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Verletzte durch UnfälleHier droht weiter Glatteis-Gefahr

Aktualisiert

Glatte Straßen hielten auch in der Nacht zum Sonntag Einsatzkräfte auf Trab. In manchen Landesteilen kam es zu Unfällen. Wetterexperten raten auch für den Morgen, weiter vorsichtig zu sein.

Wegen Glatteis ist es in der Nacht in Teilen Deutschlands zu mehreren Verkehrsunfällen gekommen. In Sachsen zählte die Polizei am frühen Morgen bereits 32 Unfälle, auch aus Hessen wurden Unfälle gemeldet.

In NRW war besonders Ostwestfalen-Lippe betroffen. Allein in Soest kam es vom frühen Samstagabend bis kurz vor Mitternacht zu mehreren glättebedingten Verkehrsunfällen und Gefahrenstellen.

Glatteis im Norden von NRW

In den meisten Fällen kam es zu Kollisionen mit Verkehrszeichen, Bäumen oder geparkten Autos und es blieb es bei Sachschäden. Drei Personen in Soest, Werl und Wickede stürzten auf glatten Wegen und verletzten sich hierbei leicht. Zwischen Herringsen und Altenmellrich kam es an gleicher Stelle kurz hintereinander zu zwei Verkehrsunfällen mit Sachschäden.

Zunächst verunfallte ein Pkw in der Höhe eines Fußgängerüberweges. Kurz darauf geriet ein Streufahrzeug ins Rutschen und prallte gegen ein Wohnhaus. Verletzt wurde hier niemand, es blieb bei Sachschäden. Nach Mitternacht entspannte sich die Lage und es kam zu keinen weiteren witterungsbedingten Einsätzen.

Im Kreis Minden-Lübbecke registrierte die Polizei 16 Unfälle aufgrund der Witterungsverhältnisse. Meist blieb es bei Blechschäden, ein Verkehrsteilnehmer wurde verletzt.

In Sprockhövel im südlichen Ruhrgebiet kam ein Wagen am Samstagabend von der Straße ab und schlug in eine Leitplanke ein. Der Fahrer kam ins Krankenhaus. Die Feuerwehr forderte Streusalz an.

In Kempen am Niederrhein verlor ein 18-Jähriger am Samstag auf glatter Straße in einer Rechtskurve mit Gefälle die Kontrolle, sein Fahrzeug kollidierte mit einer Leitplanke. Das Auto überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Der Fahrer kam mit augenscheinlich leichten Verletzungen ins Krankenhaus.

Bereits am Freitag kamen im Oberbergischen Kreis mehrere Fahrer auf eisglatten Straßen mit ihren Autos von der Straße ab und verunglückten. So fuhr eine Gummersbacherin in eine Böschung und überschlug sich mit ihrem Auto. Sie kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus, ihre 12-jährige Beifahrerin blieb unverletzt.

Ebenfalls am Freitag kam eine Fahrerin im Oberbergischen Kreis in einer Linkskurve von der Straße ab, ihr Wagen kollidierte mit einem Erdhügel und überschlug sich mehrmals. Sie wurde leicht verletzt.

Glättewarnung des Deutschen Wetterdienstes

Der Deutsche Wetterdienst hat eine Glättewarnung für den Sonntag ausgegeben. Es herrscht gebietsweise Nebel im Westen und in der Mitte sowie im Süden. Außerdem gibt es landesweit Frost. Verbreitet Glätte und in einem Streifen in der Mitte gebietsweise markante Glätte durch gefrierenden Regen.

Vereinzelt können in den Morgenstunden auch Nebelfelder aufziehen. Die Temperaturen liegen in den Höchstwerten zwischen null und sechs Grad, dabei weht ein schwacher Wind.

In der Nacht auf Montag kann es gerade im Norden von NRW durch Sprühregen zu Glatteis kommen, dabei können die Temperaturen auf bis zu minus acht Grad abfallen. Die neue Woche beginnt dort mit einer dichten Wolkendecke. Die Temperaturen steigen landesweit auf maximal vier Grad an.

