Studien belegen, dass Methanolvergiftungen in fast 80 Ländern ein ernstes Problem darstellen, das weltweit Tausende von Todesopfern fordert. Eine hohe Dunkelziffer wird vermutet, da viele Fälle unentdeckt bleiben.

Der Arzt und Professor an der Universität Oslo, Knut Erik Hovda, bezeichnete die Situation als eine „versteckte Krise. Er erklärte, das Problem sei „riesig und wird vergessen und tauche immer wieder an neuen Orten auf, sobald die Aufmerksamkeit nachlasse. Das berichtet „FOCUS online“.

Britin überlebt Vergiftung in Laos nur knapp

Ein tragischer Vorfall aus dem Jahr 2024 in Laos verdeutlicht die Gefahr: Die Britin Bethany Clarke überlebte nur knapp, nachdem sie in einer Hostelbar mit Methanol versetzte Shots getrunken hatte. Ihre Freundin, Simone White, verstarb an den Folgen der Vergiftung, wie der „The Guardian“ berichtete.

Die Symptome einer Methanolvergiftung ähneln zunächst einem schweren Kater. Später können jedoch lebensbedrohliche Anzeichen wie Schwindel, Erbrechen, Bewusstlosigkeit und sogar Erblindung auftreten.

Datenbank zeigt schockierendes Ausmaß

Ein internationales Team, bestehend aus dem Universitätskrankenhaus Oslo und der Organisation Médecins Sans Frontières (MSF), hat das Ausmaß des Problems dokumentiert. Ihre Datenbank verzeichnet über 1000 Ausbrüche in fast 80 Ländern, mit mehr als 41.000 Betroffenen und 14.600 Todesfällen. Besonders in Ländern mit Alkoholverboten wie dem Iran, Indien oder der Türkei werden viele Fälle nicht gemeldet, da Methanol oft in illegalen Spirituosen auf dem Schwarzmarkt zu finden ist. (red)

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