der Geheimdienst-Chef. Ein spektakulärer Coup für die Ukraine!
Die Aktion war offenbar eine streng geheime Kommandosache! Laut Maljuk waren nur Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj und Präsident Selenskyj selbst vorab informiert. „Auch einige Präsidenten anderer Länder wussten davon“, fügte er geheimnisvoll hinzu.
Der geheime Schlag soll bereits im Sommer 2023 stattgefunden haben. Zu einem Zeitpunkt, als der Name „Oreschnik“ der Öffentlichkeit noch „weitgehend unbekannt“ war und Russland den Einsatz der Waffe noch gar nicht auf dem Schirm hatte, so Maljuk.
„Da hat die Ukraine aber ganz schön auf den Haselnussstrauch geklopft“
Ihren ersten offiziellen, schrecklichen Einsatz hatte die Rakete dann im November 2024. Damals schlug sie, bestückt mit einem konventionellen Sprengkopf, in der ukrainischen Stadt Dnipro ein. Die „Oreschnik“ kann auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden, ihr Einsatz sorgte international für große Empörung.
Die jetzige Enthüllung kommentierte der Sicherheitsexperte Nico Lange mit spitzen Worten auf der Plattform X (vormals Twitter). „Da hat die Ukraine aber ganz schön auf den Haselnussstrauch geklopft“, schrieb er. Eine clevere Anspielung: „Oreschnik“ bedeutet auf Deutsch „Haselnussstrauch“.
Über die technischen Details von Putins Wunderwaffe ist nur wenig bekannt. Kremlchef Wladimir Putin prahlt, die Rakete erreiche die zehnfache Schallgeschwindigkeit (Mach 10) und habe eine Reichweite von bis zu 5.500 Kilometern.
Der Einsatz der „Oreschnik“ und das ständige Gerede über neue Atomwaffen wie den Marschflugkörper „Burewestnik“ oder die Unterwasserdrohne „Poseidon“ ist Teil von Russlands Strategie. Immer wenn der Westen neue Sanktionen beschließt, lässt Moskau die atomaren Muskeln spielen. (red)
