Im Nordosten von Mallorca bleibt der Wasserhahn nachts trocken. Wegen des extremen Sommers und diverser Lecks sind die Wasserspeicher leer.
MallorcaDürre zeigt krasse Folgen: Stadt stoppt Zufuhr von Leitungswasser – „Alarmierend leer“

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Jederzeit Wasser aus dem Hahn zu trinken, wie auf dem Symbolfoto von 2018 zu sehen, ist auf Mallorca aktuell nicht möglich.
von Lara Hamel (hl)
Die extreme Dürre des diesjährigen Sommers fordert ihren Tribut: Die beliebte Balearen-Insel Mallorca muss zu einer harten Maßnahme greifen, die Bewohnerinnen und Bewohner der nordöstlich gelegenen Stadt Artà stark einschränkt.
Wie die „Mallorca Zeitung“ berichtete, haben die Menschen in Artà aktuell nur tagsüber Zugriff auf Leitungswasser. Von 23:30 Uhr bis 8 Uhr wird die Zufuhr abgestellt.
Wassermangel: Stadt hat neben Dürre-Folgen ein weiteres Problem
Laut Artà-Bürgermeister Manolo Galán müsse die Wasserzufuhr reglementiert werden, weil die Speicher „alarmierend leer“ seien und um sicherzustellen, dass es wenigstens tagsüber genug Wasser gebe. Galán begründet die Maßnahme mit den vergangenen Dürre-Monaten.
Neben den Folgen des Klimawandels gibt es jedoch noch ein weiteres Problem auf den Balearen, das zur Wasserknappheit führt. In und um Artà gehen mehr als zwei Drittel des Wassers verloren, ohne überhaupt genutzt zu werden. Schuld sind reparaturbedürftige Speicher, Leitungen und Brunnen, aus denen Wasser austritt.
Die schlechte Nachricht: Auch der Hauptwasserspeicher an der Hauptstraße Avinguda Costa i Llobrera sei davon betroffen, so Galán. Die gute Nachricht: Nach der Instandsetzung in gut einem Monat kann das Leitungswasser wieder rund um die Uhr aus dem Hahn fließen.
Weder Manolo Galán noch Joana Garau, Generaldirektorin der Balearischen Agentur für Wasserqualität und -reserven, sehen die marode Infrastruktur als Versäumnis an. Garau sprach sich aber für „Investitionen in die Wasserleitungen und -speicher“ aus. Ein Förderfonds könnte dabei für einen Umsetzungs-Anreiz sorgen.