Kevin McCarthy, Anführer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, sieht sich mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Seine Aussage, es würde ihm schwer fallen, Nancy Pelosi nicht mit dem Hammer zu prügeln, kam nicht gut an. Was steckt dahinter?
„Schwer, sie nicht zu prügeln“US-Republikaner McCarthy sorgt für Eklat
Washington D.C. Beste Stimmung bei einem Spendendinner im US-Bundesstaat Tennessee. Dem Anführer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy (56), wurde am Samstag (31. Juli, Ortszeit) bei der Veranstaltung eine überdimensionale Version des Hammers, dem Erkennungszeichen des Präsidenten des Repräsentantenhauses, überreicht. Er gab sich zuversichtlich, bei den Midterm-Wahlen im kommenden Jahr wieder die Mehrheit im Repräsentantenhaus erlangen zu können.
Doch dann folgte ein Eklat. Denn McCarthy sagte nach Angaben von anwesenden Journalisten, die jetzige Mehrheitsführerin Pelosi solle ihm nach den Wahlen den Hammer überreichen müssen, werde es ihn große Überwindung kosten, sie nicht damit zu prügeln. Ein Scherz, der gewaltig nach hinten losging.
Attacke auf Nancy Pelosi: Demokraten fordern Rücktritt von Kevin McCarthy
Die demokratischen Abgeordneten Ted Lieu und Eric Swalwell aus Kalifornien forderten McCarthy am Sonntag (1. August, Ortszeit) auf, sich bei Pelosi zu entschuldigen oder zurückzutreten. „Gewalt gegen Frauen ist kein Witz“, schrieb die demokratische Abgeordnete Teresa Leger aus New Mexico im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Äußerungen wie diese führten zu Gewalt und Tod im US-Kapitol“ twitterte die demokratische Abgeordnete Debbie Dingell aus Michigan.
Die Kapitol-Erstürmung am 6. Januar gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie. Radikale Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump hatten den Sitz des Kongresses angegriffen, als dort der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November zertifiziert werden sollte. Im Zuge der Gewalt kamen fünf Menschen zu Tode, darunter ein Polizist.
Trump hatte zuvor bei einem Auftritt vor Anhängern in Washington seinen völlig unbelegten Vorwurf des massiven Wahlbetruges wiederholt und seine Zuhörer aufgefordert, zum Kapitol zu marschieren und „auf Teufel komm raus zu kämpfen“. (AFP)