Astrazeneca soll insbesondere nicht mehr an jüngere Frauen verimpft werden, weil in seltenen Fällen schwere Nebenwirkungen möglich sind. Doch was sagt Karl Lauterbach zum Aussetzen des Impfstoffs?

• Astrazeneca-Chaos: Impfstopp für unter 60-Jährige
• Karl Lauterbach hat klare Meinung zum Aussetzten des Impfstoffs
• Nutzen überwiegt für Lauterbach Risiken

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht davon aus, dass die Entscheidung zur Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen bei unter 60-Jährigen kaum Auswirkungen auf die Impfkampagne in Deutschland haben wird. „Wir werden eine kleine Delle haben von ein paar Tagen, wo es Verwirrung gibt, aber dann wird das Impftempo wieder voll anziehen", sagte Lauterbach am Dienstagabend, 30. März 2021, in den ARD-„Tagesthemen".

Lauterbach: „Ich rechne nicht damit, dass wir auf dem Impfstoff sitzen bleiben."

Karl Lauterbach: Astrazeneca „ist ein sehr guter Impfstoff"

Generell überwiege bei über 60-Jährigen der Nutzen über möglichen Risiken. „Es ist ein sehr guter Impfstoff, den ich weiter empfehlen kann", sagte Lauterbach. Die Entscheidung der Bundesregierung sei aber richtig gewesen. Man müsse auf die neuen Daten reagieren, denn „das ist keine Kleinigkeit, über die wir hier reden."

Es ergebe Sinn, dass man jetzt bei jüngeren Menschen vermehrt den Biontech Impfstoff einsetze, sagte der SPD-Politker. „Es kommt einfach darauf an, den richtigen Impfstoff in der richtigen Gruppe einzusetzen."

Astrazeneca nur noch für Menschen über 60 Jahre

Bund und Länder waren am Dienstag der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gefolgt, das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen.

Trauriger Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen. Erst Mitte März waren Astrazeneca-Impfungen nach einer einige Tage langen Impfpause und neuen Überprüfungen wieder angelaufen. Eine 47-Jährige aus dem Kreis Euskirchen war nach dem Einsatz von Astraceneca beispielsweise gestorben.