Mit seiner Musik kritisierte er PutinRussischer Pop-Star (†34) tot im Fluss aufgefunden

Russische Rettungskräfte suchen in der gefrorenen Wolga nach mehreren Vermissten, die dort in der Region Jaroslawl nordöstlich von Moskau, eingebrochen sein sollen.

Russische Rettungskräfte suchen in der gefrorenen Wolga nach mehreren Vermissten, die dort in der Region Jaroslawl nordöstlich von Moskau, eingebrochen sein sollen. Der Gründer der bekannten Elektro-Popgruppe Cream Soda, Dima Nova, ist offenbar ertrunken aufgefunden worden.

Der Gründer der bekannten Elektro-Popgruppe Cream Soda, deren Lied während der Anti-Kriegsproteste in Russland zu einer Art Hymne wurde, ist am Sonntag im Alter von 34 Jahren ertrunken. 

Der Sänger Dima Nova – mit bürgerlichem Namen heißt er Dmitry Svirgunov – gründete die populäre Elektronikgruppe Cream Soda und kritisierte im Lied „Aqua Disco“ die angeblich 1,3 Milliarden Dollar teure Villa des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Das Lied wurde häufig bei Protesten im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gespielt, wurde zu einer Art Hymne der Menschen – schnell wurden die Proteste als „Aqua Disco Partys“ bekannt. 

Russland: Pop-Star Dima Nova ist tot

Dima Nova sei beim Überqueren der Wolga in der Region Jaroslawl, nordöstlich von Moskau, im Eis eingebrochen, wie die russischsprachige Nachrichten-Website „People Talk“ berichtet. Er sei mit seinem Bruder Roma und mehreren Freunden unterwegs gewesen. Die Band Cream Soda gab Novas Tod am Montag auf Instagram bekannt. 

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Zwei Personen konnten sich offenbar aus dem Wasser retten, drei Personen galten als vermisst. Zwei von ihnen konnten nur noch tot geborgen werden, ein dritter sei im Krankenwagen gestorben.

„Letzte Nacht geschah eine Tragödie. Unser Dima Nova war in Begleitung von Freunden an der Wolga spazieren und ist in das Eis eingebrochen“, teilte die Popgruppe mit. Die Behörden suchten noch immer nach seinem Bruder Roma und seinem Freund, Gosha Kiselew. „Aristarchus, unser Freund, der ebenfalls unter das Eis geriet, wurde aufgefunden, konnte aber ebenfalls nicht gerettet werden.“

Am Dienstag postete die Band dann Fotos von Nova und seinem Freund Kiselew und schrieb: „Eine offizielle Identifizierung fand heute um 9 Uhr Uhr statt. Dima und Goshi sind nicht mehr“.

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Das Trio, das neben Dima Nova aus Ilja Gadajew und der Sängerin Anna Romanowskaya bestand, hatte 2019 einen großen Hit mit ihrem Song „No More Parties“, im darauffolgenden Jahr ging ihr Video zu „Crying to Techno“ viral.

Bitter: Cream Soda veröffentlichten 2017 einen Song namens „Volga“, in dem sie darüber sangen, dass sie in den Fluss „hinuntergehen“ würden, wo sie ertrinken werden. 

Cream Soda wurden zu Ikonen der Anti-Kriegs-Bewegung in Russland, als der Komiker Alexander Gudkow einen ihrer Songs nutzte, um sich über Putin lustig zu machen. Ihm wurde vorgeworfen, eine opulente 1,3-Milliarden-Dollar-Villa an der südlichen Schwarzmeerküste mit Korruptionsgeldern gebaut zu haben.

Auch der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny, ein scharfer Kritiker Putins, veröffentlichte im Januar 2021 ein Video auf YouTube, in dem behauptet wurde, dass der Palastkomplex eine 190.500 Quadratmeter große Villa mit einem Theater, einem Kino und einem Kasino beherberge. (mg)