Heftige Szenen am Flughafen von MallorcaPersonal weint – NRW-Familie muss auf Gepäckband schlafen

Menschen kommen mit Gepäck auf dem Flughafen von Palma de Mallorca an.

Tausende Reisende waren am Sonntagabend (27. August 2023) am Flughafen in Mallorca gestrandet. Ein Sturm hatte die Insel ins Chaos gestürzt – Reisende mussten dort mehr als 30 Stunden ausharren und auf dem Boden oder den Gepäckbändern schlafen. Unser undatiertes Foto zeigt den Flughafen Palma de Mallorca.

Was als erholsamer Urlaub begann, endete für zahlreiche Reisende in einem Albtraum. Ein Sturm fegte über Mallorca hinweg und versetzte den Flughafen in ein riesiges Chaos. Eine Familie aus Nordrhein-Westfalen berichtete über die Situation.

von Janina Holle (jh)

Ausnahmezustand auf Mallorca: Ein schweres Unwetter hatte die Insel in ein riesiges Chaos gestürzt. Hunderte Urlauberinnen und Urlauber waren von Sonntag (27. August 2023) auf Montag am Flughafen in Palma gestrandet. Es kam nach Medienberichten zu Rangeleien zwischen Reisenden und dem Flughafenpersonal. Auch am Montagnachmittag waren die Auswirkungen des Sturms noch deutlich spürbar.

Verzweiflung und Improvisation prägten das Bild am Flughafen. Urlauberinnen und Urlauber, die eigentlich längst wieder zu Hause sein wollten, fanden sich in einer unerwarteten Situation wieder: Ewig lange Schlangen, genervte Touristinnen und Touristen, Menschen schliefen auf dem Boden. Die Nerven am Flughafen lagen blank. Unter den Betroffenen waren zahlreiche Familien mit kleinen Kindern. Eine Familie aus Nordrhein-Westfalen harrte mehr als 30 Stunden am Flughafen aus.

Sturmchaos auf Mallorca: NRW-Familie strandet im Flughafen-Albtraum 

Bereits am Sonntagmorgen habe die Familie um sieben Uhr den Flug zurück nach Düsseldorf nehmen wollen, berichten sie gegenüber der „Mallorca Zeitung“ – doch am Montagnachmittag waren sie immer noch auf Mallorca. Mehrfach sei der Flug verschoben worden, Sonntagabend dann komplett abgesagt. Ein Hotel haben sie in der kurzen Zeit nicht mehr finden können. Notgedrungen habe es keine andere Lösung gegeben, als auf einem der Gepäckbänder zu schlafen, sagen sie.

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Es müssen apokalyptische Zustände gewesen sein: Die Familien vor Ort mussten einander dem Bericht nach mit Windeln und weiteren Baby-Produkten aushelfen, die Geschäfte waren ausverkauft. „Es gibt von der Airline und vom Flughafen keinerlei Hilfe in dieser Hinsicht“, beklagten sich mehrere Reisende gegenüber der „Mallorca Zeitung“ weiter. Lediglich ein 15-Euro-Gutschein wurde ihnen bereitgestellt, der allerdings nicht überall eingelöst werden kann.

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Besonders der Mangel an Strom habe offenbar zu chaotischen Zuständen geführt. Die Handyakkus waren leer, die wenigen Ladestationen überfüllt. Kurzerhand rissen manche einfach die Kabel der Getränkeautomaten ab, um deren Strom zu nutzen.

Die Situation eskalierte: „Es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen Urlaubern und dem Bodenpersonal“, erzählte der Vater aus NRW gegenüber der „Mallorca Zeitung“. Dabei hätten die Mitarbeitende vor Verzweiflung geweint, das Sicherheitspersonal sei erst später eingeschritten. Während eine Sprecherin des Flughafens diesen Vorfall gegenüber der Zeitung nicht bestätigen konnte, berichteten andere Augenzeugen von ähnlichen Ereignissen.

Ein neuer Flug, am Montag um 17 Uhr, sollte die Familie nun endlich wieder nach Düsseldorf bringen. Außerdem schien sich die Lage wieder zu beruhigen: Mittlerweile starten wieder Flugzeuge und auch die Airlines kümmern sich mit Hotelangeboten und Bustransfers um die betroffenen Personen.