Berlin – Er kämpft neben Friedrich Merz und Armin Laschet um den CDU-Vorsitz und könnte auch Deutschlands nächster Bundeskanzler werden: der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen.

Zwar gilt Röttgen derzeit eher als der „Underdog“, hat also maximal Außenseiter-Chancen, auch weil er derzeit kein einflussreiches politisches Amt bekleidet, mit dem er sich als Macher beweisen kann. So wie Armin Laschet zum Beispiel. Aber vielleicht hilft ein neues Video, das nun unvermittelt im Netz aufgetaucht ist, dabei, Röttgen von einer etwas anderen Seite kennenzulernen.

Die Erfurter Stadträtin Lilli Fischer hatte den CDU-Politiker heimlich durch das Fenster seines Büros bei der Arbeit gefilmt. Bei der Arbeit? Nicht ganz: Röttgen nämlich sitzt nicht etwa konzentriert am Schreibtisch, wie man es vielleicht von einem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses erwarten würde.

Nein, er sitzt in entspannter Pose in seinem Bürostuhl und wirft immer wieder einen Tennisball gegen die Wand, um ihn wieder aufzufangen. Als er ihm dann davonspringt, kickt er ihn noch einmal mit dem Fuß gegen die Scheibe.

Norbert Röttgen wird heimlich im Büro gefilmt: „Bodenständig. Ehrlich. Sympathisch.“

„Bodenständig. Ehrlich. Sympathisch.“, so betitelt Lilli Fischer das Video. Und prompt antwortet Röttgen auch unter den Tweet, warum er den Büro-Sport betreibt: „Ich übe“, schreibt der CDU-Politiker mit einem Zwinker-Smiley. Und fügt an: „Nächstes Wochenende Match gegen meine Frau...“ Offenbar spielen die beiden Tennis.

Lilli Fischer versprach ihm daraufhin: „Mache mit dem Team einen Termin zum Match gegen die #Röttgang aus!“ Dem lachenden Smiley nach zu urteilen amüsierte sich Röttgen über den Begriff „Röttgang“ köstlich.

Norbert Röttgen sammelt Sympathiepunkte: „Beste Performance eines Bewerbers um den CDU Vorsitz“

Den Twitter-Kommentaren nach zu urteilen sammelte der CDU-Mann einige Sympathiepunkte mit der Aktion: „Also – das ist mit Abstand die beste Performance eines Bewerbers um den CDU Vorsitz in den letzten Tagen“, heißt es etwa von einem User. Ein anderer schreibt: „DAS ist der Kandidaten-Content, den ich sehen will.“

Auf dem Court ist der geborene Meckenheimer ein Einzelkämpfer, in seiner Partei aber rief er zuletzt zu Geschlossenheit auf.

Norbert Röttgen rief Partei zu Geschlossenheit auf

Nach den Kontroversen um die Verschiebung des Parteitages, den der CDU-Bundesvorstand Montag (26. Oktober) beschlossen hatte, sagte Röttgen der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwoch): „Einigkeit ist jetzt das höchste Gut“. Er habe sich am Sonntag dafür ausgesprochen, dass es bei dem Parteitag am 4. Dezember bleibe, respektiere aber die Entscheidung des Parteivorstandes und stelle seine persönliche Meinung und Interessen zurück.

Anders als Friedrich Merz etwa, der dagegen war und nach der Entscheidung seinen Unmut in zahlreichen Interviews deutlich machte. „Die letzten Tage waren schädlich für die CDU“, konstatierte Röttgen. (mg/dpa)