Ein dreister Kunstraub erschüttert São Paulo. Unbekannte Täter haben acht wertvolle Werke des Künstlers Henri Matisse gestohlen. Der Vorfall ereignete sich am Sonntag in der Bibliothek Mário de Andrade. Die Diebe überwältigten eine Wärterin und ein älteres Besucherpaar, bevor sie die Kunstwerke von „unermesslichem Wert“ an sich rissen.

Laut Polizeiangaben gingen die Täter zielstrebig vor. Sie entwendeten zudem fünf Werke des brasilianischen Künstlers Candido Portinari aus einer Glasvitrine. Ihre Beute verstauten sie in einem Segeltuchsack und entkamen durch den Haupteingang. Anschließend flohen sie zu Fuß zu einer Metro-Station und nutzten den öffentlichen Nahverkehr zur Flucht. Obwohl sie durch Überwachungskameras identifiziert wurden, wird nach ihnen noch gefahndet. Das berichtet „t-online“.

Gestohlene Werke von unschätzbarem Wert

Die gestohlenen Kunstwerke waren Teil einer Buchkunst-Ausstellung, die an jenem Sonntag endete. Informationen der Zeitung „Folha de S. Paulo“ zufolge handelt es sich bei den Matisse-Werken um Collagen aus dem seltenen Buchkunst-Album „Jazz“. Von diesem Album existieren weltweit nur 300 Exemplare. Der Kunstkritiker Tadeu Chiarello äußerte sich bestürzt: „Ihr kultureller und künstlerischer Wert ist unermesslich“. Er fügte hinzu: „Dieser Diebstahl ist sehr traurig“.

Dieser Vorfall weckt Erinnerungen an einen früheren Kunstraub in Brasilien. Im Jahr 2006 stahlen bewaffnete Räuber vier Meisterwerke aus dem Museum Chácara do Céu in Rio de Janeiro, darunter Matisses „Jardins du Luxembourg“. Der Wert allein dieses Gemäldes wurde damals auf bis zu 50 Millionen US-Dollar geschätzt. Diese Werke bleiben bis heute verschollen. Zwei verurteilte Täter behaupteten später, die Kunst sei nach Europa gebracht worden. Auch in Paris sorgte erst vor zwei Monaten ein Diebstahl von Kronjuwelen aus dem Louvre für Schlagzeilen. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.