MallorcaSauftourismus auf Urlaubs-Insel nimmt weiter zu – „eines der schlimmsten Jahre“

Menschen gehen an der Bar Bamboleo in der Bierstraße am Ballermann vorbei.

Die Schinkenstraße am Ballermann ist berüchtigt für ihre Partys. Der Mallorca-Regierung ist der Sauftourismus ein Dorn im Auge. Das Foto zeigt die Bierstraße auf Mallorca am 14. Mai 2022. 

Trotz Maßnahmen der Mallorca-Regierung reißt der Sauftourismus auf der Urlaubs-Insel nicht ab. So schlimm wie dieses Jahr sei es noch nie gewesen.

Mallorca – eine wunderschöne Urlaubsinsel mitten im Mittelmeer. Zahlreiche Reisende zieht es jedes Jahr an die sonnigen Strände der Balearen-Insel. Und auch dieses Jahr kamen unzählige Urlaubsgäste, viele von ihnen aus Deutschland. 

Die Saison sei „gut“ gewesen, erklärte Juan Miguel Ferrer, Geschäftsführer des Zusammenschlusses von Unternehmern an der Playa de Palma. „Aber mit Höhen und Tiefen.“

Mallorca: Sauftourismus ist schlimmer als vor Corona

Zwar sei man durchaus zufrieden mit der Anzahl an Urlaubsgästen – teilweise seien es fast schon zu viele gewesen – das Problem sei allerdings, dass viele nur für ein Wochenende auf die Insel kämen. Für Unternehmen, die auch unter der Woche geöffnet haben, sei dies ineffizient gewesen, wird Ferrer in der „Mallorca Zeitung“ zitiert.

Alles zum Thema Mallorca

Darüber hinaus würden Reisende im Vergleich zu den Vorjahren weniger tief in die Tasche greifen. Der Urlaub soll vor allem eins sein: günstig. 

Das liegt nicht zuletzt am Sauftourismus auf der Insel. Ferrer betonte, dass es diesbezüglich „eines der schlimmsten Jahre“ gewesen sei.

Mallorca: Exzessen schon lange ein Dorn im Auge

Der Mallorca-Regierung sind die Exzesse auf der Insel schon lange ein Dorn im Auge. In der Vergangenheit hatte sie mit verschiedenen Maßnahmen versucht, dem Chaos am Ballermann Einhalt zu gebieten – mit nur wenig Erfolg. Im Juni dieses Jahres hatte dann auch der Unternehmensverband den Kampf gegen den Party-Tourismus für verloren erklärt.

Ferrer sei enttäuscht von der Stadtverwaltung. Diese habe nur wenig Interesse an der Aufwertung der Playa de Palma gezeigt. „Das hat zu einem massiven Anstieg der Kriminalität geführt, häufig in Verbindung mit Drogen und einem allgemeinen Gefühl der Unsicherheit.“ Zudem blieben Investitionen in der Infrastruktur aus.

Die Ortspolizei hätte dagegen einen guten Job geleistet. „Sie war sehr engagiert, die Probleme auf den Straßen zu lösen.“ Allerdings: „Es stehen ihr nicht genug Mittel zur Verfügung, um gemeinsame öffentliche Besäufnisse von tausenden Menschen aufzulösen.“ (ls)