Donald Trump hat zum Abschluss des Nato-Gipfels auf einer Pressekonferenz noch einmal klargestellt, dass die Nuklearanlagen des Iran zerstört wurden. Doch es gibt Zweifel.
Gipfel-PKDonald Trump weist Geheimbericht zurück: „Sie sind in die Luft gegangen“
US-Präsident Donald Trump hat auf der Abschluss-Pressekonferenz in Den Haag alle Meldungen dementiert, nach denen das Atomprogramm des Iran nur um Monate zurückgworfen wurde.
US-Kampfflugzeuge hatten am Sonntag die Nuklearanlagen in Fordo, Natans und Isfahan angegriffen. Trump wiederholte vor Journalisten zum Ende des zweitägigen Gipfels, dass der Iran keine nuklearen Kapazitäten mehr habe. „Sie sind in die Luft gegangen“, sagte er und kündigte neue Gespräche mit dem Iran für die kommende Woche an, ohne Details zu nennen.
Trump will Verteidigungsminister in „Kriegsminister“ umbenennen
Trump reagierte damit erneut auf Berichte von CNN und der „New York Times“, die sich auf einen vertraulichen Bericht beriefen, wonach Teherans Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen sei.
Zum Abschluss des NATO-Gipfels versprach der US-Präsident der Nato: „Wir stehen voll und ganz hinter ihnen.“ Die europäischen Bündnispartner hatten zuvor höhere Militärausgaben beschlossen.
Auf der Pressekonferenz dachte er zudem laut darüber nach, den Verteidigungsminister in „Kriegsminister“ umzubenennen. „Vielleicht nennen wir es ein paar Wochen lang so, weil wir uns wie Krieger fühlen“, sagte Trump.
Früher habe das Amt schon einmal so geheißen. „Dann wurden wir politisch korrekt und nannten es Verteidigungsminister“, fügte er hinzu. „Ich weiß nicht, vielleicht müssen wir darüber nachdenken, es zu ändern.“
Einen Kriegsminister gab es tatsächlich schon einmal – doch entgegen Trumps Darstellung hatte die Umbenennung nichts mit politischer Korrektheit zu tun. Das Amt des heutigen US-Verteidigungsministers wurde 1947 im Zuge einer umfassenden Neuordnung der militärischen Führungsstruktur geschaffen.
Zuvor hatte es seit 1789 das Amt des Kriegsministers gegeben, dem das Kriegsministerium unterstellt war. 1949 wurde dieses durch das Verteidigungsministerium ersetzt. Die Umbenennung war also Teil einer strukturellen Reform nach dem Zweiten Weltkrieg. (dpa/susa)