In der Nacht auf Dienstag kann es vor allem in den höheren Lagen zu gefrierendem Sprühregen kommen, in den tieferen Lagen ist gebietsweise Glätte möglich. Die Tiefstwerte liegen bei etwa minus vier Grad.

Der Dienstag zeigt sich laut DWD wechselhaft: teils stark bewölkt, teils sonnig. Dabei soll es weitestgehend trocken bleiben. Die Tageshöchstwerte liegen bei zwei bis vier Grad.

Zwei junge Männer schwer verunglückt

In Sachsen erklärte ein Sprecher der Polizeidirektion in Zwickau am Morgen: „Wir waren heute hauptsächlich mit diesen Unfällen beschäftigt.“ In einem Fall war ein Autofahrer in St. Egidien im Landkreis Zwickau durch die glatte Fahrbahn mit einem Verkehrsschild zusammengestoßen. Die Ermittler schätzen den Schaden auf rund 23.000 Euro. Verletzt wurde der Autofahrer nicht.

Im osthessischen Schenklengsfeld kam ein 19-Jähriger mit seinem Auto wegen Glätte von der Straße ab. Der Wagen überschlug sich mehrmals, wie die Polizei mitteilte. Sanitäter brachten den Fahrer sowie seinen 20 Jahre alten und ebenfalls schwer verletzten Beifahrer in ein Krankenhaus.

In Südhessen kam eine 18-Jährige beim Überholen auf winterglatter Fahrbahn mit ihrem Wagen von der Straße ab und fuhr eine Böschung hinunter. Sie prallte gegen einen Baum. Ihr Beifahrer sei leicht verletzt und an der Unfallstelle bei Neckarsteinach von Sanitätern versorgt worden, so die Polizei.

Bereits in der vergangenen Nacht von Freitag zu Samstag hatte es wegen glatter Straßen zahlreiche Unfälle gegeben, vor allem im Norden des Landes.

Laut dem Deutschen Wetterdienst soll es noch bis in die Vormittagsstunden vor allem in der Mitte des Landes stellenweise glatt sein. Dort könne es Nieselregen geben, der dann auf dem Boden gefriert. Vorsicht ist deshalb zwischen Thüringer Becken und der Lausitz geboten.

Eiskalte Nacht – zum Wochenstart ist erneut Vorsicht geboten

In der Nacht bildete sich laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) bundesweit Glatteis. Menschen müssen also beim Streuen oder beim Gang zum Bäcker am Sonntagmorgen besonders vorsichtig sein. Die Temperaturen können in der Früh auf 0 bis -5 Grad fallen. Im Süden kann es vereinzelt sogar noch kälter werden.

Besonders hoch ist die Glatteisgefahr in den mittleren Landesteilen. Dort könne es Nieselregen geben, der dann auf dem Boden gefriert. Vorsicht ist deshalb zwischen Thüringer Becken und der Lausitz geboten.

Im Laufe des Tages steigen die Temperaturen und das Glatteis schmilzt auf den Straßen. Laut den Wetterexperten erreichen die Temperaturen Höchstwerte zwischen 0 und 4 Grad. An den Küsten seien auch Temperaturen bis zu 6 Grad möglich. Im Tagesverlauf klart der Himmel auf. Während es am Morgen in vielen Regionen oft trüb ist, kommt am Tag die Sonne raus. Nur im Süden bleibt es bei frostigen Temperaturen lange neblig und grau.

Am Nachmittag und Abend ziehen im Norden wieder dichte Wolkenfelder auf. Diese ziehen im Laufe der Nacht weiter bis zur Mitte Deutschlands. Dazu kommt vereinzelt Sprühregen. Die Nacht wird eiskalt. Vielerorts fallen die Temperaturen auf Tiefstwerte zwischen -3 und -9 Grad. Vom zentralen Mittelgebirge bis nach Franken und in die Oberpfalz können stellenweise die Temperaturen sogar auf -13 Grad fallen. Im Norden wird es hingegen etwas milder.

Zum Wochenstart ist dann erneut Vorsicht wegen Glatteis geboten. In den Bergen kann es schneien, im Norden ist laut den Wetterexperten Regen möglich. Dazu scheint im Süden häufig die Sonne. (dpa)