Umfrage hat entschiedenElon Musk kündigt Rücktritt als Twitter-Chef an – doch er nennt eine Bedingung

Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX, hinter den Silhouetten des Twitter-Logos.

Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX, hinter den Silhouetten des Twitter-Logos.

Der Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk hat angekündigt, sich von dem Chefposten des Kurznachrichtendienst zurückzuziehen. Darüber entschieden hat offenbar eine von ihm selbst verfasste Umfrage auf Twitter. 

Elon Musk will als Twitter-Chef zurücktreten – allerdings erst, wenn ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden ist. Das twitterte der Eigentümer des Kurznachrichtendienstes am Dienstag (20. Dezember 2022, Ortszeit). Twitter-User hatten sich zuvor in einer von Musk selbst eingeleiteten Umfrage mehrheitlich für dessen Rücktritt ausgesprochen. Es deutet derzeit allerdings wenig darauf hin, dass Musk zügig einen geeigneten Kandidaten oder Kandidatin für den Top-Job findet.

Musk hatte vor der Abstimmung bereits gewarnt, dass es keine Interessenten gebe, die in der Lage seien, „Twitter tatsächlich am Leben zu halten“. Er selbst hatte den Spitzenposten im Zuge seines rund 44 Milliarden Dollar schweren Kaufs der Internetplattform im Oktober übernommen. Musk hatte allerdings schon signalisiert, dass dies keine Dauerlösung sein dürfte. Er leitet auch noch den Elektroautobauer Tesla und die Raketenfirma SpaceX.

Twitter: Elon Musk sucht Nachfolger oder Nachfolgerin für Chef-Posten

Musks bislang knapp zwei Monate als „Head of Twitter“ waren von Chaos und Kontroversen geprägt. Nach einer Reihe höchst umstrittener Entscheidungen wurde der Gegenwind für den 51-jährigen Starunternehmer zuletzt immer stärker.

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So fiel die am Sonntag (18. Dezember 2022) von ihm selbst eingeleitete Twitter-Umfrage dann auch recht klar aus: Von 17,5 Millionen Stimmen waren 57,5 Prozent für den Rücktritt. Zuvor hatte Musk versichert, sich an das Ergebnis des Votums zu halten.

Musks Twitter-Kauf hatte von Anfang an für viel Argwohn gesorgt. Der Multimilliardär begründete die Übernahme als Aktion zur Stärkung der Redefreiheit.

Kritiker und Kritikerinnen befürchteten jedoch eine weitere Verrohung der Internetplattform und sorgten sich, dass der Eigentümerwechsel zu ungezügelteren Hassbotschaften, Hetze und Desinformationen führen könnte.

Musk gelang es nicht, diese Bedenken auszuräumen. Im Gegenteil: Mit einer Kündigungswelle, erratischen Regeländerungen und anderen brisanten Entscheidungen erschütterte er das Online-Netzwerk und verschreckte Anzeigenkunden – die wichtigste Einnahmequelle.(dpa)