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Pornodarstellerin über Trump„Er sagte, ich wäre wie seine Tochter – dann hatten wir Sex ohne Kondom“

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump sitzt am 7. Mai am Verteidigungstisch im Strafgericht von Manhattan.Ex-Pornodarstellerin Stormy Daniels sagte im Schweigegeld-Prozess gegen Trump aus.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump sitzt am 7. Mai am Verteidigungstisch im Strafgericht von Manhattan.Ex-Pornodarstellerin Stormy Daniels sagte im Schweigegeld-Prozess gegen Trump aus.

Im Prozess gegen Ex-Präsident Donald Trump um die Vertuschung einer Schweigegeldzahlung vor der Wahl 2016 hat am Dienstag die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels ausgesagt.

Die 45-Jährige, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, hatte nach eigener Darstellung im Jahr 2006 eine Sexaffäre mit Trump und schilderte diese Begegnung in der Penthouse-Suite eines Hotels teilweise bis ins Detail. Trump bestreitet die Affäre.

Clifford beschrieb in ihrer Zeugenaussage Trumps Pyjama, seine Boxershorts, seine Stellung beim Sex und dass er kein Kondom benutzte. Der ehemalige Präsident, der bei der Präsidentschaftswahl im November erneut gegen Amtsinhaber Joe Biden antreten will, hörte ihren Schilderungen schweigend und mit versteinertem Gesicht zu.

„Als ich Trump kennengelernt habe, war ich 27 Jahre alt – Trump war älter als mein Vater“

Clifford hatte am Vormittag in einem schwarzen Hosenanzug den Gerichtssaal im New Yorker Stadtteil Manhattan betreten und sich auf den Zeugenplatz gesetzt - gegenüber von Trump und seinem Anwaltsteam und links von den Geschworenen.

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Clifford berichtete nach einigen Fragen zu ihrer Kindheit in Louisiana und ihrer Arbeit als Stripperin und Pornodarstellerin, sie habe Trump bei einem Promi-Golfturnier kennengelernt. Sie sei damals 27 Jahre alt gewesen und Trump „wahrscheinlich älter als mein Vater“. Ein Mitarbeiter von Trumps Sicherheitsdienst habe ihr eine Einladung zum Abendessen überbracht. Sie habe erst gezögert, dann aber zugestimmt.

„Er sagte, ich erinnere ihn an seine Tochter – weil ich schlau und blond bin“

Trump habe sie in der Penthouse-Suite seines Hotels in einem „Seiden- oder Satinpyjama“ empfangen, „über den ich mich sofort lustig gemacht habe“, schilderte Clifford. „Ich fragte: ‚Weiß Herr Hefner, dass Sie seinen Pyjama gestohlen haben?‘“, sagte sie mit Blick auf eine beliebte Aufmachung von „Playbock“-Gründer Hugh Hefner.

Trump, der damals schon mit seiner Frau Melania verheiratet war, habe sich umgezogen und mit ihr über Pornofilme geredet. Er habe sich „sehr für geschäftliche Dinge“ interessiert, sagte Clifford. Er habe ihr auch einen Auftritt in seiner Fernsehshow „The Apprentice“ vorgeschlagen.

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Laut Clifford sagte ihr Trump während der damaligen Begegnung, dass sie ihn an seine Tochter Ivanka erinnere – weil sie „schlau und blond“ sei. Der Immobilienunternehmer habe ihr auch ein Magazin mit einem Foto von ihm auf der Titelseite gezeigt. Damit habe sie ihm dann auf den Hintern gehauen.

Sie sei zwischendurch kurz auf die Toilette gegangen - als sie zurückgekommen sei, habe Trump in Boxershorts und T-Shirt auf dem Bett gelegen.

Clifford: „Hatten kurz Sex, in Missionarsstellung und ohne Kondom“

Sie habe sich „erschreckt“, berichtete Clifford. Seine Absicht sei „ziemlich klar“ gewesen. Sie hätten dann auf dem Bett kurz Sex miteinander gehabt - in „Missionarsstellung“ und ohne Kondom. Trump habe sie „weder verbal noch körperlich bedroht“, sagte Clifford. Es habe aber ein „Machtgefälle“ zwischen ihnen gegeben und sie habe „nicht Nein gesagt“.

Sie habe sich danach noch mehrmals mit Trump getroffen, den Kontakt aber abgebrochen, als ihr klar geworden sei, dass aus dem Auftritt bei „The Apprentice“ nichts würde.

„Ich konnte meine Geschichte nicht erzählen und er konnte die Geschichte nicht erzählen“

Nach Trumps Kandidatur für das Präsidentenamt habe ihre Agentin Gina Rodriguez vorgeschlagen, ihre Geschichte zu verkaufen, und den Anwalt Keith Davidson kontaktiert. „Meine Motivation war nicht Geld, sondern meine Geschichte öffentlich zu machen“, sagte Clifford.

Vor der Präsidentschaftswahl 2016 habe sie dann eine Schweigevereinbarung unterschrieben, die Davidson und der Trump-Anwalt Michael Cohen ausgehandelt hätten, und 130.000 Dollar (rund 122.000 Euro) dafür bekommen. „Ich konnte meine Geschichte nicht erzählen und er konnte die Geschichte nicht erzählen“, sagte Clifford.

Trumps Anwälte hatten vor der Zeugenaussage vergeblich Einspruch dagegen eingelegt, dass Clifford im Prozess über „sexuelle Handlungen“ aussagt. Staatsanwältin Susan Hoffinger entgegnete, Details könnten weggelassen werden, es sei aber wichtig festzustellen, „dass es eine sexuelle Handlung gab und wie sie sich dabei gefühlt hat“. Der Richter Juan Merchan wies auch einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens zurück.

Der historische erste Strafprozess gegen einen früheren US-Präsidenten hat Mitte April begonnen. Trump ist angeklagt, Geschäftsdokumente gefälscht zu haben, um die Schweigegeldzahlung an Clifford geheim zu halten. (dpa/afp/mg)