Hunderttausende gingen auf die StraßeWüst mit Klartext zur AfD – Merz aber warnt in ARD vor „Nazi-Keule“

Köln, Frankfurt, Hannover: Hunderttausende Menschen demonstrieren in der ganzen Republik friedlich gegen rechts. Ihre Ziele: „Demokratie verteidigen“ und „Zusammen gegen die AfD“. NRW-Ministerpräsident Wüst spricht ebenfalls Klartext – CDU-Chef Merz widerspricht.

Am Wochenende waren in der ganzen Republik Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um sich gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie stark zu machen.

In München musste der Protest am Sonntag wegen zu großen Andrangs - die Polizei sprach von rund 100.000 Teilnehmern - abgebrochen werden. In Berlin kamen nach Schätzungen der Polizei ebenfalls bis zu 100.000 Demonstrierende zusammen.

NRW-Ministerpräsident Wüst: „Schulterschluss der Demokraten“

Auch in Köln, Frankfurt, Hannover, Bremen und Leipzig gingen Zehntausende auf die Straßen. Und: Auch in vielen kleineren Städten protestierten Tausende, etwa in Erfurt machten sich nach Angaben der Polizei 6000 Menschen gegen rechts stark, in Kassel 12.000, in Halle waren es 16.000

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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte den Menschen gedankt, die bundesweit gegen rechts demonstrierten. Das zeige, dass es in der Mitte der Gesellschaft „eine breite Allianz“ gebe, sagte er.

Wüst forderte erneut eine solche „Allianz der Mitte“ auch in der Politik, die sich parteiübergreifend und über alle staatlichen Ebenen hinweg bilden müsse. „Wir brauchen einen Schulterschluss der Demokraten.“ Er bezeichnete die AfD als „brandgefährliche Nazi-Partei“.

Auf X, ehemals Twitter, schrieb der CDU-Politiker, die AfD stehe nicht auf dem Boden des Grundgesetzes. „Die AfD ist keine konservative Partei und erst recht keine wertorientierte Partei.“

CDU-Chef Friedrich Merz warnte dagegen in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ am Sonntagabend davor, AfD-Wähler pauschal zu verurteilen. „Wenn wir AfD-Wähler zurückgewinnen wollen, dann dürfen wir sie nicht beschimpfen. Es gibt sicherlich Leute, die können wir nicht mehr erreichen.“ Aber: „Die Nazi-Keule bringt uns nicht weiter, wenn wir das Problem lösen wollen.“ (dpa)