Verstörender BeitragRussisches TV bereitet Publikum auf atomaren Erstschlag gegen Europa vor

Der Krieg in der Ukraine ist grausam und könnte womöglich noch verheerender werden. Auch für Deutschland! Das zeigt ein Blick ins russische Fernsehen.

In Europa wächst die Angst vor einer atomaren Eskalation. Der Grund: Russlands Machthaber Wladimir Putin (69) ist im Besitz von Atomwaffen und gilt nicht erst seit gestern als unberechenbar.

Der Einsatz solcher Waffen zur Durchführung eines atomaren Erstschlags ist zwar ethisch fragwürdig, doch der Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt, dass der ehemalige KGB-Agent Putin mit Moral nicht viel am Hut hat.

Dass ein Atomangriff kein rein abstraktes Szenario, sondern tatsächlich im Bereich des Möglichen ist, beweist ein Blick ins russische Fernsehen. Auch dort wird schon über den Einsatz von Atomwaffen gesprochen – und das Publikum entsprechend vorbereitet.

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Ukraine-Krieg: Von Russland nach Berlin in unter zwei Minuten

Auf dem russischen Sender Russia 1 unterhielten sich am Freitag (29. April 2022) die Propagandistin Olga Skabeeva und der Duma-Abgeordnete Alexei Zhuravlev darüber, wie lange die ballistischen Sarmat-Raketen brauchen würden, um die Hauptstädte europäischer Länder zu erreichen.

Das Beängstigende: Wladimir Putin hat in der Oblast Kaliningrad über Jahre hinweg ein Atomwaffen-Arsenal aufgebaut. Offenbar könnten solche Sprengköpfe binnen weniger Sekunden in Deutschland, Frankreich und in Großbritannien sein.

Laut der Sendung mit Olga Skabeeva und Alexei Zhuravlev braucht eine Sarmat-Rakete nach Berlin bei einem Erstschlag lediglich 106 Sekunden, also zwischen anderthalb und zwei Minuten. Nach Paris in Frankreich 200 Sekunden und nach London 202 Sekunden.

Alexei Zhuravlev: „Ein Sarmat und das war’s“

Zur Demonstration dieser geringen Zeiten zeigten sie in der TV-Sendung eine europäische Landkarte, die mit den entsprechenden Informationen versehen war. Die Überschrift: „Die Flugzeit der RS-28-Sarmat-Raketen zu den Hauptstädten der Länder, die die Ukraine mit den meisten Waffen beliefern.“

Alexei Zhuravlevs Einschätzung: „Ein Sarmat und das war’s – (...) die Britischen Inseln existieren nicht mehr. Ich meine es ernst.“

Der Hintergrund: In Deutschland wird derzeit eine Debatte darüber geführt, ob es sinnvoll ist, die Ukraine mit schweren Waffen zu beliefern. Kritikerinnen und Kritiker dieser Waffenlieferungen befürchten, dass sich Russlands Putin in die Ecke gedrängt fühlen könnte und er daher das Abfeuern von Atomwaffen befehlen könnte. Die Konsequenz wäre der 3. Weltkrieg, heißt es.

Zuletzt hatte Deutschland der Ukraine 50 ausrangierte Gepard-Flugabwehrpanzer versprochen, um sich damit gegen die russischen Invasoren zu verteidigen. (jm)